Die türkische Reederei Life at Sea Cruises wollte eigentlich die längste Kreuzfahrt der Welt veranstalten. Könnte das teure Projekt noch scheitern? Zumindest fordern Medienberichten zufolge Passagiere derzeit ihr Geld zurück.
Das hat sich Life at Sea Cruises wohl anders vorgestellt. Das Unternehmen, das zum Kreuzfahrtanbieter Mira Cruises gehört, plant die längste Kreuzfahrt der Welt. Ab November 2023 soll das Schiff "MV Gemini" drei Jahre lang um die Welt reisen und dabei 375 Häfen in 135 Ländern ansteuern. Dieser Luxus-Urlaub will sich teuer bezahlen lassen, seit März dieses Jahres kann man für mindestens 28.000 Euro pro Jahr buchen. Doch jetzt, rund vier Monate vor Aufbruch, gerät das Konzept ins Wanken. Laut "CNN Travel" fordern einige Urlauber ihre Anzahlung zurück. Das steckt dahinter.
Das Reisemagazin berichtet, dass sich die gesamte ursprüngliche Crew von Life at Sea Cruises von der Muttergesellschaft Miray Cruises getrennt habe, nachdem es Zweifel über die Tauglichkeit des Schiffes gab. Wie CNN berichtet, soll ein Ingenieur die MV Gemini als nicht seetüchtig bezeichnet und infrage gestellt haben, ob das Schiff, das bereits 35 Jahre alt ist, für die lange Reise ist. Mike Petterson, der ehemalige Management-Chef von Life at Sea Cruises, soll das zudem bestätigt haben.
Längste Kreuzfahrt der Welt wurde "nicht abgesagt"
Laut "CNN Travel"-Informationen sei die Kreuzfahrt jedoch nicht gecancelt. Kendra Holmes, Direktorin für Geschäftsentwicklung bei Miray International, betonte in einem Webinar am Mittwoch (14. Juni): "Wir machen weiter. Das Schiff legt am 1. November wie geplant ab. Ich wollte das nur eben klären. Wir haben es nicht abgesagt." In einer E-mail an das Magazin soll sie zudem geschrieben haben, dass man aktuell noch nicht darüber sprechen könne, ob das Schiff ausgewechselt wird.
Holmes zufolge ist die XXL-Kreuzfahrt derzeit zu 50 Prozent ausgebucht. Bislang hätten rund zehn Kundinnen und Kunden ihr Geld zurückbekommen. Aktuell arbeite das Unternehmen an einem Formular für weitere Reisende, die nicht mehr zur Schiffsfahrt antreten wollen. "Ich weiß, dass die letzten Ereignisse für sehr viel Zögern gesorgt haben", sagte sie mit der Betonung darauf, dass eine Rückerstattung bis zu sieben Tage in Anspruch nehmen könne.
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Reisende sollen Häuser verkauft haben
Fakt ist, dass einige Kunden von Life at Sea Cruises bereits ihr komplettes Leben umgekrempelt hatten, um an dieser einmaligen Kreuzfahrt teilzunehmen. Sharon Lane, eine Rentnerin aus Kalifornien, hatte vor, 95 Prozent ihres Hab und Guts zu verkaufen, um die Fahrt finanzieren zu können. Jetzt glaube sie nicht mehr an das Projekt. "Wenigstens gehöre ich nicht zu denjenigen, die bereits ihr Haus und all ihre Besitztümer verkauft haben, ich habe Mitleid mit diesen Menschen", teilte sie "CNN Travel" mit. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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