Kairo (dpa) - Ägypten steht seit Monaten wegen mangelnder Sicherheit
im Luftverkehr in der Kritik. Auslöser war vor allem der
Bombenanschlag auf einen russischen Ferienflieger im Oktober
vergangenen Jahres.
Experten sprachen davon, es sei in Ägypten ohne Weiteres möglich,
unerlaubte Gegenstände an Bord zu schmuggeln. Passagiere und
ehemalige Ägypten-Urlauber berichteten von mangelhaften
Sicherheitskontrollen: Trotz eines piependen Metaldetektors würde
nicht jeder Fluggast abgetastet. Augenzeugen erzählten, wie
Passagiere sich um Kontrollen am Gate gedrückt hätten. Auch könnten
geöffnete Getränkeflaschen oder Glasbehälter ohne Probleme im
Handgepäck an Bord genommen werden.
Ägyptens wichtiger Tourismussektor durchlebt seitdem eine schwere
Krise. Berichten zufolge soll die Branche jeden Monat mehr als 280
Millionen US-Dollar (255 Millionen Euro) verlieren. Britische
Experten wurden beauftragt, die Sicherheit an den Flughäfen des
Landes zu erhöhen. Auch Fachleute aus Deutschland untersuchten die
Sicherheitsstandards von Flughäfen in Touristenzielen am Roten Meer.
Geiselnahme in entführter EgyptAir-Maschine
Ein Mann hatte ein ägyptische Passagierflugzeug auf einem Inlandsflug entführt und zur Landung in Zypern gezwungen. Inzwischen hat er die Passagiere freigelassen. Der Entführer sei festgenommen worden, teilte ein Sprecher des zyprischen Außenministeriums mit.
Identifiziert wurde der Mann als Seifedin Mustafa, nachdem zuvor ein falscher Name kursiert war. Das Motiv des Entführers war zunächst unklar. Doch sagte der zyprische Präsident Nikos Anastasiades, dass die Entführung nichts mit Terrorismus zu tun habe. © dpa
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