Trotz Temperaturen um den Nullpunkt herum war der vom LC Euskirchen ausgerichtete 37. Silvesterlauf an der Steinbachtalsperre ein Erfolg.
Auch wenn nicht alle der 733 angemeldeten Läuferinnen und Läufer an den Start gingen und wohl lieber im eigenen, wärmeren Heim den Tag verbrachten, so erreichten 610 der Gestarteten das Ziel in einem der vier Läufe. Aber auch sportlich war es ein Erfolg für den LC Euskirchen, denn sowohl im Jedermannlauf als auch im Hauptlauf dominierten die Läufer des Organisators.
Die Organisation
Das Organisations- und Helferteam des LC Euskirchen (rund 30 Personen) war bereits früh auf den Beinen, um die Strecke entsprechend abzusperren und alle Vorbereitungen zu treffen. Dabei gab es erneut Unterstützung von Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischem Hilfswerk. Die Strecke verlief wie in den beiden Jahren zuvor nur einseitig an der Steinbachtalsperre entlang, da die Schäden nach der Flut immer noch zur zwangsweisen Sperrung führen. Insgesamt waren die äußeren Bedingungen gut, denn auch die Sonne sorgte für etwas Wärme an der Strecke.
Das Teilnehmerfeld
Der Wettkampfmodus mit vier Läufen (Schüler und Schülerinnen über 1 Kilometer, Jedermannlauf über 3,5 und Hauptlauf über 10,5 Kilometer) wurde beibehalten. Die jüngsten Teilnehmer waren die Fünfjährigen des Jahrgangs 2019. Leo Klotz ist einer von ihnen und absolvierte die 1000 Meter in 6:30 Minuten. Genau wie die anderen Kinder auch erhielt er nach dem Zieleinlauf eine Medaille. Der älteste Starter war erneut Jochen Sackel von der LG Heimerzheim. Der 84-Jährige lief über die 3,5 Kilometer in einer Zeit von 24:58 Minuten auf Gesamtplatz 168. Teilnehmerstärkste Mannschaft war neben dem Ausrichter der TuS Kreuzweingarten-Rheder. Schirmherr Sacha Reichelt, Bürgermeister der Stadt Euskirchen, ging über die 10,5 Kilometer an den Start.
Die Ergebnisse der Schüler
Erneut war das Teilnehmerfeld recht farbenfroh. So mischten sich unter die Läufer auch Sportler des SV Sötenich, der SG Rotbachtal-Strempt, vom RSV Arloff-Kirspenich und dem TVE Bad Münstereifel, die normalerweise eher in anderen Sportarten zu Hause sind. Familie Neugebauer aus Großbüllesheim lief derweil im rosa Tutu zum ersten Mal mit.
Den ersten Tagessieg der 39 Schülerinnen sicherte sich Celina Weyand vom LAC Eupen. Vorjahressiegerin Hannah Elfie Kaden (LC Euskirchen) wurde Zweite vor Sophie Schröder (LGO Euskirchen/Erftstadt). Bei den Schülern gab es einen Doppelsieg für den TV Rheinbach. Maurits Redemann gewann vor David Liebich, Dritter wurde Matti Pfeiffer (SSF Bonn/Fortuna Bonn).
Neue Sieger beim Jedermannslauf
231 Starterinnen und Starter, 27 mehr als 2023, gingen über 3,5 Kilometer auf die Strecke. In der Herrenwertung siegte Ghafar Yusufi (LC Euskirchen) in 11:59 Minuten. Ihm folgten der Vorjahresdritte Nils Bues (LG Aachen) auf Platz zwei und Daniel Bauer (TuS Kreuzweingarten-Rheder) auf dem dritten Rang.
Bei den Frauen siegte die Vorjahreszweite Johanna Koch (LC Euskirchen), die sich recht souverän mit 109 Sekunden Vorsprung den ersten Platz holte. Koch benötigte 13:36 Minuten und verwies Hannah Bender und Laura Dahmen (Trail Snails) auf die Plätze zwei und drei.
Dreifachsieg für LC-Herren
War es im Vorjahr noch ein Vierfachtriumph des LC Euskirchen, so war es dieses Jahr immerhin noch ein voll besetztes Podium über die 10,5 Kilometer lange Strecke. Den Sieg sicherte sich, in Abwesenheit von Vorjahressieger Ralf Ulmer, Timo Küpper in 35:25 Minuten. Auf Platz zwei kam ein starker Markus Seidenfaden ins Ziel, der erneut die größte Fangruppe für sich verbuchen konnte.
