Verspätungen sind gerade bei Airlines an der Tagesordnung: So hat die Webseite "Flightright.de" ermittelt, dass allein im letzten Sommer 140.000 Flieger zu spät gelandet sind. Doch zu rekordverdächtigen Wartezeiten kommt es nicht nur in der Luft.

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Vor Flugverzögerungen bleibt selbst die deutsche Nationalmannschaft nicht verschont. Diese landete bei der Weltmeisterfeier 2014 zwei Stunden später als geplant in Berlin. Oft sind kleinere Pannen, Streiks oder Witterungsverhältnisse für längere Verzögerungen bei den Airlines verantwortlich. Doch wenn zu allem Unglück auch noch eine gehörige Portion Pech dazu kommt, gibt es echte Rekordverspätungen:

"Air India"-Pilot landet zweieinhalb Tage später

Fluggesellschaft: Air India

Reguläre Flugzeit: rund 8 Stunden

Flugroute: Mailand - Neu Delhi

Verspätung: 2,5 Tage

259 Flug-Passagiere feierten ungewollt Weihnachten auf dem Mailänder Flughafen: Ein Tag vor Heilig Abend sollte ein Flugzeug der Air India von Italien ins über 7.000 Kilometer entfernte Neu-Delhi fliegen. Zum Pech aller Beteiligten hatte der Tower den Start aufgrund von starkem Nebel am Zielflughafen nicht genehmigt, weshalb der Pilot erst in den Nachtstunden des 24. Dezembers abheben konnte.

Doch über den Wolken war die Odyssee noch nicht überstanden: So teilte ein Passagier der indischen Zeitung "Mid-Day" mit, dass die Landung in Neu Delhi zweimal abgebrochen und das Flugzeug stattdessen den Airport Mumbai als Zwischenhalt angeflogen habe. Mit etwas über 2,5 Tagen Verspätung landete der Flieger schließlich an seinem Bestimmungsort.

Bei einem ähnlich gelagerten Fall aus dem Jahr 2013 argumentierte eine große Fluglinie aus Dubai nach 50,5 Stunden Verspätung durch Wetterkapriolen, dass "(Emirates) auf Wetterverhältnisse keinen Einfluss (hat), und die Sicherheit der Fluggäste zu jeder Zeit oberste Priorität besitze".

30 Stunden Verspätung: Ärztlicher Notfall inklusive

Fluggesellschaft: Etihad Airways

Reguläre Flugzeit: 4,25 Stunden

Flugroute: Abu Dhabi - Düsseldorf

Verspätung: 1,5 Tage

Diesen Flug vergessen die "Etihad Airways"-Passagiere nicht so schnell: Mit über 30 Stunden Verspätung landete die Maschine mit der Flugnummer EY 23 Anfang Januar in Düsseldorf. Vor dem Start des Flugzeugs aus Abu Dhabi hatte die Fluggäste aufgrund von dichtem Nebel bereits 13 Stunden auf den Start warten müssen. Ein ärztlicher Notfall an Bord zwang die Piloten zu einem außerplanmäßigen Zwischenstopp in Wien. Dort buchte die Airline die Crew und die Gäste in ein Hotel ein. Das Resultat: 1,5 Tage Verspätung und eine außerplanmäßige Übernachtung in Wien.

Später am Ziel: 12-Tage-Stau in China

Ein Mega-Stau zeigte 2010 eindrucksvoll die Schattenseite des rasanten Wirtschaftswachstums im "Land der Mitte": Zwölf Tage erstreckte sich die heftige Verkehrsstörung auf dem China National Highway 110, der die Hauptstadt Peking mit Tibet verbindet.

LKW, die Baumaterial in die chinesische Hauptstadt transportieren, waren der Hauptauslöser des Staus. Die Verkehrsteilnehmer reagierten flexibel und campten unter ihren Lastwagen oder verköstigten sich an einer der kurzfristig, an dem 100 Kilometer langen Streckenabschnitt, errichteten "Imbiss-Buden".

Brief-Zustellung erfolgt nach 62 Jahren

Probleme bei der Post-Zustellung in außergewöhnlicher Dimension: Ein 1951 in Flensburg aufgegebener Brief sollte einen gewissen James Dunnill im englischen Buckinghamshire – einer Grafschaft unweit von London - erreichen. Allerdings bekam der ehemalige Vorsteher des heutigen Konferenzzentrums Missenden Abbey den Brief nie zu Gesicht.

Als der Brief Ende 2013 - mit 62 Jahren Verspätung - endlich an das Konferenzzentrum zugestellt wurde, war der Umschlag leer und auch der Verbleib des Empfängers James Dunnill konnte nicht geklärt werden. (dr)

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