Berlin (dpa/tmn) - Die langersehnten Sommerferien stehen bevor. Passend dazu sinken die Infektionszahlen in weiten Teilen Europas. Beliebte Urlaubsländer haben ihre Einreiseregeln entschärft, um wieder Touristen anzulocken.

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Einer vergleichsweise unbeschwerten Reisesaison scheint nichts mehr im Wege zu stehen. An ein paar Dinge sollten Urlauberinnen und Urlauber allerdings weiterhin denken.

1. Corona-Lage

Trotz sinkender Inzidenzen sollten Reisende wissen, wie hoch das Ansteckungsrisiko am Urlaubsort ist. Aufschluss darüber gibt das Robert Koch-Institut (RKI), das <a class="externalLink" href="https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete_neu.html">Risikogebiete, Hochinzidenzgebiete und Virusvariantengebiete</a> unterscheidet. In Europa geht die Tendenz derzeit dahin, dass zunehmend weniger Länder Risikogebiete sind.

Am 1. Juli fällt auch die pauschale Reisewarnung für Risikogebiete, die bislang eine abschreckende Wirkung hatte. Für Reisewillige ändert sich dadurch wenig. Die leidige Quarantänepflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten wurde bereits im Mai aufgehoben.

2. Einreisebestimmungen

Wen es ins europäische Ausland zieht, der muss prüfen, welche Vorgaben das jeweilige Reiseland für die Einreise macht. "Die <a class="externalLink" href="https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise">Reisehinweise des Auswärtigen Amtes</a> eignen sich dafür am besten", sagt Karolina Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland. Dort erfahren Reisende, welche Bedingungen für vollständig Geimpfte, von einer Covid-19-Erkrankung Genesene und Getestete gelten. Und welche Art von Corona-Test benötigt wird: Reicht ein Antigen-Schnelltest oder muss es ein PCR-Test sein, der mehr Vorlauf benötigt?

Außerdem gibt es Hinweise zur Einreiseanmeldung, die von vielen Ländern vorgeschrieben ist. "Das wird von vielen vergessen", berichtet Anke Budde, Vizepräsidentin der Allianz selbstständiger Reiseunternehmen (asr). "Es gibt Länder wie Portugal, wo Sie das noch schnell am Abflughafen machen können. In Griechenland zum Beispiel muss das bis 24 Stunden vor Reisebeginn gemacht sein. Sonst droht ein Bußgeld", erklärt die Reisebüroinhaberin. Familien sollten sich informieren, ob ihre Kinder den Negativtest benötigen.

3. Impfstatus

Viele Länder befreien Urlauber mittlerweile von der Testpflicht, wenn diese vollständig geimpft oder nachweislich von Corona genesen sind. Ins beliebte Auslandsziel <a class="externalLink" href="https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/spanien-node/spaniensicherheit/210534">Spanien</a> etwa dürfen Geimpfte oder Genesene nun ohne weitere Auflagen einreisen. Auch in <a class="externalLink" href="https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534">Griechenland</a> und <a class="externalLink" href="https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/oesterreich-node/oesterreichsicherheit/210962">Österreich</a> müssen diese Personen keinen Test mehr vorweisen. In <a class="externalLink" href="https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/italien-node/italiensicherheit/211322">Italien</a> besteht die Testpflicht dagegen weiterhin.

Wichtig ist hier die Betonung auf vollständig geimpft: Das bedeutet, dass nach der zweiten Impfung (Pfizer/Biontech, Moderna und Astra Zeneca) oder einzigen Impfung (Johnson&amp;Johnson) mindestens 14 Tage vergangen sein müssen.

4. Impfnachweis

Die Corona-Impfungen sind im gelben Impfausweis eingetragen. Karolina Wojtal rät dazu, sich daneben auch das Corona-Impfzertifikat zu besorgen, das sich anschließend über QR-Code oder Barcode in geeignete Apps übertragen lässt. Der digitale Impfnachweis aus Deutschland erfüllt die Anforderungen an das europaweit gültige Impfzertifikat, das derzeit in der EU ausgerollt wird. Es wird digital und in Papierform erhältlich sein.

5. Corona-Regeln

In Deutschland wird bereits über die Aufhebung der Maskenpflicht diskutiert, aber in anderen Ländern kann die Lage anders sein. "Im Ausland werden die Corona-Regeln teils noch viel strenger gehandhabt als in Deutschland", weiß Anke Budde. "Kein Hotelier oder Restaurant möchte sich nämlich in der Zeitung wiederfinden. Es wird alles dafür getan, dass die Regeln auch beachtet werden." Manche Maßnahmen in den Hotels wirkten vielleicht etwas überzogen. "Aber das dient alles der Sicherheit", betont die Reisebüroinhaberin.

Über Testanforderungen und Corona-Maßnahmen vor Ort informiert auch die EU-Webseite <a class="externalLink" href="https://reopen.europa.eu/de">https://reopen.europa.eu/de</a>.

6. Test für die Rückkehr nach Deutschland

Laut der <a class="externalLink" href="https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/C/Coronavirus/Verordnungen/CoronaEinreiseV_konsolidiert_BAnz_AT_10.06.2021.pdf">Corona-Einreiseverordnung</a> müssen alle Urlauber, die mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland fliegen, schon beim Boarding am Abflugort einen negativen Antigen-Schnelltest vorweisen können. Dabei ist es egal, ob ein Land als Risikogebiet eingestuft ist oder nicht. Wer mit dem Auto aus einem Risikogebiet heimkehrt, muss sich spätestens 48 Stunden nach der Rückkehr testen lassen.

Ausgenommen von der Testpflicht sind geimpfte und genesene Reisende. "Liegt die abschließende Impfung 14 Tage und länger zurück, ist für die Rückreise nach Deutschland mit dem Flugzeug kein Corona-Test mehr nötig", bestätigt Anke Budde. "Da reicht der Impfausweis."

7. Reiseversicherung

Urlauber sollten prüfen, ob sie eine Auslandsreisekrankenversicherung abgeschlossen haben. Diese übernimmt die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht gedeckten Kosten für eine medizinisch notwendige Heilbehandlung im Ausland. Dies gilt <a class="externalLink" href="https://www.bundderversicherten.de/versicherungen-corona">laut Bund der Versicherten</a> auch für eine Erkrankung mit Covid-19 - wenn Pandemien in den Versicherungsbedingungen nicht ausgeschlossen sind.

© dpa-infocom, dpa:210616-99-19018/4

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