Nach der Germanwings-Katastrophe soll es Konsequenzen bei der medizinischen Begutachtung von Piloten geben - andere Überlegungen wurden ein Jahr nach dem Unglück vorerst zurückgestellt.

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Die schwarz-rote Koalition will zusätzliche Kontrollen bei Piloten einführen, um tragische Fälle wie beim Absturz einer Germanwings-Maschine vor einem Jahr zu verhindern. Der psychisch kranke Copilot Andreas Lubitz hatte den Airbus A320 am 24. März 2015 absichtlich in den Felsen gesteuert. Alle 150 Menschen an Bord starben.

Fluggesellschaften sollen demnach vor Dienstbeginn Kontrollen auf Medikamente, Alkohol oder andere psychoaktive Substanzen vornehmen, "wenn ein auf Tatsachen begründeter Verdacht vorliegt, dass die Dienstfähigkeit der betreffenden Person wegen der Einnahme dieser Mittel beeinträchtigt oder ausgeschlossen ist".

Zusätzlich soll es vorbeugende Zufallskontrollen geben. "Die Kontrollen dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden", heißt es im Entwurf. Zudem soll es künftig eine flugmedizinische Datenbank geben. Das soll verhindern, dass Piloten durch Arztwechsel Probleme verschleiern.

Eine Arbeitsgruppe empfahl, das Schließsystem der Cockpittüren jetzt nicht zu ändern. Langfristig regten die Experten jedoch an, bei der Neuentwicklung von Flugzeugen über eine Schleuse zwischen Kabine und Cockpittür sowie eine Toilette in dem geschützten Bereich nachzudenken (Cockpittüren sind nach den Anschlägen vom 11. September 2001 mit Zugangscodes gesichert worden). Laut Staatsanwaltschaft hatte der Copilot seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und konnte den Jet so zum Absturz bringen.  © dpa

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