Erfurt - Entgegen dem bundesweiten Trend und trotz eines neu ausgewiesenen Risikogebietes ist die Zahl der FSME-Fälle in Thüringen im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben.
Zehn Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wurden im Jahr 2024 von Januar bis Oktober gemeldet, wie das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Im Jahr zuvor waren es demnach im gleichen Zeitraum neun Fälle.
Die Fälle in diesem Jahr wurden alle von Juni bis August gemeldet, neun davon in einem Risikogebiet. Der zehnte Fall wurde im Wartburgkreis registriert. Auch im vergangenen Jahr gab es dort einen Fall.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden bis Ende Oktober bundesweit 582 Infektionen mit dem FSME-Virus registriert. Das seien 145 Fälle mehr als zum selben Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden im Jahr 2023 laut RKI 475 FSME-Erkrankungen übermittelt, im Jahr 2022 waren es 565.
Altenburger Land seit 2024 Risikogebiet
FSME wird durch Viren verursacht, die durch Zeckenstiche übertragen werden können. Die Krankheit kann Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks auslösen. Bei 99 Prozent der Betroffenen fehlte den Angaben zufolge ein Impfschutz. Die Impfquoten in Risikogebieten sind laut RKI relativ niedrig und schwanken stark. Bundesweit lag die Impfquote demnach im Jahr 2020 bei etwa 19 Prozent.
Laut Ministerium besteht in Thüringen das Risiko für eine FSME-Infektion vor allem im südöstlichen Teil des Bundeslandes. Für das Jahr 2024 hatte das RKI den Landkreis Altenburger Land neu zum Risikogebiet für FSME ausgewiesen. Er grenzt an den bereits als FSME-Risikogebiet bekannten Landkreis Greiz. Für das Jahr 2025 sind noch keine neu ausgewiesenen FSME-Risikogebiete in Thüringen bekannt, hieß es. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.