Die Stadt will mithilfe einer ihrer Töchter das Bahnhofsgebäude in Leverkusen-Mitte selbst bauen, das sagten der Chef der SWM (Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf-Manfort), Björn Krischik, und der Kämmerer Michael Molitor anlässlich der Vorstellung der Sieger des Architektenwettbewerbs für den Bahnhof.

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Ein ordentliches Bahnhofsgebäude fehlt in Leverkusen-Mitte nämlich noch, zurzeit stehen an der Stelle ein paar graue Container.

Früher war immer die Rede davon, dass das Gebäude von einem Investor gebaut werden soll. Warum jetzt nicht mehr? Kämmerer und SWM-Geschäftsführer Michael Molitor sagt, so wie das Gebäude konzipiert sei, sei es rentierlich, dass die Stadt auf lange Sicht nicht draufzahlen müsse. Investor will die SWM selbst sein. Das Land am Bahnhof gehört der Stadt, man will dieses Schlüsselgrundstück nicht einem unbekannten Investor in den Rachen werfen; außerdem haben es die Stadt und die Wirtschaftsförderung später selbst in der Hand, gute Mieter zu finden.

Der Wettbewerbssieger kommt aus Hamburg, das Büro heißt "Blauraum", den öffentlichen Raum hat das Düsseldorfer Büro "Kraftraum" gestaltet. Vorgegeben war, dass im Erdgeschoss eine Bahnhofs-typische Vermietung angestrebt wird. Dort sollen im besten Falls echte Menschen Fahrkarten verkaufen, hieß es. Man sei mit "Go Rheinland" (VRS) in guten Gesprächen. Das entspricht auch den Vorstellungen derjenigen Bürger, die sich vor einem Jahr am städtebaulichen Prozess beteiligt haben, die hatten sich einen echten Bahnhof gewünscht – neben vielen kleineren Wünschen wie einer Bahnhofsuhr.

Das Grundstück bleibt im Besitz der Stadt

Dass das Grundstück im Besitz der Stadt bleiben soll, wird vermutlich auch eher gut ankommen; der Verkauf der Grundstücke an ECE im Zentrum der Stadt anfangs des Jahrtausends hatte stets viele Kritiker. In den oberen Etagen sind Büros geplant, die so gebaut werden sollen, dass man sie extrem flexibel vermieten kann. Markus Märtens von der Wirtschaftsförderung ist zuversichtlich, dass das gelingt.

Das Gebäude soll einen hohen Wiedererkennungswert haben. "Reisende im Zug sollen sofort erkennen: Wir sind in Leverkusen", sagt Michael Molitor, der in der Wettbewerbsjury mit einigen Politikern, unabhängigen Architekten und Mitarbeitern der SWM gesessen hatte. Das Gebäude ist mit Ziegelwänden und Bögen im Erdgeschoss tatsächlich eher keine Einheitsarchitektur nach Art heutiger Bürokästen. Aber: Dass die Entwürfe so umgesetzt werden, ist nicht sicher.

Es werde nachhaltig gebaut, sagt Umwelt- und Sozialdezernent Alexander Lünenbach, die Materialien recyclingfähig. Eine große Schrift an der Fassade lautet "Leverkusen HBF". Damit ist das Hamburger Büro Blauraum allerdings etwas übers Ziel hinausgeschossen. Björn Krischik sagt, dass man den Schriftzug wohl noch anpassen müsse. Hauptbahnhof oder Haltepunkt: Leverkusen-Mitte wird ein Fahrradparkhaus bekommen. Auch nach den Erfahrungen in Opladen hält man daran fest.

Wichtig ist, festzuhalten, dass der Wettbewerb mehr eine Ideensammlung ist, dass der Bahnhof später tatsächlich so aussieht wie auf den Bildern, die die Architekten auf ihren Plänen mitgeliefert haben, ist nicht wahrscheinlich. Das Grundstück ist schwierig: Es ist klein und Leitungen im Boden machen Probleme beim Pflanzen von Bäumen. Vielleicht deshalb hat ein Büro nur einen dritten Platz belegt, das mit einem Mini-Wäldchen viel mehr Wert aufs Pflanzen gelegt hat. Am Ende gab es zwei dritte Plätze. Auch der Sieger hat Bäume eingeplant, aber dass es noch einmal so grün wird wie zu Zeiten des alten Busbahnhofs, darauf kann man nicht hoffen – vorerst jedenfalls.

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Gesetzt ist, dass ein Fahrradparkhaus zum neuen Bahnhof gehört, aber anders als in Opladen. Man habe den Bedarf mithilfe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) etwas genauer analysiert. Von der kostenlosen, einfachen und überdachten "Nadel" zum sicheren Abschließen bis zur Box für teure Räder und einer Ecke für Reparaturen soll es Angebote geben. Die Siegerentwürfe sollen in einigen Tagen auf die Webseite der SWM gestellt werden.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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