Frankia, bekannt für hochwertige Reisemobile mit markeneigenen und praktischen Detaillösungen, rundet sein Modellprogramm nach unten ab. Ein wirkliches Einsteigermobil ist mit dem neu entwickelten Now allerdings nicht entstanden. Bei einem Grundpreis von 83.900 Euro konkurriert er mit Teilintegrierten wie dem Eura Mobil Profila oder dem Malibu T.

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Der Frankia Now soll Menschen ansprechen, die etwas Besonderes suchen – und sowohl das Exterieur-, als auch, wenn nicht sogar mehr, das Interieur-Design könnte sie überzeugen. Mit dem gut sieben Meter langen Now 7.0 L legt Frankia vorerst einen Grundriss auf Kiel. promobil testet das teilintegrierte Wohnmobil mit Längseinzelbetten.

Frankia Now 7.0 L

  • Grundpreis ab: 83.900 Euro
  • Länge/Breite/Höhe: 7,05/2,36/3,05 m
  • Zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg
  • Gurte/Schlafplätze: 4/2–4

Erstaunlich, wie viel Gestaltungsspielraum so ein TI dann doch bietet. Der Ausbaustil ist modern, bis zur Gürtellinie dunkel, darüber hell; Holzdekor wird nur bei wenigen Fronten zurückhaltend, aber pointiert eingesetzt. Die Innenwände sind wohnlich textil verkleidet, mit Farbakzenten in trendigem Cord, der – wahlweise in Messinggelb, Rosé oder Petrol – nicht nur den Kuschelfaktor erhöht, sondern auch akustisch dämmende Wirkung hat.

Viel Design und Bewegungsfreiheit

Die Beleuchtung ist sehr umfangreich, stimmungs- und effektvoll sowie in Schlaf- und Wohnzimmer separat dimmbar. Die luftige Gestaltung des Innenraums resultiert unter anderem in 1,94 Meter Stehhöhe unter dem Hubbett, das optional an Bord ist. Ohne Zusatzbett ist mit 2,13 Meter noch deutlich mehr Luft nach oben. Aber auch in der Horizontalen genießt man viel "Platz".

Der Verzicht auf Hängeschränke trägt dazu bei, aber auch die Verkleinerung der Küche: Mit 80 Zentimetern Breite gestattet der mittlere Gang zwischen Küche und Bad überdurchschnittlich viel Bewegungsfreiheit.

Die Sitzgruppe wirkt großzügiger, als sie mit vier Sitzplätzen tatsächlich ist. Geschickt setzt Frankia hier ein großes Seitenfenster ein, versteckt die Rollos hinter der Verkleidung und installiert nicht nur eine bequeme Armlehne neben der Sitzbank – was die Angelegenheit ein bisschen couchiger macht –, sondern auch USB-Steckdosen und mehrere Ablagen für Kleinkram. Beachtung verdient auch der große Tisch, der der Länge nach teilbar ist. Das halbhohe Schränkchen hinter dem Beifahrersitz dient nicht nur als Stauraum, sondern lässt sich bei Bedarf auch entstapeln.

Großzügige Einrichtung

So werden – mit aufgelegten Kissen – zwei weitere Sitzgelegenheiten daraus. Beim Kochen kann man die Abstellfläche darauf ebenfalls gut gebrauchen; Zweiflammen-Gaskocher und Spüle nehmen die Arbeitsplatte des Küchenblocks nämlich komplett ein. Serienmäßig fasst der Kompressorkühlschrank 84 Liter. Darüber ist Platz für eine Kapselkaffeemaschine und Geschirr. Anstelle des üblichen Hängeschranks gibt’s zwei offene Ablagen, etwa für Gewürze.

Beim Bad entwickelt Frankia ein von Modellen der Pilote-Mutter bekanntes Baumuster weiter. Rechts liegt ein WC mit Keramikschüssel, links davon das flache Waschbecken. Mit einem einfachen Schwenk der Waschtischwand entsteht schnell eine große, gut nutzbare Dusche. Dahinter kommen eine zweite Armatur und elegante LED-Nadelstreifen zum Vorschein. Der Radkasten schränkt die Standfläche der Dusche nur wenig ein, weil er zum Teil im hier aufgedoppelten Boden verschwindet. Der Holzrost kann beim Duschen liegen bleiben; so muss man nicht jedes Mal das schwere, sperrige Teil herauswuchten.

Gemütliches Schlafzimmer

Vom Podest im Heckbereich führt eine Leiter mit drei breiten Stufen hinauf in die Einzelbetten. Mancher Wettbewerber löst das mit einer Treppe eleganter. Die Kopffreiheit reicht bequem zum aufrechten Sitzen. Die Liegelängen von 1,94 Meter links und 2,01 Meter rechts dürften für die meisten Konfektionsgrößen passen. Wer großzügiger ruhen will, baut mittels Zusatzpolster eine von Wand zu Wand 2,23 Meter breite (bzw. lange, je nach Liegerichtung) Schlaffläche. Die 13 Zentimeter dicken Matratzen liegen auf einem Abstandsgewirke, das unterlüftet, aber kaum federt; Tellerfedern gibt es optional. Die behagliche Einrichtung mit stoffkaschierten Wänden gefällt wie die Ausstattung mit mehreren Ablagen und Stromanschlüssen.

