Die gezielte Ansprache von Investoren hatte Erfolg: Mindestens einer, vermutlich zwei Bauherren wollen im Sonderausschuss im Dezember ihre Pläne für das Wohnviertel im Birker Ortskern vorstellen, das teilte Bürgermeisterin Claudia Wieja auf Anfrage dieser Redaktion mit. Die erste Ausschreibungsrunde im Sommer hatte mit einer Pleite geendet.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Bis Fristende war keine einzige Bewerbung ins Rathaus geflattert. Grund sei die zu aufwendige Konzeptvergabe gewesen, das gab die Verwaltung, die bei potentiellen Investoren nachgehakt hatte, bekannt. Für den Wettbewerb hätten die Planer zunächst viel Zeit und Geld unter anderem in Modelle investieren müssen, mit dem Risiko, am Ende als Zweit- oder Drittbester den Auftrag nicht zu bekommen.

Lohmarer Kommunalpolitiker haben das Verfahren vereinfacht

Nachdem die Kommunalpolitik das Verfahren vereinfachte, registriert man im Rathaus nun Interesse, wenn auch verhaltenes. Das Areal zwischen Bürgerhaus und Kirche sei zwar für Birk groß, für Investoren aber vergleichsweise klein. 60 Wohneinheiten sollen hier entstehen, dafür gab es nach langem Ringen eine Mehrheit.

Die Bürger hatten sich zuvor in mehreren Zukunftswerkstätten mit dem Ortskern beschäftigt, Anregungen und Ideen geäußert. Es gab auch Streit. Kritiker, vor allem aus der CDU und von der Bürgerinitiative "Lebenswertes Birk", fürchteten um den dörflichen Charakter.

Tiefgarage im Wohnviertel Lohmar-Birk ist ein Kostenfaktor

Befürworter, sowohl aus der Koalition von Grünen, SPD und UWG, wie auch aus der Bürgerschaft betonten die aufgelockerte Bebauung in Mehrfamilienhäusern mit barrierefreien Grünflächen, Wegen und Plätzen. Wohnungen, sowohl für junge Leute und Senioren wie auch für Familien, würden in Lohmar dringend gebraucht.

Eine Tiefgarage verteuert das Projekt. Auf dem Areal ist zuwenig Platz für oberirdische Stellflächen, und die überwiegend schmalen Wohnstraßen im Ortskern sollen nicht zugeparkt werden.

Derzeit befinden sich noch die Grundschule Birk und die Feuerwache - beide längst zu klein geworden und marode - auf dem Grundstück. Sie sollen abgerissen werden. Die Schule zieht voraussichtlich Ende Januar in einen Öko-Neubau an den Ortsrand; und auch die Feuerwache bekommt ein neues, modernes Domizil an der Kreisstraße.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

Wer trägt die Abrisskosten, Stadt oder Investor? Davon hängt sicherlich der Quadratmeterpreis für das Grundstück ab, das die Stadt an den Bauherrn verkaufen will. Die alte Schule bleibt im Besitz der Verwaltung. Vis à vis der Kirche soll in dem schmucken, denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ein Begegnungs- und Beratungszentrum entstehen.

Der Sonderausschuss Birk tagt am Donnerstag, 5. Dezember, um 18 Uhr im Ratssaal, Rathausstraße 4.  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.