Die Gerüchte, die bereits im August kursierten, haben sich bestätigt: Das Unternehmen Globus stößt seinen Markt in Bedburg wieder ab.

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Neuer Betreiber soll Konkurrent Kaufland sein, der auch im unmittelbar benachbarten Bergheim bereits einen Markt betreibt. Das hat Globus am Donnerstag (19. September) bekanntgemacht. Auch weitere Standorte in Deutschland sind betroffen.

"Nach umfangreichen Prüfungen haben sich die Globus Markthallen dazu entschieden, die Standorte Bedburg, Chemnitz, Essen, Neubrandenburg und Wesel nicht selbst weiterzubetreiben", teilt Globus auf seiner Internetseite mit. Die Standorte wolle Kaufland übernehmen. Über den Schritt habe das Unternehmen Globus am Donnerstag Mitarbeitende sowie Partner informiert. "Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt sowie der Vermieterzustimmung."

Das Kartellamt hatte vor
zwei Jahren noch Bedenken

Globus war erst Anfang 2022 in den Markt eingezogen, den das Unternehmen zuvor von der Kette Real übernommen hatte. Schon 2022, bei der Übernahme der Real-Standorte durch mehrere Handelsketten, schaltete sich das Bundeskartellamt ein. Das Amt hatte wettbewerbliche Bedenken wegen des geplanten Erwerbs von neun Standorten durch Kaufland. Einer dieser Standorte war Bedburg.

"Mit Kaufland haben wir einen potenziellen Nachfolger gefunden, dessen Konzept ideal zu den Anforderungen der jeweiligen Standorte passt, der die Nahversorgung weiter sicherstellt und Arbeitsplätze erhält", sagt Thomas Hewer, Sprecher der Geschäftsführung von Globus Markthallen. Es habe sich gezeigt, dass sich der Bedburger Globus-Markt nicht wirtschaftlich betreiben lasse.

Als Vollsortimenter biete Globus seinen Kunden ein breites und tiefes Angebot aus Gebrauchswaren und Lebensmitteln und stelle gleichzeitig handwerklich und täglich frisch Waren in hauseigenen Fachmetzgereien, Meisterbäckereien und Gastronomien selbst her.

Ziel einer jeden Globus-Markthalle sei es, als Einkaufsstätte, Arbeitgeber und Partner tief verwurzelt in der Region zum festen Bestandteil des Alltags ihrer Kunden zu werden. "In Bedburg, Chemnitz, Essen, Neubrandenburg und Wesel hat sich gezeigt, dass unser Konzept nicht vollständig angenommen wird", sagt Hewer. "Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, die Märkte abzugeben und ihren Weiterbetrieb unter neuer Führung sicherzustellen."

"Nach den Gerüchten der letzten Wochen und dem Dementi des Globus Konzerns überrascht die heute bekannt gewordene Entscheidung dann doch etwas", sagt Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach. "Ich bedaure die Entscheidung von Globus sehr, denn ich denke, dass die Art und Weise, wie sich Globus hier vor Ort eingefügt hat, insgesamt sehr vorbildlich war. Insbesondere die Vereine haben sehr vom kommunalen Engagement profitiert."

Sorge um die Arbeitsplätze der Bedburger Globus-Mitarbeiter

Es hätten auch eigentlich noch weitere ergänzende Umbauten im Raum gestanden, die das ursprünglich vorgestellte Konzept erst vollständig umgesetzt hätten. "Nun kommt es anders. Ich hoffe sehr, dass die zahlreichen Mitarbeiter die Chance erhalten, sich auch bei Kaufland als neuem Betreiber zu beweisen und Globus hier seiner Verantwortung gerecht wird – hier muss schnell Klarheit her, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seit der Eröffnung der Globus-Markthalle ihr Bestes gegeben", sagt Solbach. "Wir werden umgehend Kontakt zu Kaufland aufnehmen, um einen Fahrplan zu erfahren und sind gespannt, wie die Kartellbehörden die Übernahme diesmal bewerten."

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Kaufland äußert sich noch zurückhaltend: "Wir können bestätigen, dass Kaufland fünf Globus-Märkte übernehmen möchte und die Übernahme beim Bundeskartellamt angemeldet worden ist", sagt Alisa Götzinger von der Kaufland-Pressestelle. "Da es sich hierbei um ein laufendes Verfahren handelt, bitten wir um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen hierzu geben können."

Kaufland ist an drei weiteren Standorten im Rhein-Erft-Kreis vertreten, und zwar in Kerpen, Erftstadt und in Pulheim.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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