Kurz vor Jahresende kam die Vollversammlung der Leader-Region Eifel im Holzkompetenzzentrum in Nettersheim zusammen.
Dabei sollten nicht nur Personalangelegenheiten für den Koordinierungskreis besprochen werden, sondern auch die Planung für das Regionalbudget aktualisiert werden, um auch in den kommenden Monaten noch Mittel für die noch zu bewilligenden Anträge zur Verfügung zu haben.
Regionalmanager Nicolas Gäth informierte über die bereits fest verplanten Beträge. Von den insgesamt 3,1 Millionen Euro, die für die aktuelle Leader-Periode zur Verfügung stünden, seien bereits 2,6 Millionen Euro in bewilligten Projekte gebunden, erläuterte er. Noch offen seien derzeit 840.000 Euro, so Gäth. "Damit sind wir unter den Leader-Regionen die Speerspitze beim Geldausgeben", sagte er.
Leader-Region Eifel: Bereits zehn Projekte in der Umsetzung
Zehn Projekte seien bereits in Umsetzung. Neben der "Geno Eifel" seien dies die Qualitätsoffensive im Tourismus, die Kletterwand an der Gesamtschule Eifel, die Ehrenamtsagentur, die Modernisierung der Eifel-Blicke, die gemeinsam mit dem Naturpark realisiert werde, die Qualitätsoffensive Wandern in den Kommunen Stolberg und Roetgen, die Erneuerung der Hinweisschilder zum Zweiten Weltkrieg im Hürtgenwald, der Pumptrack in Sieberath und das Projekt Zukunftsdörfer, das die Biostationen in der Leader-Region realisieren. Auch die Kommunen-App, ein Vorhaben, das das Regionalmanagement selbst angeregt hatte, sei schon weit vorangeschritten.
Damit seien schon vor der Halbzeit der aktuellen Förderperiode ein Großteil der Gelder gebunden. "Ein Luxusproblem", sagte Gäth, es gebe eben in der Region viele Projektträger mit guten Ideen. Positiv sei, dass die Anträge nicht nur aus einem Gebiet, sondern der gesamten Leader-Region Eifel kämen. "Wir streuen das Budget über das ganze Gebiet", sagte er. Um weiter handlungsfähig zu bleiben, wurden in der Vollversammlung der Leader-Region die Budgets der drei Handlungsfelder "Ländliche Lebensräume stärken", "Regionale Wirtschaft" und "Naturschutz" neu zugeteilt.
Das Regionalbudget ist fast ausgeschöpft
Denn während die Mittel, die der Wirtschaftsförderung zugewiesen worden waren, schon weitgehend aufgebraucht waren, hatte das Handlungsfeld "Naturschutz" noch freie Kapazitäten. Hier wurden die Beträge umgeschichtet, so dass noch nicht verplante Gelder aus dem Naturschutzbudget in das Handlungsfeld Wirtschaft umgeleitet wurden.
Fast ausgeschöpft seien die 200.000 Euro, die im Regionalbudget für dieses Jahr bereitgestanden hätten, erläuterte Gäth. Aus 53 Anträgen seien 22 ausgewählt worden, die einen Zuschuss zwischen 1300 Euro und der Höchstsumme von 20.000 Euro erhalten hätten. Das Regionalbudget 2025 werde allerdings wegen der Neuwahlen im Bund sicherlich bis Mitte des kommenden Jahres auf sich warten lassen.
Einblick in eine neue Art des Wirtschaftens gewährt
Einen Einblick in eine neue Art des Wirtschaftens gab Stefan Gothe von der Bonner Beratungsfirma "Kommunare", die die Regionalentwicklung als Arbeitsfeld hat. Der Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), die ein nachhaltiges Wirtschaften in Hinsicht auf nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zum Ziel habe, biete sich als Kriterium für die Beurteilung von Projekten, aber auch zur Weiterentwicklung von Kommunen oder Firmen an, erläuterte er.
2010 sei das Konzept in Wien entwickelt und seitdem weltweit verbreitet worden. Dabei wird das Augenmerk auf verschiedene Merkmale gelegt, die dann mit einer Punktewertung versehen werden. Neben der Beachtung der Menschenwürde und der ökologischen Resilienz seien auch die Solidarität der Menschen und die Transparenz des jeweiligen Projektes wichtig. Verschiedene Gemeinden und Firmen hätten bereits eine Bilanzierung durchführen lassen und dabei gute Erfahrungen gemacht, informierte er.
"Das ist etwas, was wir in Zukunft angehen werden", sagte der Vorsitzende der Leader-Region, Stefan Grießhaber. Vor Doppelstrukturen warnte Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter des Landrates. So sei die Ideenfabrik, die von der Wirtschaftsförderung des Kreises initiiert worden sei, bereits aktiv mit dem Ziel, 100 nachhaltige Unternehmen zu finden. © Kölner Stadt-Anzeiger
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