Mit dem EQV hat Mercedes-Benz einen schicken Elektrobus im Programm. Seit 2020 gibt es den EQV schon, trotzdem hat Mercedes-Benz selbst noch keinen elektrischen Marco Polo im Angebot. Das hält aber andere Ausbauer nicht davon ab, Campervans auf EQV-Basis zu präsentieren. Wir haben hier alle bisherigen EQV-Camper für Sie gesammelt.

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Salty Blue Premium

Video: Erster Check Salty Premium EQV

Auf der CMT 2024 erstmals präsentiert wurde der Salty Blue Premium. Bis auf die Kochstelle, die noch mit Gas betrieben wird, läuft der Salty Blue komplett elektrisch. Besonderheit: Die Bordbatterie bezieht Strom aus der Fahrzeugbatterie. Dazu nutzen die Ausbauer von Salty Blue nutzen die komplette Elektronik von Mercedes-Benz. Zum Aufladen von Auto und Camping-Geräten gibt es also nur einen Anschluss.

Im Inneren ist eine Dreier-Schlafsitzbank von Reimo verbaut, außerdem ein Campervan-typisches Küchenmöbel. Die Küchenzeile verfügt über einen 50-Liter-Frischwassertank und einen 17-Liter-Abwassertank, ein Spülbecken, die bereits erwähnte Gaskochstelle und sogar ein Fach für eine Trenntoilette. Das Aufstelldach mit Open-Sky-Funktion sowie Bett mit Tellerfedersystem stammt ebenfalls von Reimo.

  • Preis: ab 124.464 Euro

Aktivcamper Aktiv 3

Die Firma Aktivcamper stellt mit dem Aktiv 3 einen vollelektrischen Campingbus vor. Neben der 100-kWh-Fahrzeugbatterie als Antrieb, kann ein 2.000-Watt-Wechselrichter im Fahrzeug und ein 375-Watt-Solarmodul auf dem Dach angebracht werden, die eine autarke Stromversorgung garantieren.

Im Gegensatz zum Salty Blue, setzen Aktivcamper auf eine Induktionskochstelle. Zudem verfügt die Küchenzeile über einen Dometic-Kühlschrank mit 39 Liter Fassungsvermögen, dazu einen 25-Liter-Frisch- und 25-Liter-Abwasser-Tank. An die Küche grenzt ein halbhohes Sideboard an. Die Zweier-Sitzbank wird zum Schlafen umgelegt. Ein Teil der Bank kann schräg aufgestellt werden, was zu einer gemütlichen Sofa-Position führt.

  • Preis: ab 109.000 Euro.

Tonke EQV

Der niederländische Ausbauer Tonke setzt schon seit 2022 auf den elektrifizierten Mercedes-Kleinbus. 2023 kam ein dritter Grundriss dazu: der Nomad. Basis ist ein Mercedes EQV 300 mit fünf (optional sechs) Sitzplätzen. Zum Camper wird er dank Multifunktionsküche, die sich hinter dem Fahrersitz verbirgt. Mit einem Schub-Element lässt sich das Küchenmodul entweder nach innen oder nach außen aufschieben. Im Heck kommt eine Kühlbox unter sowie ein aufpreispflichtiges Schubladenelement. Der Nomad ist eher ein Alltagsfahrzeug mit Camping-Eigenschaften, als ein vollwertiger kompakter Campingbus. Reisende schlafen auf der umklappbaren Dreier-Sizbank oder im Aufstelldach.

Der Tonke EQV Touring wirkt mit einem größeren Küchenelement eher wie ein klassischer kleiner Campervan. Im Tonke EQV Adventure dagegen geht es noch einfacher zur Sache, mit einem Campingmodul im Heck.

  • Preis: ab 87.964 Euro

Reimo

Der Camping-Spezialist Reimo hat für den EQV ein Möbelmodul, eine Schlafsitzbank und ein Aufstelldach in petto. Das Modul und die Zweier-Schlafsitzbank werden im Schienensystem auf dem Boden installiert. Im hinteren Teil des Küchenmöbels kommt die Kühlbox (Volumen 26 Liter), ein Staufach und die Carbest Power Unit unter. Vorn gibt es ein Küchenmodul mit Wasser und einem Staufach für einen Gaskartuschen-Kocher.

  • Preis: nicht bekannt

Sortimo

Relativ simpel gehalten ist das Möbelmodul von Sortimo. Die Dreier-Sitzbank von Mercedes kann nachts zum Bett umgebaut werden. Optional gibt es ein Aufstelldach dazu. Im Heck bauen Reisende die Kücheneinheit mit Schubladensystem ein. Darin enthalten sind neben genügend Stauraum für Küchenutensilien eine Spülmöglichkeit, zwei Gaskochstellen und eine Kühlbox.

Das Sortimo-Küchensystem ist direkt mit einem Schlafsystem verbunden, sodass die Mercedes-Schlafsitzbank überflüssig wird. Die Sitze darunter sind im zusammengefalteten Zustand wie gewohnt nutzbar. Mit ein paar Handgriffen klappt man die Sitze über Nacht um und zieht die Matratzen darüber aus, um ein Bett für zwei zu bauen.

Die Möbelmodule von Sortimo gibt es separat zum Mercedes-Benz EQV (Grundpreis 68.008 Euro). Sie sind nur in der Schweiz erhältlich. Das Küchensystem kostet 3.585 CHF (ca. 3.458 Euro), die Multifunktionsbox mit Küchen- und Schlafsystem 4.787 CHF (ca. 4.620 Euro). Der Preis für das Aufstelldach liegt bei 9.980 (ca. 9.632 Euro).

  • Preis: Module ab 3.458 Euro

Was taugen Elektro-Camper?

Elektro-Camper sind ein Thema, das die Camping-Gemeinde spaltet. Die einen finden es spannend und die anderen zu weit von der Realität entfernt. Fakt ist, es gibt noch einige Baustellen, wie die Campingplatz-Infrastruktur für Elektro-Camper, die Reichweite usw. Allerdings sind die kompakten Campervans die Kategorie, in der das schon am verlässlichsten funktioniert.

Die Basisfahrzeuge sind fertig entwickelte Elektroautos der Automobil-Hersteller, deren Gegebenheiten die Ausbau-Firmen nutzen. Die Reichweiten sind meist akzeptabel, da bis auf ein flaches Aufstelldach, keine weiteren Aufbauten hinzukommen, die den Luftwiderstand erhöhen und den Verbrauch senken.

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In den meisten Fällen geben die Hersteller eine Reichweite zwischen 300 und 400 Kilometer an. Der EQV ist außerdem kein x-beliebiger Kleinbus, sondern ein Premium-Fahrzeug einer deutschen Traditions-Marke.  © Promobil

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