Düsseldorf - Mit einer Lügengeschichte von einem vergewaltigten Mädchen hat ein Journalist in Neuss Spender betrogen, um seine Mietschulden zu begleichen.

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Am Landgericht in Düsseldorf kämpfte der Familienvater in der Berufung mit Erfolg darum, nicht ins Gefängnis zu müssen. Das Amtsgericht Neuss hatte ihn im Februar wegen Betrugs zu eineinhalb Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt.

Das Landgericht setzte die Strafe nun zur Bewährung aus. Es hielt dem Mann zugute, dass er mithilfe einer Schuldnerberatung seine Schulden in den Griff bekommen und ehrenamtliche Arbeit in einem Kinderhospiz geleistet hatte.

Der 47-Jährige ist geständig. Spenden in Höhe von 5.619 Euro hatte er eingenommen, nachdem er auf einem Instagram-Account dazu aufgerufen hatte, Geld für die Behandlungskosten der kleinen Luisa zu überweisen, die die Krankenkasse nicht trägt. Die Instagram-User hatte er auch mit dem Versprechen geködert, jede Spende aus eigener Tasche zu verdoppeln.

Doch er flog auf und 14 betrogene Spender erstatteten Anzeige. Der Familienvater bemühe sich seit längerem um Wiedergutmachung, sagte sein Anwalt. "Als Nebenjob putze ich im Kinderhospiz und spende denen den Verdienst", erläuterte der Angeklagte. Er wäre auch bereit, den Putzjob im Hospiz als Bewährungsauflage fortzusetzen, erklärte er auf Nachfrage des Richters. Als Bewährungsauflage verhängte das Gericht die Zahlung von 6.000 Euro an das Kinderhospiz.  © Deutsche Presse-Agentur

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