Kiel - Nach Angaben des Schleswig-Holsteinischen Umweltministers Tobias Goldschmidt ist ein Großteil der Deiche seit der Sturmflut im Oktober 2023 wieder repariert.

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"Wir hatten massive Schäden und haben es geschafft, dass in diesem Jahr von den 20 Deichen, die gefördert werden sollten, 15 repariert sind", sagte der Grünen-Politiker.

Eine weitere Baustelle werde noch vor Weihnachten fertig, die übrigen vier sollen im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Dort gebe es in der Zwischenzeit noch provisorische Sicherungsmaßnahmen. Goldschmidt erklärte: "Falls eine Sturmflut kommt, sind wir damit gut geschützt. Und die reparierten Deiche sind in einem besseren Zustand als vor der Sturmflut."

Goldschmidt betont Handlungsfähigkeit

Seit der Sturmflut im vergangenen Jahr seien etwa 30 Millionen Euro für Wiederherstellungsmaßnahmen ausgegeben worden. "Das ist eine ordentliche Investition in den Deichschutz gewesen, die auch im Land umgesetzt worden ist", betonte der Umweltminister.

"Wir hatten auch die Fördermittel daran gebunden, dass bis zum 30. September die Baustellen grundsätzlich abgeschlossen sein mussten", so Goldschmidt. In einigen Fällen seien allerdings Ausnahmen gemacht worden, da die Bauarbeiten nicht so schnell waren. Der Minister betonte: "Die Höhe der Investition und wie zügig die Deiche damit repariert wurden, zeigt auch unsere Handlungsfähigkeit als Landesregierung."

An Ost- und Westküste in Schleswig-Holstein gibt es durch die Küstenbeschaffenheit maßgebliche Unterschiede beim Deichschutz. So gibt es laut Goldschmidt an der Westküste die Klimadeiche, die darauf ausgerichtet sind, Sturmfluten kehren zu können, die alle 200 Jahre statistisch vorkommen.

Unterschiedliche Kosten an West- und Ostküste

Die Deiche fallen sehr flach zum Meer ab, um viel Wellenenergie abnehmen zu können. "Das sind Deichbaustellen, die kosten fünf bis zehn Millionen Euro pro Kilometer", erklärte der Umweltminister. "Schleswig-Holstein hat ein bisschen mehr als 1.000 Kilometer Küstenlinie. Die kann und wird man nicht alle mit Klimadeichen befestigen können."

An der Ostsee hingegen müssten viele einzelne Küstenniederungen geschützt werden. Goldschmidt sagte: "Dort ist aber dann häufig die Bebauung sehr nah am Meer, das heißt, man hat ganz andere Probleme als an der Nordseeküste." Er rechne dabei mit einer halben Milliarde Euro für den Schutz der Ostseeküste.

Dabei werde nicht jede Koppel und jedes Haus geschützt - sondern Niederungen, bei denen mehr als 50 Menschen leben und hohe Sachwerte sind. "Das ist eine Investition, wo Bund und Land entscheiden müssen, ob und wie wir die stemmen", betonte Goldschmidt.  © Deutsche Presse-Agentur

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