Kerem Kasapoglu, Friseurmeister und Inhaber des Haarstudio Aussergewöhnlich, betätigt sich in der Vorweihnachtszeit seit einigen Jahren selbst als Weihnachtsmann: Bereits Mitte November stellt er in seinem Salon einen Weihnachtsbaum auf, geschmückt mit roten und gelben Sternen.

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Auf jedem Stern steht der Wunsch eines Kindes, dessen Eltern ihm keinen vollen Gabentisch bieten können – die Kunden des Salons und weitere Besucher sind eingeladen, sich einen Stern mitzunehmen, um den Wunsch zu erfüllen und anschließend als Geschenk verpackt unter den Baum zu legen.

Erfolgreiche Wunschbaum-Aktion zugunsten bedürftiger Kinder und Jugendlicher

In diesem Jahr kam Kasapoglus Aktion bereits zum dritten Mal Kindern aus verschiedenen Jugendeinrichtungen im Bezirk Chorweiler zu Gute. "Nicht zuletzt, weil ich selbst dort meine Wurzeln habe", so Kasapoglu, "ich bin im Kölner Norden aufgewachsen und freue mich immer, wenn ich etwas zurückgeben kann."

Als nun Vertreter des Straßenkinder-Projekts des Vereins Kindernöte sowie der Jugendzentren OT Villa, Northside, OT Magnet und Pegasus am Stichtag vorbeikamen, um die Geschenke abzuholen, hatten sie tatsächlich alle Hände voll zu tun: Insgesamt waren Pakete für 170 Kinder zusammengetragen worden.

"Am ersten Tag hatte ich 80 Sterne aufgehangen – es hatte keine zwei Stunden gedauert, da waren sie weg", sagt Kasapoglu, "die übrigen haben innerhalb von zwei Wochen alle einen ‚Erfüllungsgehilfen‘ gefunden. Da kann ich mich auf meine Kunden verlassen".

Auch in diesem Jahr bildeten die Wünsche die ganze erwartbare Bandbreite ab, vom Gaming-Headset bis zum Haustier. "Ein Kind hatte sich etwa eine Katze gewünscht – da haben wir sogar Kontakt mit den Eltern aufgenommen um zu sehen, ob wir das erfüllen können. Am Ende ist es dann doch ein Stofftier geworden", sagt Axel Rütjes, Schatzmeister von Kindernöte.

Auffällig viele Wünsche sind aber eher bescheidener Natur. "Zum Beispiel ein einfacher Pullover, der warm halten soll", so Kasapoglu, "da blutet einem wirklich das Herz, wenn man das liest." Für Martina Zuber-Goljuie, Bezirksjugendpflegerin in Chorweiler nicht verwunderlich: "Das erlebt man oft bei Kindern aus benachteiligten Familien, dass sie sich sehr lebenspraktische Dinge wünschen."

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Gerade die Wünsche der Kinder aus dem Straßenkinder-Projekt von Kindernöte zeigen noch eine weitere Besonderheit: "Sie wünschen sich Dinge, die der ganzen Gruppe zugutekommen sollen", sagt Rütjes, "da merkt man, wie wichtig ihnen dieses soziale Gefüge ist".  © Kölner Stadt-Anzeiger

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