Planegg - Die Wintersportsaison biegt auf die Zielgerade und für manche Ski und Snowboards naht damit die letzte Abfahrt. Wenn die Lifte in den Bergen schließen, ist der Zeitpunkt gekommen, um in die Jahre gekommene Bretter auszusortieren – nur wohin damit?
Wer alte Ski entsorgen will, muss das nach Angaben des Deutschen Skiverbands (DSV) in der Regel im Sperrmüllcontainer des nächstgelegenen Wertstoffhofs tun.
Der Grund dafür liegt in der Konstruktion der Ski: Die dort eingesetzten, verklebten Verbundstoffe ließen sich nur schwer bis gar nicht voneinander trennen. Das macht das Recycling aktuell noch sehr teuer und damit nicht lohnenswert.
Immerhin: Erste kleinere Hersteller probieren sich laut DSV in der Verwendung spezieller Epoxidharze, die sich am Ende der Lebensdauer der Ski wieder lösen lassen. So könnten die Ski wieder in ihre Einzelteile zerlegt und sortenrein recycelt werden.
Diese Ausrüstungsteile können in den Restmüll - theoretisch
Und was ist mit den Skischuhen und den Bindungen? Theoretisch könnte man sie zwar auch daheim in den Restmüll schmeißen, besser aufgehoben sind sie allerdings ebenfalls auf den Wertstoffhöfen.
Gut zu wissen: Mitunter nehmen Sporthändler oder Hersteller beim Kauf von neuen Produkten alte Ausrüstung an und kümmern sich um deren Entsorgung und das mögliche Recycling ihrer Bestandteile.
Ein neues Leben für alte Ski
Alles Wegwerfen ist aber nur die eine Option. Ski und Snowboards können mit etwas handwerklichem Geschick auch ein zweites, ganz neues Leben geschenkt bekommen – etwa als Sitzbank oder Regal. Inspiration bietet beispielsweise eine Reihe kurzer Videos des DSV auf Youtube, in der Spitzenathletinnen und Spitzenathleten des Verbands zeigen, was man aus ausrangierten Brettern so alles zimmern kann.
Wer das nötige Werkzeug nicht besitzt oder generell zwei linke Hände hat, kann die alten Ski auch einfach als Deko-Element an die Wand hängen (oder hängen lassen).
Der Lebenszyklus der Ausrüstung
Bleibt die Frage, wann es Zeit für neue Ausrüstung ist? Da es dem Material von außen oft nur schwer anzusehen ist, ob es verschlissen oder ermüdet ist, nennt der DSV hier eine zeitliche Richtschnur: Bei einer Verwendung von 10 bis 15 Tagen pro Saison schätzt der Verband den Lebenszyklus von Ski, Bindung und Schuh auf etwa zehn Jahre.
Das heißt im Umkehrschluss: Legt man sich schon früher neue Ski zu – etwa, weil man von einem Einsteiger- auf ein Fortgeschrittenenmodell wechselt –, kann man die ausrangierte, aber noch einsatztaugliche Ausrüstung auch guten Gewissens weiterverkaufen. © dpa
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