Es gibt sie, die Campingplätze, auf denen man einfach nur sitzen und gucken will. Weil das Panorama atemberaubend ist und sich das Meer, die Berge oder das Hinterland vor einem ausbreiten wie ein Gemälde.
1. Italien: Die Toskana zu Füßen
Campingplatz-Tipp von Ingo Wagner
Ganz schön schön hier oben im Hügelland des Montalbano! Die Hügelkette zwischen den Tälern von Arno und Elsa wird gekrönt von Camping Barco Reale. Wie eine Miniatur breitet sich die Toskana unter einem aus: Zur einen Seite blickt man in die Ebene von Empoli, zur anderen ins Arnotal. Einen tollen Blick hat man auch aus dem großen Infinitypool, hier schaut man bis Volterra und Livorno.
Die Lage von Barco Reale erfordert bei der Anfahrt etwas Kletterarbeit, die Straße windet sich in steilen Serpentinen den Berg hinauf. Auch der Platz selbst ist reich an Steigungen, kurze Fahrzeuge tun sich hier deutlich leichter als Dickschiffe. Hat man mal genug vom Panoramagucken, bietet die Umgebung viel Raum für Betätigung. Mountainbike-Trails, Wanderwege oder Ausflüge in die nahen Kulturhochburgen sorgen für Abwechslung. Danach kommt man immer wieder gerne zurück und entspannt bei einem leckeren Abendessen im Restaurant des Campingplatzes – natürlich mit 1-a-Blick auf die Toskana.
2. Frankreich: Zwischen Meer und Pyrenäen
Campingplatz-Tipp von Ulrich Kohstall
Die Strände der südfranzösischen Region Okzitanien sind eher flach und wenig aussichtsreich. Doch ganz im Westen, wo die Pyrenäen das Mittelmeer berühren, sieht es anders aus. Genau dort liegt Camping Les Criques de Porteils. Dank Terrassenlage genießt man auf zahlreichen Flächen den unverbaubaren Blick weit über den schier endlosen Golfe du Lion.
Zum kleinen Strand geht es über Treppen die Klippen hinunter. Sympathien sammelt der angenehm kleinräumige Platz außerdem durch die liebevoll angelegten, gepflegten Einrichtungen. Auch ein Fall für Panoramafreunde: der kurze Küstenwanderweg in den Künstler- und Touristenort Collioure.
3. Italien: Stürmische Aussichten auf Sizilien
Campingplatz-Tipp von Irina Ziegler
Eine Überraschung bescherte mir mein erster Aufenthalt auf Sizilien: Einen Standplatz in der ersten Reihe direkt am Meer inmitten einer grünen Oase – das hatte ich ohne Reservierung nicht erwartet. Der traumhafte Ausblick über die Bucht von Punta Braccetto wurde durch das zeitweise stürmische Wetter noch spektakulärer. Aber auch ohne Standplatz in der ersten Reihe kann man auf Camping Scarabeo den Ausblick vom großen Steg oder vom Strand aus genießen.
Der Campingplatz im Süden der Insel ist gärtnerisch liebevoll mit Palmen und mediterranen Pflanzen gestaltet. Das tröstet über die zum Teil nicht ganz so ansprechende Umgebung hinweg, die von Gewächshäusern mit Plastikfolie geprägt ist. Morgens bringt ein Bäcker frisches Gebäck und mobile Obst-, Gemüse- und Fischhändler liefern im Wechsel frische Lebensmittel auf den Platz. Jeder Gast bekommt einen Schlüssel für die eigene Toilette und eine Duschkabine, beides einfach, aber sauber.
4. Berge und Meer in Bella Italia
Campingplatz-Tipp von Alisa Bielicke
Als echtes Mountainbike-Mekka gilt mittlerweile die Region um Finale Ligure, etwa 75 Kilometer südwestlich von Genua. Finalborgo ist mit dem Rad nur zehn Minuten entfernt, von hier starten viele Tages-Shuttletouren. Wer im Sommer nur kurz auf den Sattel will und dann lieber ins Meer springt, ist auf dem Camping Tahiti sehr gut aufgehoben. Von hier fährt mehrmals täglich der Camping-eigene Shuttlebus hoch zur Nato Base. Zum Strand sind es im Anschluss keine zehn Minuten zu Fuß – das Wasser ist wunderbar klar und sauber.
Auf dem Campingplatz wird man herzlich empfangen, es gibt 78 Stellplätze, aber auch Zeltplätze, Bungalows und Mobile Homes mit herrlichem Ausblick auf das Gebirge. Camping Tahiti bietet einen Tennisplatz, einen großen Grillplatz, saubere Sanitäranlagen und wer den am Hang liegenden Platz ganz hoch läuft, kann sogar in die andere Richtung das Meer sehen. Empfehlenswert ist außerdem die Pizzeria, bei der wir in nur einer Woche gleich drei Mal gegessen haben.
5. Koloss an der Jurassic Coast
Campingplatz-Tipp von Anne Mandel
Abgefahren! Das war mein erster Gedanke, als ich Durdle Door im Süden Englands das erste Mal gesehen habe. Ein bisschen wie aus einer anderen Welt wirkt es schon, vor allem, wenn die Sonne dahinter steht und sich die Umrisse der riesigen Kalksteinbrücke scherenschnittartig in den Himmel fräsen.
Durdle Door liegt in der Grafschaft Dorset und ist Teil der Jurassic Coast, eines Küstenabschnitts, der so besonders ist, dass die UNESCO ihn als Weltnaturerbe ausgezeichnet hat. Die Südenglische Kreideküste erschließt sich auch durch einen Weitwanderweg, den South West Coast Path. Ganz schön praktisch: Direkt oberhalb der Bucht von Durdle Door liegt der Durdle Door Holiday Park. Wer mit einem Bus unter fünf Meter Länge anreist, kann einen Stellplatz mit Meerblick ergattern, alle anderen stehen auf den größeren Plätzen weiter hinten. Aber auch von hier ist es nur ein Katzensprung an die Küste mit ihren grandiosen Ausblicken.
6. Österreich: Kleine Oase am Fuß der Berge
Campingplatz-Tipp von Steffen Zink
Ganz beschaulich an einen Bergrücken schmiegt sich der kleine Karwendel Camping im österreichischen Maurach am Achensee, umgeben von den Bergmassiven des Karwendel- und Rofangebirges. Er liegt zwar nicht direkt am See, dafür geht es hier umso ruhiger zu. Direkt vor uns grasen die Kühe, endlose Wiesenflächen und der weite Blick auf die Berge – ganz großes Kino! Wir radeln an der Ostseite des Sees entlang und springen ins Wasser. Von Pertisau aus schweben wir mit der Karwendelbahn hoch auf den Zwölferkopf, einem beliebten Startplatz für Gleitschirmflieger. Wir wandern weiter hoch auf den Gipfel des Bärenkopfs.
Lohn des Aufstiegs ist ein grandioser Weitblick: Wie ein Fjord liegt der Achensee unter uns. Zurück am Camp haben wir uns eine zünftige Mahlzeit im empfehlenswerten platzeigenen Restaurant redlich verdient. Besonderes Schmankerl für Kletterfreunde: Der Platz liegt direkt am Einstieg des Bärenkopf-Klettergartens. Übrigens: Auch nette kleine, typisch tiroler Holzhütten können gemietet werden. Demnächst werden wir Karwendel Camping sicher auch im Winter einmal testen.
Hier zeigen wir Ihnen noch mehr Stellplätze in den Alpen. © Promobil
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