In Italien sind in den vergangenen Wochen Dengue-Fälle bekannt geworden. Bislang wurden laut einem neuen Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sechs Fälle gezählt. Das deutsche Auswärtige Amt warnt.
Eines der beliebtesten Urlaubsziele in Italien wird von einem potenziell tödlichen Virus heimgesucht: Wie Medien zunächst berichteten, wurden am Gardasee zwei Fälle von Dengue-Fieber verzeichnet. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schreibt in seinem aktuellen Bericht (PDF; Stand: 27. August bis 2. September), der erste lokal erworbene Dengue-Fall sei in der Lombardei gemeldet und von den italienischen Behörden offiziell am 18. August bestätigt worden. Am 21. August folgte ein Fall aus dem Latium.
"Am 1. September wurden in der Lombardei vier weitere lokal erworbene Dengue-Fälle gemeldet, womit sich die Gesamtzahl der Fälle in Italien im Jahr 2023 auf sechs Fälle beläuft", heißt es weiter. Was die Fälle gemeinsam haben: Die Menschen infizierten sich in Italien, waren nicht auf Reisen.
Gemeinden treffen Maßnahmen gegen Verbreitung des Dengue-Fiebers
Laut "TZ" und "Südtirol News" hatten die Gemeinden bereits Maßnahmen ergriffen, um gegen die Aedes-Mücke, die das Dengue-Fieber überträgt, vorzugehen. So habe etwa der Bürgermeister der Gemeinde Manerba del Garda unter anderem dazu aufgefordert, lange Kleidung zu tragen, um die Haut zu bedecken und Insektenschutzmittel zu verwenden.
Wie das ECDV berichtet, haben italienische Behörden in den betroffenen Gebieten bereits Vektorkontrollmaßnahmen durchgeführt. "Eine verstärkte Überwachung, wie sie von Italien durchgeführt wird", sei entscheidend, "um Fälle frühzeitig zu erkennen und angemessene Kontrollmaßnahmen zu ergreifen". Wie die italienische Zeitung "Corriere della Serra" berichtet, sei bereits in den vergangenen Wochen Schädlingsbekämpfung angeordnet worden.
Verhaltensregeln gegen die Ausbreitung des Dengue-Virus
Bewohner und Bewohnerinnen von betroffenen Gebieten sollen sich nicht nur durch lange Kleidung und Insektenschutzmittel schützen. Aufgrund der Vermehrung der Mücken in stehendem Wasser sollen selbst winzige Wasseransammlungen, beispielsweise in Untertellern von Blumentöpfen, beseitigt werden. Die Anbringung von Moskitonetzen an Türen und Fenstern ist ebenfalls empfehlenswert, um das Eindringen der Blutsauger in Häuser und Wohnungen zu verhindern.
Auch das deutsche Auswärtige Amt macht mittlerweile auf seiner Website auf das Dengue-Virus in Italien aufmerksam, betont jedoch: "Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden [...] selten." Neben einer Expositionsprophylaxe empfiehlt das Amt Reisenden, sich vorab bezüglich einer Impfung von Tropen- oder Reisemedizinern beraten zu lassen.
So wird das Virus übertragen
Die Hauptüberträger des Dengue-Fiebers sind die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und auch die Tigermücke (Aedes albopictus). Die auch tagaktiven Mücken können das Virus aufnehmen, indem sie eine bereits infizierte Person stechen. Eine Übertragung des Virus durch direkten Mensch-zu-Mensch-Kontakt ist nicht möglich.
Die Symptome einer Dengue-Infektion sind mit denen einer Grippe zu vergleichen. Drei bis zehn Tage nach einem infizierten Stich treten Fieber, Muskelschmerzen oder heftige Kopfschmerzen auf. In schweren Fällen kann die Infektion auch tödlich sein.
Laut dem ECDC ist es nicht ungewöhnlich, dass autochthone Dengue-Fälle in den Sommermonaten in Teilen Südeuropas auftreten. Die derzeitigen Wetterbedingungen erleichterten den Mücken zudem die Vermehrung. Weitere Fälle könnten deshalb auch nicht ausgeschlossen werden. (spot on/sbi)
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