Der erste Kontakt mit dem beeindruckend großen Campingbus ist von leichter Nervosität geprägt. Obwohl ich mit Titus Titanium, unserem Dauertester aus dem letzten Jahr, schon ein größeres Wohnmobil gefahren bin, flößt der Sunlight Cliff 590 4x4, intern auch Clifford genannt, mir Respekt ein.

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Der höher gelegte Ford-Transit-Campervan wirkt mit dem schwarz lackierten Stoßfänger und den großen, runden Scheinwerfern an der Front sowie den dicken Reifen mit dem groben Profil unverwüstlich.

Altes Cockpit, toller Überblick

Nicht gar so unverwüstlich fühlt er sich beim Fahren an. Das Cockpit wirkt etwas veraltet und das Multitainment-Display in der Mitte des Armaturenbretts verhält sich recht unwillig, als wir es mit dem Smartphone verbinden wollen. Schließlich kommt die altmodische Handyhalterung zum Einsatz, um zu navigieren.

Gleich zuvorderst fallen die üblichen Wehwehchen des Ford-Transit-Basisfahrzeugs auf: die Handbremse, die beim Anziehen wieder nachgibt und bei dem Versuch, sie zu lösen, oft mehrere Versuche erfordert, sowie die hoch angesetzten Pedale. Das Sechs-Gang-Schaltgetriebe will ebenfalls nicht immer gleich einrasten. Außerdem ist das Getriebe nach unserem Geschmack etwas kurz übersetzt – dementsprechend können wir bereits ab 40 km/h in den vierten Gang schalten, bei spätestens 80 km/h sind wir schon im Sechsten. Es bleibt jedoch zu vermuten, dass die kurze Übersetzung im Ofroad-Betrieb von Vorteil sein kann. Wichtig ist: Der Motor ist kräftig und insgesamt lässt sich der Camper gut fahren. Zudem haben wir vom Fahrersitz einen sensationellen Überblick.

Gemütliches Querbett – aber etwas kurz

Da das Wochenende nichts als Sonne und hohe Temperaturen bereithält, beschränken sich unsere ersten Erfahrungen mit dem Wohnen im Sunlight auf das Bett und den Kühlschrank. Ersteres ist ein klassischer Querschläfer im Heck. Mit circa 1,90 m Länge ist das Bett für mich ausreichend. Marvin, mein Partner, kann sich entscheiden, ob er die Füße flach an die Wand drücken oder mit dem Kopf das Fenster kuscheln möchte. Die Breite ist jedoch mehr als zufriedenstellend. Kuscheln ist erlaubt, doch keine Pflicht bei diesem Bett – ein klares Plus für uns. Einen weiteren Stern bekommt der Cliff für die Fenster im Heckbereich. Die beiden großen Fenster in den Hecktüren spenden nur Licht, das Dritte am Kopfende des Querbettes kann geöffnet werden und spendet bei Nacht frische Luft.

Was uns weniger gefällt, ist der recht hohe Einstieg ins Bett. Nicht wegen der Kletterei an sich, die wird schließlich durch eine Trittstufe erleichtert. Nein, die rohen Kanten der Tritt-Aussparung schneiden einem in die nackten Füße. Außerdem ist der schmale Gang nicht leicht zu treffen, wenn man über den schlafenden Partner hinweg steigt. Ein kurzes Abschleifen der Kanten würde genügen, um das gröbste Problem zu beheben.

Der Kühlschrank macht Probleme

Im hinteren Bereich der Küche ist der von beiden Seiten öffenbare Kompressor-Kühlschrank von Dometic eingebaut. Er hat circa 70 Liter Fassungsvermögen und ist im Gang direkt vor dem Bett platziert. Vermutlich so gedacht, dass man auch vom Bett aus nach einem kühlen Bier greifen kann, würde in unseren Augen eine Öffnungsrichtung genügen.

Leider klemmte zu Beginn unseres Ausflugs die Tür und ließ sich nur vom Bett aus öffnen. Das führte dazu, dass ich den Kühlschrank auf dem Bett liegend befüllen musste, an die unteren Fächer kam ich fast nicht, ohne aus dem Bett zu fallen. Am zweiten Tag renkte sich die Tür wieder ein und wir konnten den Kühlschrank wieder vom Gang aus bedienen. Im Verlauf des Wochenendes schaffte ich es dann gleich dreimal den Kühlschrank aus Versehen auszuschalten: Ich habe mich beim Öffnen eines Oberschranks oder der Benutzung des Spülbeckens versehentlich dagegen gelehnt. Ungünstig.

Doch abgesehen von dem in unseren Augen etwas fehlplatzierten Kühlschrank hat die Küche eine schöne Form und bietet viel Stauraum. Was fehlt, ist lediglich eine Art von Arbeitsflächenerweiterung. Die einzige nutzbare Fläche fürs Schnippeln hat unser Dauertester derzeit in Form von einer kleinen Ecke neben dem Herd und der Spülbeckenabdeckung.

Die Stauräume sind gut nutzbar

Mit den vielen Hängeschränken, der Ablage und den Staunetzen im Heck und dem großen Stauraum unter dem Bett, ist der Platz im Camper bestens ausgenutzt. Was auf längere Sicht fehlen könnte, ist eine Kleiderstange. Die haben wir nicht entdecken können. Wer, wie wir, ohnehin alles zusammenfaltet, wird das nicht bemängeln.

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Campingplatz Waldpark, Hohenstadt

Genächtigt haben wir mit Clifford in der Nähe von Ulm auf dem Campingplatz Waldpark bei Hohenstadt. Der Platz liegt gleich an der A8 nach München und ist von Stuttgart aus in weniger als einer Stunde zu erreichen. Perfekt also für einen spontanen Ausflug ins Grüne.  © Promobil

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