Ein Leser meldete sich bei der Redaktion, weil er nach eigenen Angaben bei einem Spaziergang durch den Hambacher Forst bei Kerpen Manheim-Alt zahlreiche Müll- und Schuttberge bemerkt hatte.
Diese haben zu großen Teilen wahrscheinlich die Aktivisten zurückgelassen, die den Wald bis vor einigen Jahren besetzt hatten. Nun stellte sich der Leser die Frage, wer den Müll entsorge und was derartiges Verhalten überhaupt mit Klima- und Naturschutz zu tun habe.
Auf die erste Frage kann ein Sprecher des Unternehmens RWE Antwort geben. Der Konzern ist Eigentümer der Fläche und damit auch für die Entsorgung des Mülls zuständig, nicht etwa die Aktivisten, die dort kampiert hatten. Darauf weist auch die Stadt Kerpen auf Redaktionsanfrage hin und macht damit deutlich, dass sie für die Entsorgung nicht zuständig sei.
Kerpen: RWE weiß um die Zustände im Wald
"Auch bei uns hat sich ein Bürger gemeldet und über die Vermüllung auf einer Straße am Hambacher Forst berichtet. Wir haben ihn angerufen und die Situation erläutert. Der Müll bzw. Schrott stammt maßgeblich von Aktivisten im Hambacher Forst und wird zum Teil auch zum Bau von Barrikaden verwendet", erklärt stattdessen der RWE-Sprecher.
Bei dem Versuch von RWE-Mitarbeitern, den Schutt zu entfernen, seien diese jedoch von den Aktivisten attackiert worden. "Beim Versuch unserer Mitarbeiter, in oder am Hambacher Forst zu arbeiten, wurden diese in der Vergangenheit leider immer wieder zum Ziel der Aktivisten. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität. Daher haben wir sie angewiesen, diesen Bereich am Hambacher Forst zu meiden und sich nicht selbst in Gefahr zu bringen", heißt es von RWE.
Das sei auch der Grund dafür, warum der Konzern den Müll bisher noch nicht entfernt habe. "Leider können wir uns somit in diesem Fall nicht wie sonst üblich schnell und unkompliziert um die Beseitigung kümmern", sagt der Sprecher weiter. Eine Säuberung, ebenso wie andere Arbeiten dort, seien nur "in Absprache mit den zuständigen Behörden möglich."
Bereits vor zwei Jahren, im Januar 2023, hatte die Redaktion über die Müllberge berichtet, die die Aktivisten zurückgelassen haben. Metallschrott, Reifen, alte Einkaufswagen: Schon zu diesem Zeitpunkt war in dem Wald überall Unrat zu finden. © Kölner Stadt-Anzeiger
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