Der amerikanische Wohnmobil-Gigant Thor Industries präsentiert ein Hybrid-Wohnmobil. Auf einem speziell angefertigten Chassis zeigen Sie einen Integrierten. Ob es die ersten hybriden Fahrzeuge bald zu kaufen gibt, erfahren Sie hier.

Mehr zum Thema Reise

Der amerikanische Konzern Thor Industries stellte kürzlich das erste hybride Wohnmobil in den USA vor. Auf einem speziellen Chassis zeigen sie ein Class A Wohnmobil, das einem Integrierten sehr ähnlich ist. Bisher gibt es in diesem Bereich eher kleine Campervans (wie hier zum Beispiel auf dem Mercedes-EQV) oder maximal Elektro-Campingbusse (hier Bürstners eLineo).

Für größere Wohnmobile werden alleine aufgrund ihrer Dimensionen andere Technologien benötigt. Wie das aussehen könnte, zeigt Thor jetzt mit einer Studie in der USA.

Die Technik dahinter

"Die Elektrifizierung wird in der Wohnmobilindustrie in Zukunft eine große Rolle spielen" sagt Präsident und CEO von Thor Industries, Bob Martin. Deshalb hat sich der Mutterkonzern der Erwin-Hymer-Gruppe mit Harbinger Motors zusammengetan. Die Firma hat sich auf den Bau hybrider Chassis für mittelschwere Nutzfahrzeuge spezialisiert.

Das hybride Chassis wird von einem elektrischen Motor und Batteriesystem angetrieben, das wiederum von einem emissionsarmen Benzin-Range-Extender aufgeladen wird. Des Weiteren versorgen Solarpaneele auf dem Dach des Fahrzeugs die Batterie mit Strom. Konfiguriert werden kann das Chassis mit drei bis sechs Batterien à 35 Kilowattstunden. Diese Technik soll laut Hersteller zu einer Reichweite von bis zu 500 Meilen (ca. 805 Kilometer) führen.

Aerodynamischer Integrierter?

Thor gibt an, dass das Testfahrzeug 20 Prozent aerodynamischer als herkömmliche Wohnmobile sei. Dafür sorgt die konische Front- und Heckseite. Interessanterweise ähnelt das Thor-Testmobil eher den Integrierten, wie wir sie aus Europa kennen, als den klassischen kastenförmigen Wohnmobilen, die sonst in Amerika gebaut werden.

Eine 800-Volt-Elektro-Architektur ermöglicht es, das Wohnmobil an DC-Schnellladesäulen zu laden, ebenso an Ladesäulen auf dem Campingplatz oder Zuhause. Sogar wenn das Wohnmobil nicht genutzt wird, soll es Nutzen für Besitzerinnen und Besitzer bringen. Sie können es zu Hause vor der Tür beispielsweise zum Laden von E-Bikes oder anderem Elektro-Zubehör nutzen. In Zukunft soll es sogar möglich sein, den in den Batterien des Fahrzeugs gespeicherten Strom wieder an das Netz zu verkaufen.

Fahren und Serienreife

Seine Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung soll für eine ruhige Fahrt und ein hervorragendes Handling sorgen. Auf dem Chassis aufgebaute Serienmodelle werden über ein Steer-by-Wire-System verfügen: das gibt den Betreibergesellschaften von Thor die Flexibilität, Cockpits so zu gestalten, dass sie den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Besitzerinnen und Besitzer entsprechen. Die Funktionen des Advanced Driver Assistance System (ADAS) sollen für eine sichere, reibungslose Fahrt und ein gutes Handling sorgen.

Promobil werbefrei lesen
Lesen Sie alle Inhalte auf promobil.de werbefrei und ohne Werbetracking.

Serienreife Wohnmobile auf dieser Basis sollen 2025 beim Thor Konzern verfügbar sein. Bilder zum Innenausbau oder Details zum Grundriss gibt es bislang nicht. Ebenso fehlen Angaben zum Preis des neuen Hybrid-Wohnmobils. Schon 2022 hatte Thor eine Studie namens Vision Vehicle (TVV) gezeigt. Auch dieser Campingbus ähnliche Camper kam mit eigenem Chassis, darin integriert ein Batteriepaket mit "hohen Kapazitäten" und einem Range-Extender, der mit einer "Vielzahl an Treibstoffen" betrieben werden kann.  © Promobil

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.