Etwas vorgelesen zu bekommen, ist toll – und wenn dann auch noch ein echter VfL-Handballer der Vorleser ist, umso besser.

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Vincent Kreiselmaier, Spieler des U19-/U20-Teams des VfL Gummersbach, war am Freitagvormittag zu Gast in der Gummersbacher Gemeinschaftsgrundschule (GGS) an der Körnerstraße anlässlich des bundesweiten Vorlesetags.

"Ich kenne die Schule nicht ohne Vorlesetag", sagte Schulleiter Robin Schmidt. "Wir nennen das bei uns Ohrenkino." Durch eine solche Aktion werde die Motivation zum eigenständigen Lesen enorm gesteigert.

Deutlich sei zu merken, dass die Schulbücherei hinterher viel häufiger frequentiert werde. Seit 2004 wird der Vorlesetag, diesmal unter dem Motto "Vorlesen schafft Zukunft", als Initiative von der "Zeit", der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn organisiert, um Kinder und Erwachsene fürs Lesen zu begeistern.

Deutschlandweiter Vorlesetag

In Gummersbach hat die AOK in Kooperation mit dem VfL das Projekt unterstützt. Die Krankenkasse empfiehlt Eltern, das Vorlesen in den Familienalltag zu integrieren. Denn das stärke die Lesekompetenz und gemeinsame Rituale mit den Eltern leisteten einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung des Kindes.

"Wir möchten die Kinder von den Bildschirmen wegholen", sagte AOK-Mitarbeiterin Martina Seemann. "Das Lesen von Büchern wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Fantasie aus." In der GGS-Bücherei las Vincent Kreiselmaier die Geschichte "Ich Tarzan – du Nickless" von Maire-Aude Murail.

Darin beschreibt die Autorin die Erlebnisse eines französischen Jungen, der mit seinen Eltern auf einem deutschen Campingplatz Urlaub macht und dabei einen Freund im Nachbarzelt findet, von dem er annimmt, dass er aus den Niederlanden kommt und sie daher eine Fantasiesprache entwickeln, in der sie sich bestens verstehen.

In der Grundschule Eckenhagen liest Bürgermeister Rüdiger Gennies

Deniz (8) war begeistert: "Mir hat am Besten gefallen, wie sich die beiden kennengelernt und dann unterhalten haben." Im Anschluss gabs Autogramme vom Handballstar. "Mir hat das Buch sehr gefallen – gerade, weil ich mehrsprachig in Luxemburg aufgewachsen bin", erklärte der 18 Jahre alte Handballer.

Er selbst sei nicht unbedingt ein "großer Leser", könne allerdings nur schwer aufhören, wenn er einmal begonnen habe. Vorlesen kenne er seit seiner frühesten Kindheit: "Da gab es immer schöne Geschichten zum Einschlafen."

Vorleseaktionen sind am Freitag an vielen Orten kreisweit veranstaltet worden, auch in der Reichshofer Grundschule Eckenhagen. Organisatorin Verena Schmidt berichtete, dass sich für die rund 200 Schüler 19 Vorleser gefunden haben.

Zuvor seien verschiedenfarbige Plakate mit Buchvorstellungen gestaltet worden, für die sich die Kinder anhand einer anhängenden und passend gefärbten Wäscheklammer entscheiden konnten, ohne den Vorleser zu kennen: "Die Kinder, unter denen auch einige ,Schulkinder von der Awo-Kita waren, sollten das Buch und nicht die Person wählen."

Neben sämtlichen Lehrern, OGS-Mitarbeitern und zwei Schülern der Gesamtschule Reichshof beteiligte sich auch Bürgermeister Rüdiger Gennies mit "Räuber Hotzenplotz" an dem Vorlesetag: "Das war eine sehr schöne Aktion, die Kinder waren sehr aufmerksam."

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Seit Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2009 kommt der Rathauschef regelmäßig zu diesem Anlass in die Schule: "Es ist enorm wichtig, dass das Interesse der Kinder am Lesen in einer Welt medialer Einflüsse geweckt wird." Er selbst ist begeisterter Leser von Ostfriesenkrimis und naturbezogenen Texten: "Das heute hat mir unheimlich viel Spaß gemacht."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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