Hier finden Sie neue Reifen für den Wohnwagen – der ADAC hat 10 Modelle für "trailer use only" oder "free rolling tyre" getestet.

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Ein guter Reifen stellt ein echtes Sicherheitsplus dar. Doch viele Camperinnen und Camper schenken der Bereifung ihres Wohnwagens nur wenig Beachtung – zu Unrecht. Welche Anhängerreifen sind wirklich gut und empfehlenswert? Der ADAC wollte es genau wissen und hat zehn aktuelle Trailer-Reifen in der gängigen Größe 185 R 14 auf die Teststrecke geschickt.

Das ist der Gewinner des ADAC-Tests

Diese Reifen hat der ADAC getestet:

  • Boka Trailer Line FT 02
  • BK Trailer
  • GT Radial Kargomax ST-6000
  • Kenda KR 101 Mastertrail 3G
  • Linglong Radial R701
  • Nankang TR-10
  • Radar Argonite RV-4T
  • Security TR 603
  • Trailermaxx CR-967
  • Wanda WR082

Am besten schneidet der BK Trailer 203 mit einer Gesamtnote von 2,1 ab. Er kostet rund 80 Euro. Drei weitere Reifen bekommen die Gesamtnote gut, vier die Note befriedigend. Zwei Reifen erreichen nur ein ausreichend und erhalten damit vom ADAC keine Empfehlung.

Alle Reifen im Test sind explizite Anhängerreifen mit der Bezeichnung "trailer use only" oder "free rolling tyre". Bekannte Pkw-Reifenmarken sind hier kaum vertreten. Alle getesteten Reifen haben eine Caravan-taugliche Traglast von 900 Kilogramm und tragen den Geschwindigkeitsindex N (bis 140 km/h).

So hat der ADAC Anhängerreifen getestet

Neben dem Bremsen auf trockener Fahrbahn prüften die ADAC-Tester alle Reifen auf nasser Kreisbahn und bei Aquaplaning auf Kurven- und Bremsverhalten. Auch der Rollwiderstand floss in die Bewertung ein. Die Reifen waren jeweils auf einem Wohnwagen und auf der Vorderachse eines VW Polo montiert, da nicht alle Messgeräte mit Anhängern kompatibel sind.

Der Testsieger von BK Trailer punktete vor allem mit einer guten Bewertung beim Kurven-Aquaplaning und beim Rollwiderstand. Auf dem zweiten Platz folgt der Linglong Radial R701 mit einer ebenfalls guten Gesamtnote von 2,3. Die Reifen Radar Argonite RV-4T und Boka Trailer Line FT 02 vervollständigen die Gruppe der "guten" Reifen. Beide bekommen eine 2,4.

Die Reifen GT Radial Kargomax ST-6000 und Security TR 603 führen das Mittelfeld der als befriedigend bewerteten Reifen an. Der siebtplatzierte Trailermaxx CR-967 entpuppte sich im Test als echter Spezialist. Mit dem niedrigsten Rollwiderstand im Testfeld spart er Energie, aber das nur ausreichende Ergebnis beim Kurven-Aquaplaning verhindert eine bessere Gesamtnote als 3,0. Der Wanda WR082 ist zwar im Aquaplaning etwas besser als der Trailermaxx, aber im Rollwiderstand und auf der nassen Kreisbahn schwächer.

Das Schlussduo bilden die Reifen Kenda KR 101 Mastertrail 3G und Nankang TR-10, jeweils mit der Note 3,6. Während der Kenda in keinem Bereich positiv auffällt, kann der Nankang mit einem niedrigen Rollwiderstand glänzen – den er sich aber mit schwachen Leistungen bei Nässe erkauft, so das Fazit der ADAC-Tester.

Alle Testergebnisse im Detail finden sich in der Tabelle.

Was bringen Transporterreifen am Wohnwagen?

Statt klassischer Anhängerreifen können auch Transporterreifen auf einem Anhänger montiert werden. Laut ADAC lohnen sich diese teureren Reifen nur für Nutzer, die Wert auf Wintertauglichkeit oder besonders gute Bremseigenschaften legen.

Zum Vergleich ließen die Tester je einen Sommer- und einen Ganzjahres-Transporterreifen im Test mitlaufen. Ergebnis: Der Sommerreifen zeigt nur auf trockener Fahrbahn bessere Leistung durch einen kürzeren Bremsweg, der Ganzjahresreifen bietet auf schneebedeckter Fahrbahn einen Vorteil vor reinen Anhängerreifen.

Kann man Pkw-Reifen am Wohnwagen montieren?

Wichtig: Einen normalen Pkw-Reifen am Caravan montieren – davon raten die ADAC-Experten ab. Als Hauptgrund führen sie an, dass die Kombination aus haftstarken Pkw-Reifen und einem hohen Schwerpunkt des Anhängers diesen zum Kippen bringen kann.

Hinzu kommt: Um die erforderliche Traglast eines Anhängers mit einem Pkw-Reifen abzudecken, muss man oftmals auf größere und breitere Reifendimensionen wechseln, wobei die Reifen natürlich in den Bauraum des Anhängers passen müssen.

Anschließend muss ein Prüfer die Sondergrößen eintragen, wozu ihm ein Gutachten vom Bremsen- und Chassishersteller des Anhängers vorliegen muss. Neben den vergleichsweise teuren Reifen sind Felgen mit der passenden Traglast nötig.

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Tipps für die richtige Handhabung

Das rät der ADAC:

  • Entscheidend ist der richtige Reifendruck, abhängig von der Anhängerbeladung. Auskunft darüber gibt eine Reifendrucktabelle des Anhängerherstellers. Nicht selten sind bis zu 4,5 bar erforderlich, dies ist meist nur schwer mit Geräten an Tankstellen zu erreichen, sondern eher in einer Werkstatt.
  • Bei Beschädigungen am Anhängerreifen sollte man diesen umgehend austauschen – bei bereits merklich abgefahrenem Profil gleich beide Reifen der Achse. Anders als am Pkw bemerkt man einen beschädigten und dadurch unrund laufenden Reifen am Anhänger nicht durch ein zitterndes Lenkrad oder ähnliches.
  • Wenn Anhänger längere Zeit stehen, sollten die Reifen durch Aufbocken oder zumindest Reifenwannen geschützt werden. Auch Schutz vor Regen und Sonnenlicht ist wichtig, um die Reifen möglichst lange zu erhalten.

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