Die Dramaturgie wäre beinahe perfekt gewesen, doch der Schneefall vom Vortag war schon wieder vorbei, als am Donnerstagmittag in Gummersbach das Winterdorf auf dem Steinmüllergelände offiziell eröffnet wurde.

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Dennoch waren Reste der weißen Pracht noch immer zu erkennen, sodass zumindest ein Hauch von Winter im Winterdorf zu spüren war.

Bis zum 22. Dezember wird das Dorf geöffnet sein. Im kommenden Jahr soll es dann, wie berichtet, bis in den Januar gehen – deswegen schon im Vorgriff der Name für das Format, das kein reiner Weihnachtsmarkt sein will. 3000 Besucher täglich sollen kommen, das jedenfalls hoffen "Macherin" Iris Weiss und die Verantwortlichen von "GM erleben", also Innenstadtgemeinschaft und Citymanagement.

Zum Aufgalopp am Donnerstagmittag hielten sich die Menschenströme noch in Grenzen. Dabei waren die Händler bereits in Stellung. Neben den bekannten süßen und pikanten Leckereien gibt es einige durchaus ansprechende Stände mit hochwertigen Holzarbeiten, aber auch Speck und Wurstwaren oder Honig werden geboten. Keine Spur von den verpönten Socken und Handyschalen. Darauf hatten die Verantwortlichen von Beginn an großen Wert gelegt.

Als angenehmer Bodenbelag erweisen sich die Holzhackschnitzel, die kubikmeterweise zum Steinmüllergelände gekarrt worden waren. Dass am 21. November "Süßer die Glocken nie klingen" im Winterdorf erschallt, ist indes zumindest zu Beginn der Marktrunde noch gewöhnungsbedürftig.

Komplett überdacht sind die Sitzgelegenheiten. 500 sind es in der Summe, und Heizstrahler sorgen dafür, dass nicht nur Glühwein für wohlige Wärme sorgt.

Bei der Eröffnung am Mittag ließ Hansjörg Mecke als Vorsitzender der Innenstadtgemeinschaft den zweijährigen Werdegang Revue passieren. Er berichtete auch von vielen Hürden, die zu nehmen waren, und von den vielen Menschen, die bei der Realisierung geholfen haben. Neben Iris Weiss, die sich für Gummersbach entschieden habe, galt sein Dank Uwe Gothow, Geschäftsführer GM erleben, und Rüdiger Hockamp.

Und natürlich auch den Sponsoren, namentlich Sparkasse Gummersbach und Volksbank Oberberg sowie Ferchau, Aggerenergie und die Bäckerei Lange. Deren Chef Hartmut Lange, dessen Unternehmen in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, lud am Donnerstag zur Geburtstagstorte ein. Manche genossen die gerne auch mit Glühwein.

Mecke nutzte die Ansprache auch dafür, die Werbetrommel für die traditionelle Glühweinbude der Familie Bay auf dem Lindenplatz und den Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende an der evangelischen Kirche zu werben. Augenzwinkernd sagte er: "Lasst uns den Glühweinmarathon starten." Damit griff er zugleich ein Zitat aus dem Cartoon dieser Zeitung von Donnerstag dankend auf.

Bürgermeister Frank Helmenstein nutzte seine Ansprache auch dazu, den Protagonisten zu danken. Gummersbachs habe zwar noch immer keinen Weihnachtsmarkt, aber ein Winterdorf, und das sei gut so. Wetterfest sei es obendrein. Nach einem ersten Eindruck der neuen Location sprach er dann auch schon von einer "vorweihnachtlichen Wohlfühloase".

Am kommenden Sonntag, das ist Totensonntag, wird der Markt erst ab 18 Uhr öffnen, weil der Tag ein stiller Feiertag ist. Die Organisatoren hatten zwar nach Informationen dieser Zeitung auf diversen Kanälen versucht, eine Genehmigung für den ganzen Tag zu bekommen, allerdings ohne Erfolg. Mecke hofft darauf, dass sich das im kommenden Jahr ändert und findet, dass die Regeln "nicht mehr zeitgemäß" seien.

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Adventevent

Das Gummersbacher Winterdorf hat bis zum 22. Dezember täglich von 11.30 Uhr bis 22.30 Uhr geöffnet. Plätze in dem 500 Personen fassenden Zelt können online gebucht werden. Highlights sind das buchbare Kaminzimmer für besondere Anlässe oder zwei transparente Iglus. Bis Weihnachten gibt es täglich Programm im Winterdorf.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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