Kurz vor Weihnachten konnte sich Bernhard Geuß über ein unerwartetes Geschenk freuen. Der Leverkusener ist ausgewiesener Experte für die Geschichte des Busunternehmens Wupsi und hat sogar ein eigenes kleines Wupsi-Museum gegründet.
In einer Mail an unsere Redaktion schildert er, was er jüngst erlebt hat: "Hans-Dieter Beuth aus Lindlar schenkte mir den Inhalt eines Koffers, in dem sein bereits 1998 verstorbener Vater Johann (Hans) Beuth Wupsi-Gegenstände aufbewahrt hatte."
Und das kam so: In der Ausgabe vom 10. Dezember hatte unsere Zeitung sehr positiv über das Buch "100 Jahre Wupsi-Land" berichtet, das Geuß verfasst hatte. Nach der Lektüre des Zeitungsartikels kam Beuth auf die Idee, den Koffer in gute Hände abzugeben und fuhr kurzerhand von Lindlar nach Leverkusen. In dem Koffer befanden sich zwei Dienstmützen, ein Blockkasten, zwei Dienstmappen, ein alter Fahrplan und ein Münzwechsler – der so genannte "Galoppwechsler", der über mehrere Hebel verfügt, so dass die Münzrückgabe beschleunigt werden konnte, mitsamt Knipszange und Geldtasche.
"All dies waren Utensilien des Schaffnereinsatzes zwischen Frielingsdorf und Bergisch Gladbach und auch von dort über Odenthal nach Altenberg und zurück", so Geuß. Johann Beuth war ungefähr von 1949 bis 1984 bei der Wupsi angestellt, in der Dienststelle Bergisch Gladbach / Außenstelle Lindlar.
Nachdem er einen Betriebsunfall erlitten hatte, arbeitete er in der Abrechnungsstelle beziehungsweise am Schalter des Busbahnhofes in Bergisch Gladbach. Ein Fahrerkollege von Beuth war in Odenthal abgefahren, bevor dieser das entsprechende Signal gegeben hatte. Als Beuth auf den anfahrenden "Zug" aufspringen wollte, knickte ein Fuß um – zwischen Bordsteinkante und Busstufe –, was ihn so schwer schädigte, dass er fortan nicht mehr den ganzen Tag über im Wagen als Schaffner stehen und gehen konnte. Die Wupsi bot Beuth daraufhin den Einsatz in der Abrechnungsstelle an.
"Der Sohn schwärmte von der sozial eingestellten Wupsi, die zum Beispiel allen Lindlarer Fahrerfamilien eine einwöchige Ferienfreizeit in Lieberhausen bezahlte ", so Bernhard Geuß. © Kölner Stadt-Anzeiger
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