Gleichfalls per Leiter erklettert man – nach dem Absenken via Elektrowinde – das Hubbett. Es ragt ein gutes Stück über den Küchenblock und so auch vor die Einstiegstür. Die lattenrostgefederte Liegefläche kann zwei Erwachsenen genügen, zumal sich das Bett an keinem Ende verjüngt. Als Leselampen dienen dieselben Schwanenhalsleuchten wie für die Sitzgruppe.

Stauraum-Lösungen

Beim Now verzichtet Frankia zwar auf einige Hängeschränke und einen Doppelboden, realisiert aber auch Ideen, um das zu kompensieren. Außen kann etwa die optionale Schürzenschublade auf Höhe der Sitzgruppe aushelfen – praktisch für die wichtigen Nebensachen.

Die Heckgarage soll im Serienzustand eine Mountainbike-taugliche Höhe von 1,20 Meter erreichen. Die rechte Zugangstür ist Serie, die linke kostet extra. Aufpreisfrei sind die Innenwände und Türen des Stauraums mit Filz verkleidet – ein Detail, das ebenso über die Einsteigerklasse hinausweist wie die auf beiden Seiten vorhandene Beleuchtung und die aufgeräumt installierte Elektrik. Batterie- und Tank-Füllstände lassen sich nicht nur am Kontrollpanel, sondern auch via App abrufen.

Weiterentwicklungen

Weitere Varianten neben dem Now 7.0 L sind in Planung: Mit Blick auf den Heimatmarkt der Frankia-Mutter Pilote ist ein Queensbett-Modell zumindest wahrscheinlich. Gut denkbar sind zudem Versionen mit Längsbett oder einem Hubbett als einziger Schlafoption. Konkrete Angaben macht Frankia dazu noch nicht.

Ausstattung und Pakete stehen indes schon fest. Das Fahrerhaus in Schwarzmetallic, in dem der Now in der Spätsommersonne glänzt, ist Serie. Ebenso das markant gelbe Akzentdekor und das Panoramafenster in der T-Haube.

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Frankia Now 7.0 L: Daten und Preise

  • Aufbau: Sandwichbauweise, PU-Verstärkungen, außen und innen Aluminium, Dach/Boden GfK, textile Innenverkleidung, Isoliermaterial Wand/Dach/Boden XPS-Schaum, Wandstärke 31/31/49 mm, 4 Kunststoff-Isolierfenster mit Alu-Rahmen, 3 Dachhauben, 2 Panorama-Dachfenster.
  • Ausbau: Möbel aus Sperrholz, Sitzbank mit 2 Dreipunktgurten, Heckbetten 1940/2010 x 820 mm, Matratze 130 mm, Abstandsgewebe, Hubbett 2000 x 1200 mm, Matratze 120 mm, Lattenrost, Sanitärraum mit Kassettentoilette und abtrennbarer Dusche, Küche mit Zweiflammkocher und Kompressorkühlschrank 84 L (Option: 138 L).
  • Bordtechnik: Gas-Gebläseheizung/Boiler Truma Combi 6, Frischwassertank 130 L, Abwassertank 95 L, Druckpumpe, Bordbatterie Blei-AGM 95 Ah, Gasflaschen 2 x 11 kg. Basisfahrzeug Fiat Ducato 140 Multijet, Flachrahmen, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2.184 cm3, Leistung 103 kW/140 PS, Sechsgang-Schaltgetriebe.
  • Maße und Gewichte: Länge x Breite x Höhe 7,05/2,36/3,05 m, Radstand 3.800 mm, Masse fahrbereit 2.950 kg (Herstellerangabe), zulässiges Gesamtgewicht 3.500 kg.
  • Preise: Grundpreis 85.900 Euro, Chassis-Paket Style (u.a. 90-L-Die-seltank, Lederlenkrad, el. Parkbremse, Leichtmetallfelgen) 2.490 Euro, Automatik 3.690 Euro, Autarkie-Paket (200-Ah-Lithiumbatterie, 2 x 115 W Solar) 2.490 Euro, Garagentür links 69 Euro, Stauschublade links 740 Euro, Hubbett 1.590 Euro, 138-L-Kompressorkühlschrank k.A., Markise 1.990 Euro.

Wertung

(Maßstab: Teilintegrierter über 75.000 Euro)

Maximal 5 Punkte möglich

  • Betten: 4 Punkte
  • Sitzgruppe: 3 Punkte
  • Küche: 2,5 Punkte
  • Sanitärraum: 3,5 Punkte
  • Möbelbau: 4 Punkte

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