Mittlerweile sind die Fraktionsvorsitzenden von der Verwaltungsspitze informiert worden.

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Jetzt darf auch der Rest der Welt erfahren, wie es mit den Planungen der Geflüchtetenunterkunft am Asche-Sportplatz an der Paffrather Straße ausschaut. Nach Intervention der Fraktionen hatte die Stadt vor einigen Monaten eine Bürgerinformation kurzfristig abblasen müssen; hier befürchtete n die Parteien offenbar Proteste der betroffenen Sportvereine aufgrund des Wegfalls einer erhebliche Zahl an Parkplätzen.

Stattdessen durcheilt das Projekt ab Mitte November die öffentlich tagenden Fachausschüsse, ehe der Rat in seiner Sitzung am 10. Dezember einen Grundsatzbeschluss zur Planung fassen soll.

Die Eckpunkte für das Projekt: Auf dem Sportplatz sollen Modulbauten entstehen, zweigeschossig, mit Platz für 240 Menschen. Rund 14 Millionen Euro kalkuliert die Stadt an Baukosten, davon sechs Millionen für die Module, eine Million für Fundamente, und sieben Millionen für die Errichtung der Infrastruktur – alles bei einer eingeräumten Streubreite von 30 Prozent plusminus.

Mit Dioxin belastet

Dazu kommen weitere etwa 1,5 Millionen Euro für die fachgerechte Sanierung des Platzes und die Entsorgung der mit Dioxin belasteten Kieselrotasche. Dieses dann ohne Fördergelder, wie die Stadt berichtet. Von heute auf morgen kommt das Projekt auch nicht in die Umsetzung.

Nach dem "Go" der Politik beginnen die Planungen, mit dem Baustart rechnen die Planer um den Beigeordneten Ragnar Migenda im dritten Quartal 2025. Als Unterkunft genutzt werden könnten die Modulbauten ab dem dritten Quartal 2026 (also ab dem Monat Juli 2026 frühestens). Dauerhaft soll die Anlage auf dem Ascheplatz verbleiben, dies lässt das Baurecht zu.

Mehr als zwei Geschosse sind nicht möglich – wegen der Gründung auf einer alten Deponie müssten sonst Pfähle in den Untergrund gerammt werden. Auch eine wichtige Frischluftschneise werde ab dem dritten Geschoss zugebaut. Was ist sonst zu sagen? Eine schnelle Lösung der Unterkunftsthematik wird durch das Projekt nicht gelingen. Weitere Grundstücke für Modulbauten und auch die Anmietung von Wohnraum müssen parallel laufen.

Grundstück in Bensberg

So benennt die Stadt auch erstmals in Bensberg an der Overather Straße ein Grundstück (bekannt als sogenanntes Musculus-Grundstück), das für die Unterbringung von 102 Menschen genutzt werden könnte (auf drei Jahre befristet); ein benachbartes Grundstück ist ihr ebenfalls angeboten worden.

In der Hermann-Löns-Halle sollen statt 100 rund 150 Menschen unterkommen. Der Druck sei enorm, schildern die Verantwortlichen, bis Ende des Jahres seien bei dauerndem Zugang an Menschen alle Unterkünfte belegt. Eine kurzfristige Möglichkeit sei in Vorplanung, mehr führen die Planer dazu aber noch nicht aus. Nur auf diese Weise bleibe die Belegung der Turnhalle weiter ein Tabu. Und Ende 2025 endet das Mietverhältnis in der Märchensiedlung Heidkamp, 120 Plätze fallen dann weg.

Ob die Sportler zufrieden sein werden, ist eine zweite Frage. Lediglich 40 Stellplätze soll es weiterhin auf dem Ascheplatz geben, bislang sind es 250, und dies bei Fußballspielen von Mittelrheinligist SV 09 Bergisch Gladbach, bei Veranstaltungen in den Turnhallen, bei Großevents. Die Stadt sieht dies als unproblematisch an. Fußläufig Richtung Stadtmitte gebe es ja Parkmöglichkeiten; diese dann allerdings gebührenpflichtig oder mit Parkscheiben.

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Über das Köttgengelände, in unmittelbarer Nähe zum Stadion, werde bald eine neue Fußwegverbindung möglich sein. Dies sei eine attraktive Verbindung von Busbahnhof und S-Bahnhof. Sollte das Sportplatz-Gelände eines fernen Tages nicht mehr als Wohnplatz für Geflüchtete benötigt werden, sollen Wohnungen folgen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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