60 Zentimeter ist der Gehweg zwischen Wildpark Apotheke und Apotheke zur Post an der Berliner Straße in Köln-Dünnwald breit.
Das sei inakzeptabel, ist die Initiative "Sicher durch Dünnwald" überzeugt. "Die Stelle ist nicht barrierefrei, man kommt weder mit Rollator oder Rollstuhl noch mit Kinderwagen an dem Haus vorbei und auch Kinder können dort nicht Fahrradfahren", sagt Gregor Randerath von der Initiative.
"Dieser Gehweg geht gar nicht, barrierefrei geht anders", ruft "Sicher durch Dünnwald" deshalb auf und startet unter dem Motto eine Protestaktion. Am Samstag, 23. November, von 11 bis 12 Uhr organisiert die Initiative eine Demonstration vor der Hausnummer 896. Neben der klassischen Kundgebung werden die Bürgerinnen und Bürger auch eine Pop-up-Lösung präsentieren.
Köln-Dünnwald: Initiative organisiert Demo auf Berliner Straße
An der verengten Bürgersteigstelle wird eine Erhöhung angebracht, die den Gehweg auf die gewünschte Breite von mindestens 1,10 Meter erweitert. "Wir wollen so zeigen, dass Platz für einen vernünftigen Bürgersteig und zwei Autospuren ist", erklärt Randerath.
Die gesamte Berliner Straße ist viel befahren und auch viel beparkt. Der Platz für circa drei Autos würde wegfallen, um den Platz für einen breiteren Bürgersteig zu machen. Für Randerath sei das ein fairer Deal, um Barrierefreiheit für alle zu schaffen. Mit dem Pop-up-Bürgersteig möchte die Initiative zeigen, dass es möglich ist, etwas an der Stelle zu verändern. Denn von der Stadt sei dies zuletzt negiert worden.
Schon seit Jahren ist die Berliner Straße ein Thema in Dünnwald. An der Straße liegt viel Infrastruktur des Veedels. Neben Einkaufsläden, Apotheken, Bäckereien und einem Café ist auch eine große Gemeinschaftsarztpraxis an der Straße. Doch es gäbe diverse Problematiken. So ist unter anderem die Fahrbahnoberfläche in schlechtem Zustand und es fehlt an genügend sicheren Querungsmöglichkeiten.
Berliner Straße in Dünnwald soll seit 2022 instandgesetzt werden
Dieser schlechte Zustand ist auch der Stadt bekannt. So beschloss der Verkehrsausschuss bereits 2010 eine Umgestaltung der Berliner Straße. 2022 wurde dann noch einmal die Instandsetzung beschlossen. Die Mülheimer Bezirksvertretung stimmte dem Antrag ebenfalls zu.
Doch seitdem ist wenig passiert. Im Sommer 2022 habe es eine Ortsbegehung mit den verantwortlichen Ämtern gegeben. Eine Rückmeldung darauf haben Randerath und seine Initiative erst im Mai 2024 bekommen.
"Da klang raus, dass an dem schmalen Weg nichts zu tun sei", erzählt Randerath. Um das Gegenteil zu beweisen und die Thematik nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, organisiert die Initiative nun die Demo.
"Wir haben die Sorge, dass das Thema ignoriert wird und in fünf Jahren noch immer nichts passiert ist", sagt Randerath, "das können und wollen wir nicht akzeptieren." © Kölner Stadt-Anzeiger
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