Eine große Menge Anspannung und Nervosität sei von Claudia Meixner abgefallen, seit sie vor einem Jahr das Amt der Vorsitzenden beim Kuchenheimer Mandolinenorchester übernommen hatte.

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"Meine anfängliche Sorge darüber, ob ich überhaupt in der Lage sein könnte, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, oder ob mich dieser Schritt doch mental zu sehr belasten würde, war schon sehr groß."

49 Jahre lang habe ihr Vater mit seiner Vorstandsarbeit sein Lebenswerk geschaffen, und entsprechend groß sei die Herausforderung gewesen, diesem gerecht zu werden. "Es hat ein wenig Eingewöhnungszeit gebraucht, aber mittlerweile haben wir uns alle sehr gut auf die neue Situation eingestellt", freute sich Claudia Meixner, die in ihrem ersten Jahr das Vermächtnis ihres Vaters nicht nur fortführen, sondern auch um einige eigene Einflüsse bereichern konnte.

Das Orchester moderner aufgestellt

"Nach fast fünf Jahrzehnten gab es ein paar Dinge, die für meinen Vater als Tradition unumstößlich waren. Ohne seine Grundideen zu übergehen, ist es uns gelungen, das Orchester in diesem Jahr deutlich moderner aufzustellen." Fünf Neuzugänge in den vergangenen Monaten, die beim großen Vorweihnachtskonzert in der evangelischen Kirche Bad Münstereifel erstmals gemeinsam auf der Bühne standen, seien bereits ein erstes erfreuliches Ergebnis dieser moderneren Ausrichtung.

Zu den neuen Mitgliedern des Ensembles zählt Katja Vogt, die sich vom ersten Augenblick an in den Reihen des Orchesters wohlgefühlt hat. "Man wurde sofort von allen willkommen geheißen, und das Miteinander sowohl auf als auch neben der Bühne macht mir einfach riesigen Spaß", sagt sie.

Von diesem harmonischen Zusammenspiel konnten sich die Konzertbesucher am Samstag auch direkt selbst überzeugen. "Unser erstes Stück Air von Johann Sebastian Bach spiegelt das sehr schön wider", so Meixner. Mit Klassikern wie "Stille Nacht" und "O du fröhliche" bis zu musikalischen Abstechern nach Übersee bei Irving Berlins "White Christmas" und Rolf Lovlands Interpretation von "You raise me up" fanden auch im restlichen Repertoire Tradition und Moderne zu einem stimmungsvollen Einklang zusammen.

Jüngstes Mitglied ist elf Jahre alt

Doch nicht nur während ihres Weihnachtskonzertes, sondern auch das gesamte Jahr über fanden die Ideen der neuen Vorsitzenden großen Anklang bei den Mitgliedern. "Bisher haben wir langjährige Sängerinnen und Sänger immer während unserer Jahreshauptversammlung geehrt, doch das war mir zu wenig", betonte Claudia Meixner: "Ich wollte einen eigenen Abend für die Jubilare schaffen, um jedem Einzelnen die Wertschätzung zu vermitteln, die er oder sie verdient."

Diese persönliche Wertschätzung solle auch jüngere Generationen dazu ermutigen, ihr musikalisches Hobby in dem Kuchenheimer Ensemble auszuleben. "Musikvereine haben leider oft den Ruf, sich nur an ältere Semester zu richten, doch das stimmt nicht", so die Vorsitzende.

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Mit Musikstücken aus Serien wie "Game of Thrones" oder Musical Medleys wie das "Phantom der Oper" seien spätestens seit dem Einsatz von Ulrich Bleck als musikalischer Leiter längst auch aktuelle Stücke Teil des Repertoires, stimmte Moritz Blum als jüngstes Ensemblemitglied zu: "Vor einem Jahr bin ich zum Orchester gekommen, weil sie keinen Schlagzeuger mehr hatten." Über gleichaltrigen Zuwachs im Ensemble würden sich der Elfjährige und auch Claudia Meixner freuen. "Wir haben in diesem Jahr unser erstes Musikvideo gedreht, und ähnliche Projekte können in nächster Zeit dazukommen", so die Vorsitzende.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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