Burg/Magdeburg - Sachsen-Anhalts Justizministerium hat die Leitung des Gefängnisses Burg vorläufig vom Dienst freigestellt.

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Es sei vorgesehen, eine kommissarische Leitung einzusetzen, teilte ein Ministeriumssprecher auf Nachfrage mit. Zuvor hatte die "taz" berichtet. Demnach soll ein Übersichtsplan der JVA Burg in die Hände von Insassen geraten sein. Es soll sich um Lagepläne aller Räume und Etagen handeln. In dem elfseitigen Dokument seien etwa Installationskanäle, Schlüssel- und Saferaum sowie die Orte verzeichnet, wo Waffen und Munition gelagert sind.

Der Ministeriumssprecher bestätigte die Details nicht. Vielmehr hieß es, durch eine Presseanfrage sei dem Ministerium ein Foto mit Bezug zur JVA Burg bekanntgeworden. "Durch das Ministerium wurde eine Untersuchung eingeleitet, welche gegenwärtig andauert." Zu sicherheitsrelevanten Fragen sowie zum Zusammenhang der laufenden und gegebenenfalls geplanten Maßnahmen im Justizvollzug des Landes mache man keine Angaben. Der Sprecher erklärte, das Ministerium habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das Verfahren liege nun bei der Staatsanwaltschaft Stendal.

Die JVA Burg ist ein Hochsicherheitsgefängnis. Sie verfügt über insgesamt 637 Haftplätze im geschlossenen Vollzug. 18 Haftplätze sind für die Sicherungsverwahrung vorgesehen. In Burg hatte der Halle-Attentäter vor knapp zwei Jahren mit einer selbstgebastelten Schusswaffe eine Geiselnahme unternommen. Eine Flucht gelang ihm nicht. Er wurde zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt und sitzt inzwischen in einem anderen Bundesland hinter Gittern.  © Deutsche Presse-Agentur

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