Wer verreist oder für einen Arbeitsaufenthalt in ein anderes Land zieht, kann oft im Voraus nur schwer das gesundheitliche Risiko abwägen. Deswegen erstellt der Reisesicherheitsdienst "International SOS" jährlich eine Gesundheitskarte, auf der die Länder mit ihren unterschiedlichen Versorgungsstandards zu sehen sind.
"Die Gefahr, auf Reisen krank zu werden, hängt vom medizinischen Risikoprofil eines Landes ab. Die Healthmap 2013 zeigt auf einen Blick, welches Reiseziel ein Risikogebiet ist," beschreibt Jadwiga Dutsch, Medizinische Leiterin für Zentraleuropa bei "International SOS", das Projekt.
Drei von fünf Mitarbeiter weltweit, die im Ausland tätig sind, reisen in Länder mit medizinisch niedrigem Risiko wie USA, Kanada, Australien und den meisten europäischen Ländern. Für gefährlicher hält "SOS International" aber Aufenthalte in Mexiko, Saudi-Arabien, Japan und Rumänien. Zwar sieht der Sicherheits-Dienstleister die Versorgung in diesen Staaten als gut an, doch gebe es hier immer wieder nicht vorgesehene Vorfälle.
In diesen Ländern ist das Reisen mit einem Risiko verbunden
Bei einer Tour in die wirtschaftlich aufstrebenden Staaten wie Kolumbien, Indonesien, Ägypten, Türkei, Vietnam oder Südafrika besteht offenbar im Blick auf die gesundheitliche Versorgung ein höheres Risiko. Hier wie auch bei den nach ihren Anfangsbuchstaben benannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China gibt es laut "International SOS" ein starkes Gefälle zwischen Stadt und dem flachen Land. Besonders abseits der Metropolen ist dort die Versorgung schlecht.
Ein richtig hohes Risiko in Bezug auf die medizinische Infrastruktur hat der Sicherheits-Dienstleister in so genannten Post-Konfliktstaaten wie Irak oder Afghanistan ausgemacht. Wer sich länger in risikobehafteten Nationen aufhält, hat zudem ein sechsmal höheres Risiko, in ein Hospital eingeliefert zu werden, so "International SOS".
Landestypische Krankheiten wie Durchfall, Malaria oder Dengue-Fieber können sich dann in Kombination mit schwierigen Rahmenbedingungen und Schwächen im Gesundheitssystem zu einer großen Gefahr für das eigene Leben entwickeln. Die Hälfte der Betroffenen müssten letztlich ausgeflogen werden.
Das sind die Kriterien von "International SOS"
Um die unterschiedlichen Länder zu kategorisieren, untersuchte der Sicherheits-Dienstleister die Staaten nach den Kriterien wie Qualität und Zugang zum lokalen Gesundheitswesen, Verfügbarkeit hochwertiger Medikamente, Qualität der Rettungsdienste, Bedrohung durch Infektionskrankheiten und Verkehrsunfälle, Impfbestimmungen, Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Essen und Trinken sowie kulturelle, sprachliche und administrative Hindernisse.
Als Quelle dienen Länderdatenbanken, medizinische Falldaten und die Daten des "Travel Tracker Systems" von "International SOS" mit 4,6 Millionen Reisenden in 223 Ländern.
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