"Mit Kinderrechten in die Zukunft"— unter diesem Motto stehen viele Veranstaltungen, die im Rahmen des Weltkindertages stattfinden.
Das klingt erst mal sehr theoretisch. Deshalb haben wir uns gedacht: Wir fragen mal die Kinder selbst, was sie so umtreibt.
Bei einem Besuch im Städtischen Kindergarten Hoppetosse in Gummersbach-Strombach haben wir Kira, Mats, Leo, Julius, Marie und Karlotta (alle 5) getroffen und gefragt: Was wisst ihr über Kinderrechte? Und wo wir schon mal im Gespräch waren, wollten wir auch gleich wissen: Was macht ihr, wenn ihr draußen spielen geht? Habt ihr genug Platz zu Toben?
Kira und Mats sind in der Pippi-Langstrumpf-Gruppe. Und die beiden sind richtige Experten in Sachen Kinderrecht. In ihrer Gruppe sind sie Ansprechpartner, wenn es Beschwerden gibt. Denn jeder hat das Recht, sich zu beschweren. Normalerweise gehen die Pänz direkt selbst zu ihren Erzieherinnen und Erziehern. Aber sie könnten auch zu Kira und Mats bitten, das Anliegen weiterzugeben. "Das kommt aber fast nie vor", erklärt Mats, und Kira nickt zustimmend.
Wissen die Kindergartenkinder denn eigentlich, was genau der Weltkindertag ist? "Ja, da kommen alle Kinder hin", weiß Kira. Wenn gerade kein Weltkindertag ist, geht sie zum Spielen gerne auf den Spielplatz, zum Schaukeln und Rutschen.
Ich hab im Kindergarten auch schon mal einen Laubfrosch gefunden.
Und wenn Mats rausgeht, dann geht er am allerliebsten auf Grashüpfer-Suche. , "ich hab im Kindergarten auch schon mal einen Laubfrosch gefunden."(r)
Leo geht in die Nilsson-Gruppe. Er berichtet vom Stand, den der Kindergarten Hoppetosse auf dem Weltkindertag in Gummersbach hatte: "Wir hatten den Froschkönig als Thema." Auf die Frage, ob er irgend etwas Bestimmtes für Kinder in Gummersbach vermisst, fällt ihm spontan nichts ein. Aber kein Wunder: Leo wohnt auf einem Bauernhof, und da dürfte nie Langeweile aufkommen. "Da ist schon mal ein Kälbchen ausgebüchst, das haben wir eingefangen."
Karlotta ist auch in der Nilsson-Gruppe und wenn das Wetter schön ist, dann ist ihre Lieblingsbeschäftigung das Springen auf dem Trampolin. Klar weiß sie, dass es ein Recht auf eine eigene Meinung gibt. Zum Beispiel mag sie den Bananenkuchen ihrer Mutter besonders gern. Und nur mal angenommen, jemand käme, und würde sagen: "Bananenkuchen schmeckt nicht" — na, dann würde sie aber auf jeden Fall für ihre Meinung eintreten!
Julius geht in die Piraten-Gruppe. Auch er weiß, dass es das Recht auf eine eigene Meinung gibt. Julius spielt nicht nur selber Fußball im Verein, er ist auch Fußball-Fan von Borussia Dortmund. Und das würde er auf jeden Fall auch sagen, wenn alle anderen Bayern- und Schalke-Fans wären, "ich würde auch alleine gegen die alle spielen!" Beschwerdemanagement ist in der Hoppetosse ein Thema: "Wenn mich mal einer schubst, dann beschwere ich mich auch."
Marie aus der Nilsson-Gruppe weiß, wozu es den Weltkindertag gibt: "Die Kinder sollen Spaß haben", sagt sie. Wenn sie draußen spielt, springt sie gerne Trampolin – auch auf dem Weltkindertag. "Da war ein Junge, der hat gesagt: Für Mädchen verboten!" Klarer Verstoß gegen die Kinderrechte: Alle Kinder haben die gleichen Rechte! Und als gestern ein Junge sagte, sie sei eine Nervensäge, da sagte sie: "Das bin ich ganz und gar nicht. Ich bin eigentlich immer nett!" © Kölner Stadt-Anzeiger
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