Sie sind Kopffüßer und gelten als intelligent. In der Ostsee sind Kalmare aber eigentlich nicht heimisch. Nun fand ein Hobbyforscher ein totes Tier angespült vor einer Steilküste.

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Ein Hobby-Paläontologe hat an der schleswig-holsteinischen Steilküste bei Wangels in der Nähe von Hohwacht einen toten Kalmar gefunden. "Das Tier sah noch sehr gut aus, hat offenbar nur eine Nacht dort gelegen", sagte Thomas Freiberg der Deutschen Presse-Agentur.

Entdeckt hatte das für die Ostsee ungewöhnliche Tier eine Frau, die den Fund bereits Anfang Dezember in einem sozialen Netzwerk postete. Einen Tag später fand Freiberg das Tier. Zuvor hatten die "Kieler Nachrichten" berichtet.

Freiberg geht davon aus, dass es sich bei dem Tier um einen Illex coindetii handelt, einen sogenannten Kurzflossenkalmar. Er sammelte das Tier ein und konservierte es. Das Tier sei gut 20 Zentimeter groß. "Der Kalmar war damit ausgewachsen."

Tier könnte durch Tiefenströmungen in die Ostsee gelangt sein

Der Biologe Thorsten Reusch vom Kieler Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung sagte dpa, "Illex coindetii war vor 100 Jahren nur als Irrgast in der Nordsee zu finden". Die Fotobestimmung sei aber schwierig. Kurzflossenkalmare hätten in der Nordsee aber mittlerweile eigene Bestände etablieren können, wie Wissenschaftler des Thünen-Instituts nachweisen konnten.

"Die Wanderung in die Ostsee ist aber vermutlich mit dem Einstrom von Tiefenwasser durch die Belte erklärbar", sagte Reusch. Illex coindetii und andere Kalmararten lebten sozusagen vor der Haustür der Ostsee. "Und manchmal tragen ihn die passenden Tiefenströmungen hier durch die Belte auch ein." Es handele sich um eine Art mit sehr großer ökologischer Flexibilität und einem extrem weiten natürlichen Verbreitungsgebiet, welches diese ebenfalls für einen Ausflug in die Ostsee prädestiniere. (dpa/bearbeitet von sbi)

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