Auffahrkeile und Nivellierhilfen finden sich in fast jeder Wohnmobil-Heckgarage. Welche der gezeigten Typen sich für Sie eignen, kommt auf das Fahrzeug und die eigenen Vorlieben an. Campingbus, Campervan, Wohnmobile und Wohnwagen lassen sich mit Nivellierhilfen in eine waagrechte Position bringen. Warum das so wichtig ist? Weil nur so das Wasser ordentlich abläuft, nichts vom Tisch rollt, aber spätestens, wer mit dem Kopf nach unten schläft, bemerkt, wie unangenehm es ist, schief zu stehen.

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Bei all diesen Problemen helfen Auffahrkeile, Nivellierkissen, Rampen und Co. Unten erklären wir die Unterschiede der verschiedenen Typen von Nivellierhilfen. Wenn Sie schon sicher sind und Auffahrkeile wollen, finden Sie hier Auffahrkeile im Test.

1. Nivellierkissen

Das Funktionsprinzip der Nivellierkissen von Flat-Jack: Auffahren und das Kissen mit einem kleinen Kompressor (etwa aus dem Reifenpannenset) aufpumpen. Die neue Generation, Camper 2.0, soll so in nun runder Form Höhendifferenzen von bis zu 20 cm ausgleichen, beachtliche acht mehr als beim Vorgänger. Die zulässige Reifenbreite ist auf bis zu 30,5 cm angewachsen. Ebenfalls erhöht wurde der maximal zulässige Fülldruck, der nun bei 1,5 Bar liegt. Als Traglast gibt der Hersteller bis zu sechs Tonnen an. Zwei Ventile dienen dem Befüllen und Entleeren. Selbstredend gilt: Vorsicht vor Spitzen und scharfen Kanten.

2. Klapprampe

Die glasfaserverstärkte Klapprampe 6 in 1 besteht aus vier miteinander verbundenen Gitterelementen, die ein Höhenniveau von 4,5, 9 oder 13 Zentimetern ausgleichen können. Dank der Keilform an den beiden Enden sowie ihrer griffigen Struktur ist die Rampe leicht zu befahren. Ebenfalls praktisch: Ausgeklappt lässt sich die sehr robuste Rampe auf losen Untergründen wie Matsch oder Sand auch als Traktionshilfe nutzen. Mit 6,5 Kilo Gewicht je Rampe ist die 6 in 1 recht schwer. Wegen der scharfen Kanten im Material sollte man bei der Nutzung und zum Verstauen in den etwas engen Transporttaschen besser Handschuhe tragen. Hersteller Uniko gibt eine maximale Belastung von 3,5 Tonnen an. Eine Rampe gibt es ab 126 Euro.

3. Level-Up-Keile

Mit Maßen von 57 mal 20 mal 13 Zentimetern sind die Level-Up-Keile nicht die größten, was sich auch beim Befahren schnell zeigt. Hier ist Präzision gefragt, um nicht seitlich oder vorne über die Auflagefläche zu rutschen. Dafür lassen sich die Auffahrhilfen kompakt verstauen, was auch dank der mitgelieferten Polyester-Tasche einfach und platzsparend gelingt. Dank unterschiedlicher Stufen erreicht man mit dem Fahrzeug drei Niveaus (4, 7, 10 cm), was in der Regel genug Möglichkeiten zum Nivellieren des Reisemobils bietet. Im Internet gibt es die Keile bereits ab 28,50 Euro, dann allerdings ohne die praktische Tasche und weiteres Zubehör wie Stopper und Anti-Slip-Platte.

4. Kompressoren

Das Ablassen und Aufpumpen der Reifen ist sicher eher ein Notbehelf, um das Reisemobil auf ein gewünschtes Niveau zu bringen. Aber spätestens im Zusammenhang mit den Flat-Jack-Nivellierkissen können Kompressoren wie der Dewalt DCC018N einen Beitrag leisten, damit das Fahrzeug ordentlich dasteht. Er wird mit Akku betrieben, was das Handling unterwegs vereinfacht. Das Gerät leistet einen Maximaldruck von 11Bar, wiegt 2,6 Kilo und ist für rund 110 Euro ohne und 214 Euro mit Akku zu haben. Wer ein Reifenpannenset – und kein Ersatzrad – an Bord hat, braucht einen Kompressor übrigens gar nicht extra zu kaufen. Im Set ist nämlich neben der Dichtflüssigkeit auch ein Druckerzeuger enthalten. Gegebenenfalls sollte man aber prüfen, ob die Ventile zu den Anschlüssen passen.

5. Hubstützenanlagen

Hubstützenanlagen sind die komfortabelste Möglichkeit, sein Fahrzeug ins Wasser zu setzen. Dabei werden vier Stützen am Fahrzeugrahmen angebracht und hydraulisch ausgefahren. Das Hubsystem kann das Reisemobil oder den Kastenwagen oft sogar so weit anheben, dass alle vier Räder in der Luft hängen. So kann man die Hubstützen auch als Wagenheber und für den Reifenwechsel nutzen. Zur Steuerung verfügen die Anlagen über ein meist kabelgebundenes Handbedienteil. Außerdem bieten die Hersteller zu ihren Systemen eine passende App-Steuerung.

Zwei Hürden sind beim Einbau einer Hubstützenanlage allerdings zu nehmen: zum einen die Kosten, die bei rund 6.000 Euro, häufig auch mehr, liegen, zum anderen das Mehrgewicht, das mit 60 bis 80 Kilo die Zuladung des Reisemobils schmälert – bei 3,5-Tonnen-Mobilen kommt man da schnell an die Grenzen. Oft ist die Installation von Hubstützen deshalb an eine Auflastung des zulässigen Gesamtgewichts gebunden. Die bekanntesten Hersteller von Hubstützen sind Alko, E&P, Goldschmitt, Linnepe oder SHR Hydraulik.

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6. Wasserwaage

Der einfachste Weg zum Überprüfen der Fahrzeuglage ist die Wasserwaage. Die gibt es elektronisch in den erwähnten Apps oder im iPhone bei der Maßband-Funktion mit dabei. Womowawa und Steady Camp sind "analoge" Wasserwaagen. Erstere ist eine Kreuzwasserwaage, die dank flexibler Auflage überall im Fahrzeug befestigt und justiert werden kann. Kostenpunkt: 34,90 Euro. Von Steady Camp kommt eine kreisförmige Wasserwaage, die je nach Ausführung exakt in die Mittelkonsole von Modellen aus der Stellantis-Gruppe oder in den Mercedes Sprinter passt und mit Schrauben ausgerichtet wird. Kosten dafür: 69,95 Euro.

7. Helfer im Smartphone

Da heutzutage die meisten ein Smartphone besitzen, setzen viele Hersteller zur Steuerung ihrer Geräte auf Apps. Bei Alko werden die HY4-Hubstützen mit der firmeneigenen 2Link-App gesteuert. Außerdem enthält die App eine Wiegefunktion, sodass man stets die Zuladung des Fahrzeugs im Blick hat. Andere Hersteller, zum Beispiel Truma, bieten ebenfalls Apps an, über die einzelne Komponenten gesteuert werden und die über eine Wasserwaage verfügen.  © Promobil

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