Bei den Nutzfahrzeugen von Stellantis kann es zu Problemen mit der Servolenkung kommen. Grund ist eine Hochdruckleitung der hydraulischen Lenkunterstützung. Sie soll, so schreibt es das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), "nicht den Spezifikationen entsprechen". Offenbar könnte sie undicht werden und "kann das Lenkgefühl beeinträchtigen". Sogar "zum Ausfall der Servolenkungsunterstützung" könnte das Problem führen.

Mehr zum Thema Reise

Wer jemals ein Fahrzeug ohne Servolenkung gefahren ist, weiß, dass ein plötzlicher Ausfall schwerwiegende Folgen haben könnte. Ein Ausweichmanöver ist zum Beispiel spontan kaum noch möglich. Ob die Fehlerkette bei einem Zulieferer oder dem Hersteller selbst beginnt, ist nicht klar. Auf eine Nachfrage von auto-motor-und-sport.de hat Stellantis bisher nicht geantwortet (Anfrage: 7.2.2024).

Im Rückruf des KBA ist zudem vom "Risiko eines Fahrzeugbrands" die Rede. Offenbar kann die problematische Hydraulikleitung undicht werden. Der hohe Druck dürfte dann für einen Austritt der brennbaren Servoflüssigkeit sorgen, die mit heißen Bauteilen in Kontakt und sich daran entzünden könnte.

Insgesamt sind von der Rückrufaktion weltweit 49.834 Nutzfahrzeuge der gleichen Bauart betroffen, die die vier verschieden Stellantis-Marken unter verschiedenen Namen verkaufen (siehe Liste). In Deutschland müssen 8.007 Fahrzeuge in die Werkstätten.

Promobil werbefrei lesen
Lesen Sie alle Inhalte auf promobil.de werbefrei und ohne Werbetracking.

Was macht der Hersteller in der Werkstatt?

Die jeweilige Vertragswerkstatt kontrolliert im Rahmen der Rückrufaktion die Teilenummern der verbauten Hochdruckleitung und tauscht gegebenenfalls das betroffene Teil aus.

Diese Modelle sind vom Rückruf betroffen:

  • Citroën Jumper mit dem Baujahr 2023. Einschränkung: Nur wenn der mit weißer Schrift aufgebrachte Code T201 oder T316 auf der Hochdruckleitung aufgeprägt ist (weltweit: 12.925 Fahrzeuge / Deutschland: 3.562 Fahrzeuge)
  • Fiat Ducato mit dem Baujahr 2023. Einschränkung: Nur wenn der mit weißer Schrift aufgebrachte Code T201 oder T316 auf der Hochdruckleitung aufgeprägt ist (weltweit: 17.818 Fahrzeuge / Deutschland: 1.351 Fahrzeuge)
  • Opel Movano mit dem Baujahr 2023. Einschränkung: Baureihe X250, nur wenn der mit weißer Schrift aufgebrachte Code T201 oder T316 auf der Hochdruckleitung aufgeprägt ist (weltweit: 6.628 Fahrzeuge / Deutschland: 1.692 Fahrzeuge)
  • Peugeot Boxer mit dem Baujahr 2023. Einschränkung: Nur wenn der mit weißer Schrift aufgebrachte Code T201 oder T316 auf der Hochdruckleitung aufgeprägt ist (weltweit: 12.463 Fahrzeuge / Deutschland: 1.402 Fahrzeuge)

Das Kraftfahrt-Bundesamt führt die Rückrufe unter folgenden Referenznummern: 013296 (Citroën), 013298 (Fiat), 013294 (Opel), 013297 (Peugeot). Der jeweiligen Herstellercodes der Rückrufaktionen lauten: JZP (Citroën), 6701 (Fiat), KJ1 (Opel), MKZ (Peugeot).  © Promobil

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.