Die Nachfrage nach alkoholfreien Getränken steigt, doch die Oktoberfest-Wirte wollen die Kirche im Dorf lassen: Einen alkoholfreien Biergarten brauche es deshalb nicht.
Alkoholfrei liegt im Trend - auch auf dem Münchner Oktoberfest. Obwohl das Fest für sein Bier berühmt ist, war dort im vergangenen Jahr auch Wasser ein Renner. Die Nachfrage nach alkoholfreiem Bier habe leicht zugelegt und bei etwa vier Prozent gelegen, sagte Wiesn-Wirte-Sprecher Peter Inselkammer.
Deutschlandweit lag der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch im vergangenen Jahr bei 88 Litern Bier, von denen knapp acht Liter alkoholfrei waren, wie der Deutsche Brauerbund neulich vorrechnete.
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Laut Brauer-Bund-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele entwickelt sich alkoholfreies Bier aus Deutschland auch immer mehr zum Exportschlager - etwa in andere EU-Länder und die USA.
"Die Leute sind letztes Jahr nicht aufs alkoholfreie Bier ausgewichen
Doch beim Oktoberfest ist man skeptisch. Einen eigenen Biergarten auf der Wiesn, in dem es ausschließlich alkoholfreie Getränke gibt, wie er gerade in München nahe dem Hauptbahnhof geöffnet hat - davon halten Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU), Peter Inselkammer und der zweite Wirtesprecher Christian Schottenhamel nichts.
"Der bayerische richtige Ausdruck wär: So a Schmarrn!", sagte Schottenhamel. Niemand sei in den Biergärten gezwungen, Alkohol zu trinken. Und ein alkoholfreies Angebot gebe es ja, sagte Inselkammer. "Die Leute sind letztes Jahr nicht aufs alkoholfreie Bier ausgewichen, sondern eher auf die alkoholfreien anderen Getränke", sagte er über das Konsumverhalten. Der Verkauf von Spezi, Limo und Apfelschorle stieg demnach deutlich an.
Das Oktoberfest findet 2024 vom 21. September bis 6. Oktober statt. (dpa/af)
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