Dresden - Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe an der Dresdner Carolabrücke werden die Abrissarbeiten fortan von einem Munitionsexperten begleitet.

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Er soll die Materialbewegungen durch den Einsatz von Baggern beobachten und begutachten, teilte die Stadtverwaltung mit. Eine Kampfmittelsondierung in der Elbe selbst sei nicht möglich, da im Fluss liegende Stahlreste zu vielen Störungen führen würden.

Bei den Abrissarbeiten war am Mittwoch eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe britischer Herkunft gefunden worden. Ein Baggerfahrer hatte sie vom Grund des Flussbettes geborgen. Am Donnerstag konnte die Bombe vor Ort entschärft werden. Die Arbeiten an der Brücke gehen nun weiter. Der Maßnahmeplan für Havarien sei um eine "Alarmkette für Kampfmittelfunde" erweitert worden, hieß es.

Bergung schwerer Brückenteile gestaltet sich schwierig

Nach Angaben der Stadt liegen noch zwei Brückengelenke aus Stahl in zwei bis drei Metern Tiefe in der Elbe. "Die Bergung dieser massiven Stahlteile, welche noch mit einem Teil der Spannglieder verbunden sind, stellt sich schwieriger dar als erwartet. Die Teile konnten vom bisherigen Standort der Bagger nicht angehoben werden". Daher müsse die Baustraße in der Elbe etwas umgebaut werden, um mit einem anderen Winkel und zwei Greifern arbeiten zu können.

Ein Teil des 1971 eingeweihten Bauwerkes mit Straßenbahngleisen und Radweg war in der Nacht zum 11. September völlig überraschend eingestürzt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Als Hauptgrund gilt durch Feuchtigkeit ausgelöste Korrosion. Die Brücke muss komplett abgerissen werden. Das betrifft auch die beiden Brückenzüge, die in den vergangenen Jahren mit einem Aufwand von mehreren Millionen Euro saniert wurden. Die Stadt plant einen Ersatzbau.  © Deutsche Presse-Agentur

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