Der Plan von Bayer 04 Leverkusen, seine Trainingsplätze aus der Stadt und möglicherweise nach Monheim zu verlegen, löst weiterhin große Wellen aus.

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Jetzt hat der Langenfelder Stadtrat eine einstimmige Resolution gegen einen potenziellen Bayer-04-Campus am Laacher Hof im Wasserschutzgebiet bei Monheim gefasst.

Zum Hintergrund: Wegen des geplanten Autobahnausbaus in Leverkusen fürchtet Bayer 04 Leverkusen während der Ausbauphase um die Parkplätze unter der Stelze. Die seien aber für eine Lizenz nötig, argumentiert die Fußball-GmbH. Deshalb sollen Parkplätze direkt am Stadion gebaut und der Trainingsbetrieb ausgelagert werden. Wie Mediendirektor Holger Tromp mitgeteilt hatte, habe man mit den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf 70 potenzielle Standorte in Leverkusen, Köln, Langenfeld, Monheim, Leichlingen und Burscheid geprüft.

Neben der Fläche am Laacher Hof prüfe man auch eine Fläche in Langenfeld-Schnepperath in Zusammenhang mit einer Fläche in Rheindorf-Nord, hatte zuletzt eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf auf Anfrage des "Leverkusener Anzeiger" mitgeteilt.

Gegen den Laacher Hof gibt es erhebliche Bedenken aus Langenfeld. Denn das Trainingszentrum, das aus zwei Rasen-, sechs Kunstrasen- und fünf Hybridrasenplätzen, einem Parkhaus, einer Halle mit einem Kunstrasenplatz, Tribünenanlage, Umkleiden, Physio- und Rehazentrum, Büros, Logistik und einem Medienbereich bestehen soll, würde dann 300 Meter neben den Langenfelder Trinkwasserbrunnen stehen.

In der Stadtratsresolution heißt es jetzt: "Der Rat der Stadt Langenfeld als Träger der Daseinsfürsorge in Bezug auf die Trinkwasserversorgung der Langenfelder Bevölkerung lehnt die Planungen des Bayer 04-Campus-Vorhaben am hochsensiblen Standort Laacher Hof in der WSZ IIIA in direkter Nähe zur WSZ II und nahe den Trinkwasserbrunnen des Verbandswasserwerkes Langenfeld-Monheim ab." Der Rat befürworte alle rechtlichen Möglichkeiten, "eine sichere Trinkwasserversorgung für Langenfeld zu gewährleisten". Deshalb sollen die Bayer-04-Verantwortlichen andere Flächen suchen.

Die Fläche, die nordwestlich des Autobahnkreuzes Monheim liege, werde derzeit landwirtschaftlich genutzt, heißt es in der Begründung zur Resolution. "Sie liegt in der Wasserschutzzone IIIA des Verbandswasserwerkes Langenfeld-Monheim, nördlich an Wasserschutzzone II angrenzend", heißt es aus Langenfeld. Im Regionalplan stehe das Areal als "Allgemeiner Freiraum und Agrarbereich".

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Und weiter: "Die Fläche liegt in der Nähe der Trinkwasserbrunnen des Verbandswasserwerkes Langenfeld-Monheim in der WSZ IIIA in direkter räumlicher Nähe zur WSZ II und im Zustrombereich der Trinkwasserbrunnen bei durchlässigen, weil sandigen und kiesigen Böden, und zudem im regionalen Grünzug angrenzend ans Landschaftsschutzgebiet, somit insgesamt in einem hochsensiblen Bereich. Es bestehen erhebliche Bedenken gegen das Vorhaben in der WSZ so nah neben den Trinkwasserbrunnen, sowie auch aus landesplanerischer Sicht." Laut Darstellung der Langenfelder Verwaltung unterstützt der Bayer-Standort Monheim "offenbar das Vorhaben am Laacher Hof".  © Kölner Stadt-Anzeiger

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