Am Freitagmittag (22. November) ist eine Weltkriegsbombe, die am Vortag in Kommern gefunden worden war, auf einem Feldstück im Dreieck zwischen Gehn, Eicks und Schwerfen gesprengt worden, wie die Stadt Mechernich mitteilte.

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Für die kontrollierte Sprengung sei ein Loch gegraben worden, das nach dem Platzieren des Blindgängers mit Sand aufgefüllt worden sei.

Mechernich-Kommern: Blindgänger wurde gesprengt

Der hartnäckige Zünder des 250 Kilogramm schweren Sprengkörpers hatte die Kampfmittelbeseitigung zuvor vor eine Herausforderung gestellt: Nach Angaben der Stadt waren alle gängigen Methoden zur Entschärfung gescheitert, sodass die Kampfmittelbeseitigung den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg abtransportieren musste, ohne ihn vorher unschädlich machen zu können.

Der Transport sei aber sicher gewesen. "Da müssen schon Hammer und Meißel angelegt werden, damit etwas passiert", wird ein Mitarbeiter des Räumungskommandos, der im Fahrzeug mit der Bombe unterwegs gewesen sei, von einem Sprecher zitiert.

Der Blindgänger war am Donnerstagmorgen bei Tiefbauarbeiten im Kommerner Severinusweg entdeckt worden. Das Räumungskommando habe den Blindgänger aus der Nähe der ehemaligen Kommerner Näherei hin zu einem sicheren Gelände auf einem Acker abtransportieren müssen, da am Fundort weder eine Entschärfung noch eine kontrollierte Sprengung möglich waren.

Am Acker habe das Technische Hilfswerk (THW) mit der Beleuchtung geholfen. Ein Sicherheitsdienst und das Ordnungsamt hätten das Gelände bewacht.

140 Menschen wurden in Bürgerhalle Kommern evakuiert

Die Stadt hatte am Donnerstag nach eigenen Angaben unverzüglich den Stab für außergewöhnliche Ereignisse einberufen. Für die Bewohner aus dem Umkreis der Fundstelle wurde in der Bürgerhalle eine Sammelstelle eingerichtet.

Dort hätten sich bis zum späten Abend insgesamt 140 Menschen aufgehalten. Das Deutsche Rote Kreuz, das Ordnungsamt, der Bürgerverein und die Malteser betreuten die Menschen, sorgten für Verpflegung und stellten die Versorgung mit Medikamenten sicher.

Ursprünglich war die Entschärfung der Bombe für 18 Uhr vorgesehen. Einige Bürger wollten ihre Häuser und Wohnungen aber nicht verlassen. Nach Informationen dieser Zeitung musste die Polizei eingreifen, um die Menschen aus ihren Wohnungen zu holen. Laut der Stadt war zudem ein Schlüsseldienst beteiligt. Diese Aktion habe den Entschärfungsversuch um etwa eine Stunde verzögert, berichtet die Stadt.

120 Feuerwehrleute waren im Einsatz – Teilsperrung der B266/477

Im Rahmen der aufwendigen Aktion waren 120 Feuerwehrleute im Einsatz, wie die Stadt mitteilt. Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der am Donnerstagabend auch in der Bürgerhalle vorbeigeschaut und mit Evakuierten gesprochen hatte, erklärte am Freitag: "Wir möchten uns bei allen Einsatzkräften sehr herzlich bedanken. Bei winterlichen Temperaturen haben alle einen richtig guten Job gemacht."

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Die B266/477 war abends zwischen dem Gewerbegebiet Monzenbend und dem Abzweig zum Freilichtmuseum gesperrt worden. Der Verkehr wurde umgeleitet. Auch Teile des Gewerbegebiets mussten evakuiert werden.

Es kam zwar zu massiven Verkehrsbehinderungen, die Teilsperrung sei aber verhältnismäßig ruhig verlaufen, bilanzierte Polizeisprecher Franz Küpper.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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