- Ab dem 1. Oktober entfällt die Maskenpflicht in Flugzeugen.
- Muss man sich deshalb nun Sorgen um seine Gesundheit machen?
- Ein Experte gibt Tipps.
Steigt nun die Corona-Gefahr für Urlauber und Geschäftsreisende? Ab dem 1. Oktober entfällt die Maskenpflicht auf Flügen; das neue Infektionsschutzgesetz sieht keine Maskenpflicht im Flieger mehr vor.
Die Vorteile einer Maske bleiben weiterhin unumstritten, betont Aerosolphysiker Gerhard Scheuch im Gespräch mit dem "Spiegel". "Wer ängstlich ist und wer sich wirklich gut schützen will, der ist gut beraten mit einer Maske", empfiehlt der Experte deshalb.
Doch wie sieht es mit der Sicherheit auf Langstreckenflügen aus? Schließlich ist es nicht sonderlich angenehm, über mehrere Stunden hinweg eine FFP2-Maske zu tragen.
Aerosolbelastung ist am Boden höher
"Es ist besonders wichtig, beim Einsteigen und in der Zeit vor dem Start und nach der Landung die Maske zu tragen", erklärt Scheuch. Bei Untersuchungen habe er herausgefunden, dass die Aerosolbelastung im Flugzeug ansteige, wenn es sich am Boden befinde. "Während des Fluges nimmt diese ab und bleibt relativ konstant niedrig", führt er weiter aus.
Die gute Luftfilterung ist einer der Gründe, weshalb die Maskenpflicht im Flieger ab dem 1. Oktober wegfällt. "Die gesamte Rezirkulationsluft wird gefiltert und von Verunreinigungen wie Staub, Bakterien und Viren aus der Kabinenluft gesäubert", heißt es beispielsweise auf der Website der Lufthansa. Die gefilterte Luft im Flugzeug soll den Luftqualitätsstandards von Operationssälen entsprechen.
"Auch OP-Masken schützen ziemlich gut"
Wenn man sich nun für das Tragen einer Maske entscheidet, spielt das Model dabei auch eine Rolle? Tatsächlich schützen FFP2- und FFP3-Masken laut vorgegebenen Standards am besten. "Auch die OP-Masken schützen ziemlich gut, sie halten meistens zwischen 70 und 90 Prozent zurück", erklärt Scheuch. Bei allen Maskentypen gilt jedoch, dass sie korrekt anliegen müssen, um ordentlich zu schützen.
Abstandhalten in der Schlange vor dem Boarding oder im Flugzeug macht laut Scheuch nur wenig Sinn. Da Coronaviren über Aerosole übertragen werden, sieht der Experte keinen Zweck im Sicherheitsabstand: "Das sind sehr, sehr kleine Partikel, die in luftgetragenem Zustand sind – also eine Wolke. Und gegen diese Wolke kann man mit Abstand in diesen Situationen gar nicht so viel machen."
Naher Kontakt, der mehrere Minuten andauert, sollte trotzdem vermieden werden. Wenn man aber nur ganz kurz angestoßen oder angerempelt werde, sei die Infektionsgefahr "sehr, sehr gering, weil die Kontaktzeit viel zu niedrig ist", so Scheuch. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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