Seidenfaden wehrte dabei erfolgreich einen Angriffsversuch in der letzten Laufrunde vom Vereinskameraden Marco Müller ab, der Dritter wurde. Als Vierter kam Jens Diblik in das Ziel. Diese Platzierung reichte dem für die Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim startenden Läufer, um erstmals den Eifelcup zu gewinnen.
Nora Schmitz war einmal mehr das Maß aller Dinge an der Steinbachtalsperre. Die Vorjahreszweite verbesserte ihre letztjährige Lauf-Zeit um 33 Sekunden und wurde ungefährdet Erste (42:39 Minuten). Damit sicherte sich die Spitzenläuferin, die gebürtig aus Hellenthal kommt, auch den Titel in der Eifelcup-Wertung. Es war der neunte Gesamtsieg seit 2012 für den Lauffloh des LCE. Auf Platz zwei folgte Franziska Schneider (Selbstläufer Altenahr), die erstmals beim Silvesterlauf teilnahm, vor Nina Koep.
Stimmen zum Silvesterlauf
Timo Küpper: "Vor dem Rennen gab es vereinsintern keine Absprachen, und so war ich dann doch etwas verwundert, dass es recht langsam vom Start wegging. Nach 300 Metern habe ich mir gedacht, dass ich mal etwas beschleunige, und da keiner mitgegangen ist, war es dann ein Rennen, was für mich richtig gut lief."
Jens Diblik: "Wir hatten Bombenwetter. Mir war klar, dass ich heute nicht ganz nach vorne laufen kann, weil die Jungs einfach zu stark sind. Der vierte Platz geht in Ordnung. Den Sieg im Eifelcup habe ich niemals für möglich gehalten. Ich hatte aber auch Glück, dass Markus Seidenfaden zum Beginn verletzt war. Bei mir hat alles gepasst, und es war letztlich auch die Saison meines Lebens, weil ich über viele Distanzen auch neue Bestzeiten aufgestellt habe."
Nora Schmitz: "Heute war es sehr kalt, aber nachdem ich etwas warmgelaufen war, ging es. Es ist immer schön, hierzu laufen – und wenn man gewinnt sowieso. Ich bin mit dem Jahresabschluss sehr zufrieden und freue mich über den Tagessieg und natürlich den Erfolg im Eifelcup." Franziska Schneider: "Ich war heute zum ersten Mal hier und es hat großen Spaß gemacht. Ich komme sicherlich wieder."
Markus Seidenfaden: "Mit dem heutigen Laufergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich war aber recht nervös, denn draußen an der Strecke standen viele Leute, die mich angefeuert haben. Auf Platz zwei liegend wollte ich mir dann keine Blöße mehr geben und habe Marco Müllers Attacke gut abgewehrt. Mit Platz zwei in der Eifelcup-Serie bin ich nach den verletzungsbedingten Ausfällen zum Saisonbeginn mehr als zufrieden. Nächstes Jahr greife ich da wieder an."
Marco Müller: "Ich hatte nach dem verhältnismäßig ruhigen Start innerlich gehofft, dass es so langsam weitergeht, denn das wäre mir entgegengekommen. Dem war aber nicht so. In der letzten Runde habe ich mich dann nochmal an Markus heran gesaugt, aber ihn zu überholen hat dann nicht mehr geklappt."
Franziska Schneider: "Ich war heute zum ersten Mal hier und es hat großen Spaß gemacht. Ich komme sicherlich wieder".
Nina Koep: "Was soll ich mehr sagen als: Es war der beste Abschluss für dieses Jahr!"
Johanna Koch: "Ohne Wettkampfpraxis in diesem Jahr bin ich in das Rennen gegangen. Ich hatte richtig Bock und konnte meine Zeit aus dem Vorjahr unterbieten. Über den Sieg freue ich mich sehr."
Sacha Reichelt, Schirmherr und Bürgermeister, auf die Frage, warum er die 10,5 Kilometer nach einer Runde - erkältungsbedingt - abgebrochen hat: "Ich wollte rechtzeitig zur Siegerehrung wieder da sein, damit ich die Preise übergeben kann".
Valerio Magno aus Satzvey: "Drei unserer fünf Kinder wollten mal an einem Laufwettbewerb mitmachen. Da haben meine Frau und ich spontan zugesagt und einfach mitgemacht. Es ist ein gutes Gefühl nach dem Lauf und ein schöner Jahresabschluss".
Christoph Neugebauer aus Großbüllesheim: "Eigentlich waren wir sieben Familienmitglieder, die mitlaufen wollten. Jetzt sind wir zu viert das erste Mal hier gewesen. Es hat großen Spaß gemacht, hier mitzumachen. Wir kommen bestimmt wieder." © Kölner Stadt-Anzeiger
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