Der Wirtschaftsförderungsverein (Wiv) Leichlingen steht vor der Auflösung. Eigentlich sollten die Vereinsmitglieder auf der Jahreshauptversammlung am vergangenen Donnerstag bereits über die Auflösung des Vereins abstimmen, es waren aber nur 14 Mitglieder anwesend. Die dafür laut Satzung notwendige Zweidrittelmehrheit liegt bei 62 Mitgliedern.
Bereits vor eineinhalb Jahren hatte der damalige Vorstand des Wiv angekündigt, dass das Ende des Vereins drohe, wenn niemand die Vorstandsarbeit übernehme. Schließlich übernahm die städtische Wirtschaftsförderin Rabea Küpper das Amt der ersten Vorsitzenden, zweiter Vorsitzender wurde Joshua Mers.
Jetzt ist der gesamte Vorstand erneut zurückgetreten. Anfang des Jahres zunächst die Schatzmeisterin, "aus persönlichen Grünen", wie es im Protokoll der Jahreshauptversammlung vom vergangenen Donnerstag heißt. Dadurch habe der verbleibende Vorstand noch mehr Arbeit gehabt und eine Nachfolge konnte man nicht finden, berichtete Küpper dem Protokoll nach der Versammlung.
Leichlingen: Keiner will in den Vorstand
Dieser Umstand und "unterschiedliche Vorstellungen im gesamten Vorstand über die zukünftige Richtung des Vereins" hätten den gesamten Vorstand dazu bewogen, zurückzutreten. Und ohne Vorstand kann ein Verein nicht existieren. Besonders für den Vorsitz habe sich keine Nachfolge gefunden, berichtete Dirk van Manen den anwesenden Wiv-Mitgliedern. Er habe dafür "sehr viel Energie und Zeit investiert".
Eine Lösung, wie der Verein gerettet werden könnte, fanden die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung nicht. Im Protokoll heißt es: "Die Mehrheit des Leichlinger Handels, der Dienstleister und der Gastronomie sieht offensichtlich keinen Bedarf und Notwendigkeit, den Verein zu erhalten." Für den 30. Oktober ist nun die nächste Jahreshauptversammlung geplant, auf der die Auflösung des Vereins dann offiziell vollzogen werden soll.
Der Wiv wurde 1991 gegründet. Er hat unter anderem den Unternehmerstammtisch ins Leben gerufen und das Bratapfelfest sowie die Gutscheinkarte erfunden. Außerdem hatten die Vereinsmitglieder für die Weihnachtsbeleuchtung im Ort gesorgt. © Kölner Stadt-Anzeiger
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