Mehr als 3 Millionen Transporter hat Renault vom Master seit 1980 verkauft. Jetzt kommt die 4. Generation auf den Markt – mit 4 Diesel- und 2 Elektrovarianten. Die neue Generation wird sogar günstiger.

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Im November 2023 zeigte Renault erstmals den neuen Master auf der Nutzfahrzeugmesse Solutrans in Lyon. Jetzt steht der Marktstart in Deutschland bevor. Erstmals wurde das Fahrzeug komplett ohne Bezug zum bisherigen Schwestermodell Opel Movano entwickelt, denn Opel gehört seit 2021 zu Stellantis.

Der große Kastenwagen kommt damit in der 4. Generation. Er soll erheblich sparsamer als das Vorgängermodell sein. Hierzu trägt in erster Linie eine neue Karosserieform mit verbesserter Aerodynamik bei.

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Der bisherige Renault Master III war seit 2010 auf dem Markt, wurde zwischenzeitlich auch als Opel Movano und als Nissan Interstar angeboten. Renault hatte 2019 ein großes Facelift für den Master mit stark modernisierter Front, neuem Cockpit und neuen Motoren vorgestellt. An der Grundform des Kastenwagens, der branchenüblich in 3 Längen- und drei Höhenvarianten angeboten wird, änderte sich beim Facelift jedoch nichts.

Neue Karosserie spart Sprit

Das wird 2024 anders, nicht nur, weil Kunden und Kundinnen dann die Wahl zwischen 7 Karosseriefarben und über 300 Sonderlackierungen haben. Renault bezeichnet die neue Karosserie des Master als "Aerovan". Obwohl der Master als Van natürlicherweise weiterhin ein Kasten bleibt, ist die zum Heck hin abfallende Dachlinie klar zu erkennen. Sein Luftwiderstandsindex aus cw-Wert und Stirnfläche liegt mehr als 20 Prozent unter dem Wert der Vorgängergeneration.

Die Motorhaube ist kürzer, die Windschutzscheibe ist flacher geneigt, die Außenspiegel, die Lufteinlasskanäle im Stoßfänger und die Dachlinie sind strömungsgünstiger gestaltet und das Heck ist schmaler. Die verbesserte Aerodynamik soll im Vergleich zum Vorgängermodell laut Renault bis zu 1,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer einsparen.

Diesel- und Elektro-Antriebe

Apropos Diesel – davon gibt es zum Marktstart gleich 4 Varianten. Die Blue-dCi-Dieselmotoren sind mit 77 kW/105 PS, 96 kW/130 PS, 110 kW/150 und 125 kW/170 PS sowie mit Schaltgetriebe oder Neun-Stufen-Wandlerautomatik (die kommt später) zu haben.

Zum Marktstart wird Renault den Master außerdem in zwei batterieelektrischen Versionen mit 96 kW/130 PS oder 105 kW/143 PS anbieten. Beide bringen es auf ein Drehmoment von 300 Nm. Die Basisvariante bezieht ihre Energie aus einer 40-kWh-Batterie und ermöglicht eine WLTP-Reichweite von 200 Kilometern. Der stärkere Motor ist mit einer 87-kWh-Batterie kombiniert, die eine WLTP-Reichweite von bis zu 460 Kilometern ermöglicht.

Verbrauchsvorteil der neuen Generation

Der Verbrauchsvorteil gegenüber der Vorgänger-Generation soll bei 27 Prozent liegen. Damit hat Renault kurz vor dem Verkaufsstart die Reichweiten-Angaben im Vergleich zur Premiere im November 2023 nach oben korrigiert.

Die Variante mit dem großen Akku soll lediglich 21 kWh auf 100 Kilometer verbrauchen, das ist für ein so großes Fahrzeug ein beachtlich niedriger Wert.

Nutzlast auch bei E-Versionen hoch

Trotz des großen Akkus bringt es der E-Master auf eine Nutzlast von bis zu 1.625 Kilogramm, während die Anhängelast bei 2,5 Tonnen liegt. Am Schnelllader zieht der Master bis zu 130 kW und soll in 30 Minuten Energie für 229 Kilometer Reichweite beziehen. An einer 22-kW-Wechselstrom-Ladestation lässt sich die Batterie in knapp vier Stunden von zehn auf 100 Prozent aufladen.

Die Auswahl an Aufbauten ist mit der neuen Generation nochmals gewachsen. Sie umfasst jetzt zahlreiche Aufbauvarianten mit einer Ladekapazität von 11 bis 22 Kubikmetern. Im Vergleich zum Vorgänger ist die seitliche Ladeöffnung 40 Millimeter breiter und die Ladefläche um 100 Millimeter länger. Dagegen verkleinert sich der Wendekreis dank neuer Vorderachse und verkürzten Radstands um 1,5 Meter.

Konnektivität und 20 Fahrerassistenzsysteme

Zu den vielen elektronischen Assistenten der vierten Master-Generation gehören die Seitenwindstabilisierung, der Notbremsassistent, die Anhängerstabilitätskontrolle oder ein adaptiver Tempopilot mit Tempolimit-Scanner. Bereits ab Werk gehört das Multimediasystem "Open R Link" mit 10-Zoll-Display sowie Android Auto- und Apple-Car-Play-Konnektivität (kabellos) zur Serienausstattung.

Das System ist zudem auf integrierte Google-Dienste, zahlreiche Apps und Remote-Funktionen ausgelegt. Letzte helfen beispielsweise, den Wartungsplan im Blick zu behalten oder den Transporter auf einer Karte oder auf einem großen Parkplatz zu lokalisieren. Akustische oder Lichtsignale erleichtern dabei die Suche. Die elektrischen Master können dagegen über die My Renault App ihre Restreichweite anzeigen, den Ladevorgang abbilden oder den Innenraum vorheizen.

Marktstart und Preis

Zum Marktstart bietet Renault den Master zunächst in den nachfragestärksten Versionen mit Standard-Hochdach (H2, 2.498 mm) und in den zwei Längen L2 und L3 (5.685 mm und 6.315 mm) an. In diesen Varianten ist der neue Master sogar einige hundert Euro günstiger als das vergleichbare Vorgängermodell.

Inklusive Mehrwertsteuer geht es beim 105-PS-DCI in L2H2 bei 41.995,10 Euro los (netto 35.290 Euro). Die 130-PS-Version kostet netto 600 Euro Aufpreis, die Varianten mit 150 und 170 PS jeweils weitere 1.000 Euro netto. Ebenfalls netto 1.000 Euro kostet der Aufpreis für die L3-Version. Dementsprechend steht der lange L3H2 mit dem stärksten 170-PS-Diesel für 39.390 Euro netto/46.847,10 Euro brutto in der Preisliste.

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Master als Campervan- und Wohnmobil-Basis

Die Neuauflage des Renault Master wird übrigens am modernisierten Standort Batilly in Frankreich produziert. Sie steht in verschiedenen Versionen zur Verfügung, darunter Kastenwagen, verglaster Kombi und Fahrgestell für individuelle Aufbauten – letzteres eignet sich auch für Wohnmobil-Ausbauten. Beispiele für Master-Freizeitfahrzeug sind der Campingbus Bürstner Delfin, der günstige Etrusco Van oder das aufgebaute Reisemobil Ahorn Camp T © Promobil

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