Prag - Die anhaltenden Sperrungen der Wasserstraße Elbe wegen Brückenproblemen in Sachsen sorgen für Sorgenfalten bei den tschechischen Binnenschiffern.

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"Für den Güterverkehr auf dem Wasser handelt es sich um eine Katastrophe", sagt Lukas Hradsky vom Schifffahrtsunternehmen EVD in Prag. Im Winter würde unter normalen Umständen Hochsaison herrschen, weil die Schiffe im Sommer oft wegen des niedrigen Wasserstands nicht fahren könnten. Dabei gebe es schwere und übergroße Sendungen, die auf keinem anderen Transportweg befördert werden könnten, so der Unternehmer.

"Die Binnenschifffahrt wird langfristig geplant", betont Hradsky. Daher sei es schwer, kurzfristig auf Änderungen zu reagieren. Gleichwohl versuche sein Unternehmen, die Ausfälle durch Aufträge in Westeuropa zu kompensieren. Hradsky sorgt sich zudem um das Image der Zuverlässigkeit der Binnenschifffahrt bei den Kunden. Viele von ihnen würden nun auf die Straße ausweichen, was aus ökologischer Sicht keine gute Entwicklung sei. Von den Regierungen fühlt sich Hradsky alleingelassen: "Mein Gefühl ist, dass sie andere Prioritäten haben."

Einzelne Schiffsdurchfahrten ab Ende Januar möglich?

Seit dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden im September pausiert der Schiffsverkehr auf der Elbe dort. Der Grund dafür sind im Wasser liegende Brückentrümmer. Die Behörden erwarten nach früheren Angaben, dass einzelne Schiffsdurchfahrten ab Ende Januar möglich sein werden. Ein weiteres Problem ist die Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau seit Anfang November aufgrund von Längsrissen im sogenannten Unterspannband. Auch in diesem Bereich musste der Schiffsverkehr bis auf Weiteres eingestellt werden.

Für Tschechien ist die Elbe der einzige Wasserweg zu einem Seehafen. Mit Deutschland hat das Land daher ein Abkommen über die Unterhaltung und Entwicklung der internationalen Binnenwasserstraße Elbe abgeschlossen. Insgesamt gesehen ist der Anteil der Binnenschifffahrt am Güterverkehr in Tschechien indes gering. Im Jahr 2023 wurden nur etwa 1,2 Millionen Tonnen auf dem Wasser transportiert, wie aus den Daten der Statistikbehörde CSU hervorgeht. Auf die Schiene entfielen rund 83 Millionen Tonnen und auf die Straße knapp 434 Millionen Tonnen.  © Deutsche Presse-Agentur

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