Lange Zeit war es still um das frühere Kurhaus in Bad Münstereifel. Heino und seine mittlerweile verstorbene Frau Hannelore sind längst ausgezogen.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Umfangreiche Pläne für die Nutzung hatte Investor Marc Brucherseifer im Frühjahr 2021 vorgestellt. Dann kam die Flut – und andere Baustellen waren dringlicher. Zwei Jahre später teilte Brucherseifer auf Anfrage mit, dass die Pläne, das Kurhaus weiterhin als Hotel zu betreiben und komplett zu renovieren, zugunsten von Wohnungen aufgegeben wurden.

Im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch mussten sich die Mitglieder mit einem Bauantrag beschäftigen, der eine Nutzungsänderung und Umbauten vorsieht. In der Vorlage waren die konkreten Maßnahmen aufgeführt.

Weil es Nachfragen zur Nutzung des Parkplatzes auf der anderen Seite der Nöthener Straße gab, durch die vertragliche Dinge angesprochen wurden, wurde der Tagesordnungspunkt in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verschoben. Wie der Ausschussvorsitzende Ludger Müller auf Anfrage am Donnerstag mitteilte, sei das Einvernehmen zur Nutzungsänderung und zu den Umbauten ohne Gegenstimme erteilt worden.

Geschlossene Gesellschaft: Musikclub für bis zu 199 Gäste

Im zweiten Untergeschoss, das bisher als Lager und Billardstudio genutzt wurde und in dem die Lüftungsanlage für den Kursaal untergebracht ist, soll ein Musikclub für bis zu 199 Personen entstehen. Dieser wird vom Eigentümer des Gebäudes für geschlossene Veranstaltungen betrieben. Zutritt haben nur Mitglieder einer Genossenschaft.

Im ersten Untergeschoss sollen im Schwimmbadbereich fünf Wohneinheiten mit Terrassen oder Balkonen mit Treppen zu den angrenzenden Außenanlagen entstehen. Die Nebenräume zum ehemaligen Hotel- und Restaurantbetrieb sollen weiterhin als solche genutzt werden, allerdings künftig für eine Genuss-Schule, die im Erdgeschoss entstehen soll. Die Physiopraxis soll so genutzt werden wie bisher. Weiterhin sind Mietkeller und ein Fahrradkeller mit 43 Stellplätzen geplant.

Ferienwohnungen im früheren Heino-Café und im Eingangsbereich

Im bisherigen Eingangs- und Gastronomiebereich, in dem zuletzt das Heino-Café untergebracht war, sollen vier Ferienwohnungen entstehen. Die "wesentlichen Flächen des bisherigen Restaurants mit Küche und deren Nebenräume", wie es in der Ratsdrucksache heißt, sollen als Genuss-Schule betrieben werden, hinzu kommen Kochschulungen in der ehemaligen Restaurantküche. Wie schon der Musikclub soll auch das Erdgeschoss von einer Genossenschaft betrieben werden, aber auch den Gästen der Ferienwohnungen zur Verfügung stehen.

In den drei oberen Etagen sowie im ersten Obergeschoss des Erweiterungsbaus sollen die vorhandenen Wohnungen erhalten bleiben und die bestehenden Hotelzimmer zu Wohnungen umgebaut werden. Im ersten Obergeschoss zum Alten Kurpark hin soll eine Dachterrasse entstehen, für das zweite und dritte Obergeschoss sind Balkone vorgesehen.

Einschnitte im Dach sind ein Fall für den Denkmalschutz

Die Pläne sehen vor, den Dachraum im Erweiterungsbau in eine Wohnung umzuwandeln. Damit in diese ausreichend Licht einfällt, müssten Dachfenster und Dacheinschnitte zugelassen werden. Hier sind aber noch Abstimmungen mit dem Denkmalschutz erforderlich, weil die Eingriffe am Dach vom Kurpark und der Kernstadt aus sichtbar sind. Das Erscheinungsbild des Kurhauses darf möglichst wenig gestört werden.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

In Zukunft werden 60 Stellplätze benötigt. Auf dem Grundstück des Kurhauses sind 20 vorhanden. Für die restlichen 40 Stellplätze soll der Parkplatz gegenüber genutzt werden. Zusätzlich zu den 43 Fahrradstellplätzen im Keller sollen 16 vor dem Haus und acht vor dem Hintereingang entstehen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.