Magdeburg - Die großen christlichen Kirchen in Sachsen-Anhalt haben weiter Mitglieder verloren. Im vergangenen Jahr gehörten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, deren Gebiet sich vor allem über Sachsen-Anhalt und Thüringen erstreckt, knapp 573.800 Menschen an und damit gut 20.800 weniger als ein Jahr zuvor.
"Dies liegt im Trend der vergangenen Jahre", so ein Kirchensprecher. Ausgetreten sind 2024 aus der EKM fast 9.200 Menschen und damit etwas weniger als noch 2023, als es 9.700 waren. Den größten Anteil am Mitgliederrückgang machen 13.510 verstorbene Gemeindeglieder aus (2023: 15.005).
Im katholischen Bistum Magdeburg ging die Zahl der Gemeindemitglieder auf knapp 69.900 zurück, wie aus vorläufigen Daten der Deutschen Bischofskonferenz hervorgeht. 2023 waren es noch etwa 72.000 gewesen. Die Zahl der Austritte ging allerdings zurück von über 1.200 auf nun rund 1.080.
Auch die kleine Anhaltische Kirche schrumpft weiter
Die deutlich kleinere Evangelische Landeskirche Anhalts verlor 2024 ebenfalls Mitglieder, rund 350 durch Austritte. Die Gesamtzahl der Mitglieder liegt aktuell mit Stand 1. März 2025 bei knapp 24.000, wie eine Sprecherin in Dessau mitteilte. Im Vorjahr waren es noch etwa 25.200 gewesen.
Den Kirchen mangelt es auch an Nachwuchs. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland etwa verzeichnete 2024 rund 2.520 Taufen. Im Jahr zuvor waren es noch gut 3.400 gewesen. "Wir müssen nach den Ursachen fragen, neue Formen der Tauferinnerung entwickeln und ausprobieren, wie wir Menschen zur Taufe einladen, die unseren Gemeinden durchaus nahestehen", so Oberkirchenrat Christian Fuhrmann, Dezernent für Gemeinde und Bildung im Landeskirchenamt der EKM. "Es geht um die Entwicklung von zeitgemäßen Begegnungsorten, in denen erfahren wird, wie christlicher Glaube unser Leben bereichert." © Deutsche Presse-Agentur