(alfa) - Ob mit dem Motorrad, dem Auto oder dem Wohnmobil: An einer Küste entlang zu fahren, gehört zu den Highlights einer Urlaubsreise. Besonders, wenn es sich um eine dieser acht Küstenstraßen handelt - es sind die schönsten der Welt.
Die britische Zeitung "The Guardian" zeigt in einer Hitliste der "besten Autostraßen der Welt": Die Schönste der Schönen ist die Atlantikstraße an der Westküste von Norwegen. Zu Recht, denn wie keine andere schlängelt sie sich kurvenreich durch die wilde, unberührte Natur über das Meer.
In einer Zick-Zack-Route verbindet die acht Kilometer lange Straße mit ihren zwölf niedrigen Brücken die Inseln zwischen Molde und Kristiansund. Viele Urlauber besuchen die Atlantikstraße am liebsten im Herbst, denn wenn es stürmt, wird eine Fahrt auf ihr zum wahren Naturerlebnis.
Doch auch bei gutem Wetter bietet sie nicht nur einen faszinierenden Ausblick auf die Landschaft, sondern auch auf Wale und Seehunde. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit wurde die Atlantikstraße im Jahr 2005 zum "Norwegischen Bauwerk des Jahrhunderts" gekürt.
Es gibt wohl keinen Autohersteller, der nicht schon die traumhaft schöne Kulisse des neun Kilometer langen Chapman's Peak Drive südlich von Kapstadt als Drehort für einen Werbespot nutzte.
In 114 Kurven schlängelt sich die Straße zwischen Felswänden und Meer von dem kleinen Fischerdorf Hout Bay nach Nordhoek und bietet in 150 Metern Höhe eine atemberaubende Aussicht auf weiße Sandstrände, bis zu 600 Meter hohe Klippen und den Atlantik.
Der höchste Punkt der Küstenstraße ist gleichzeitig eine Aussichtsplattform ("Chapman's Point"), von der aus man einen faszinierenden Blick über den langen, menschenleeren Long Beach der "Chapman's Bay" hat.
Besucher können aber auch an zahlreichen Picknickplätzen mit grandioser Aussicht verweilen oder auf verschiedenen Spazierwegen die einzigartige Landschaft entdecken.
Diese grandiose Aussicht auf die Felsformation "Zwölf Apostel" hat man nur von der australischen Küstenstraße Great Ocean Road. Rund 250 Kilometer lang verläuft sie im Bundesstaat Victoria zwischen den Küstenorten Geelong und Warnambool.
Im Südwesten verbindet die Straße das Surferparadies Bells Beach und die Ferienorte Anglesea, Lorne und Apollo Bay. Westlich von Apollo Bay verläuft die Great Ocean Road in Richtung Landesinnere durch den Great Otway National Park. In diesem Urwaldabschnitt säumen tropische Baumriesen, gewaltige Wasserfälle, Granitfelsen und plätschernde Bäche den Weg entlang der Küste.
Die beeindruckende Küstenlandschaft findet in nordwestlicher Richtung im Port-Campbell-Nationalpark ihren Höhepunkt. Dort haben Wellen und Regen die spektakulären Felsformationen "Twelve Apostles", "Loch Ard Gorge", "The Grotto", "The Razorback" und "London Arch" geschaffen.
Weil hier zahlreiche Schiffe gesunken sind, nennt man diesen Abschnitt der Küste auch "Shipwreck coast" ("Schiffswrack-Küste").
Palmenstrände, Dünenlandschaften, Granitfelsen und Pazifischer Ozean - die wohl schönste amerikanische Küstenlandschaft findet sich an der Westküste in Kalifornien zwischen den Metropolen Los Angeles und San Francisco. Verbunden werden die beiden Städte durch den berühmten, rund 760 Kilometer langen Highway Number One.
Diese kurvige Küstenstraße ist zweispurig ausgebaut und führt nicht nur an den wunderschön nostalgischen Orten Santa Barbara und Carmel-by-the-Sea vorbei, sondern überquert streckenweise auch die tiefen Schluchten der Canyons.
Besonders von dem Streckenabschnitt "Big Sur Coast" sind Reisende begeistert. So schreibt der amerikanische Autor des Buches "Die Schatzinsel" Robert Louis Stevenson über die Strecke zwischen San Simeon und Carmel-by-the-Sea: "Big Sur ist da, wo sich Berge und der Ozean zu einem dramatischen Rendezvous treffen. Das ist die schönste Begegnung von Land und See, die es auf der Erde gibt."
Neben der Big Sur Coast gibt es an der Küstenstraße aber noch anderes, was sich zu sehen lohnt: Das Zitronen-Hauptanbaugebiet der USA Ventura, die Bucht von Monterey, das prunkvolle Schloss Hearst Castle und das Santa-Cruz-Gebirge mit bis zu 120 Meter hohen Küstenmammutbäumen.
Stellen sie sich vor, sie sitzen im Cabrio. Warmer Wind im Haar, Zitronenduft in der Nase und in schwindelerregender Höhe ein faszinierender Ausblick auf das Mittelmeer. Auf welcher Küstenstraße befinden sie sich? Richtig: Auf der Amalfitana.
Bei der Verbindungsstraße von Positano nach Vietri sul Mare an der italienischen Amalfiküste handelt es sich um die wohl 30 schönsten Kilometer Italiens. Mehr als 100 Meter über dem Meer liegt sie so hoch, dass Menschen mit Höhenangst geraten wird, sie lieber nicht zu befahren. Wer es aber wagt, wird mit einem einzigartigen Ausblick auf den Golf von Salerno belohnt.
Aber nicht nur die abfallenden Küsten des Golfs sind eine Fahrt auf der Amalfitana wert, auch die zahlreichen malerischen Fischerdörfchen wie Amalfi oder Ravello, die teilweise nur über Treppen erreicht werden können, locken viele Besucher an.
Ein Sightseeing-Highlight an der Amalfitana ist die "Grotta Smeralda", die sich einige Kilometer westlich von Amalfi befindet. Man kann die Felshöhle über Treppen erreichen und eine Fahrt in ihr Inneres unternehmen, wo über die Weihnachtszeit eine Krippe unter Wasser zu sehen ist.
Mindestens genauso schön wie die italienische Adria ist die Küste des ehemaligen Jugoslawiens, die sich gegenüber des Stiefels an der Ostseite des adriatischen Meeres befindet.
Auch eine Straße, die an dieser Küste entlang führt, gilt als eine der schönsten der Welt: Die Adria Magistrale. 350 Kilometer lang verbindet sie die beiden Städte Dubrovnik und Koper miteinander und führt zum größten Teil durch Kroatien, aber auch durch Montenegro, Bosnien Herzegowina und Slowenien.
Bis zum Bau der Autobahn A1 war sie die Hauptverkehrsstraße zwischen Nord- und Südkroatien. Sie führt vorbei an alten Hafenstädtchen, verträumten Fischerdörfchen, steinigen Buchten und endlosen Badestränden.
Ein besonders schöner Streckenabschnitt ist die "Makarska-Riviera" zwischen Dubrovnik und Split. Von hier aus sind viele der kleinen, meist unbewohnten Inseln zu sehen, die das Bild der Küste bestimmen und sich bis nach Montenegro erstrecken.
Aber nicht alle Inseln sind unbewohnt: Die Inseln Krk, die durch eine einzigartige Brückenkonstruktion mit dem Frestland verbunden ist, und Hvar sind wahre Touristenmagneten.
Vielleicht liegt es daran, dass sie beide an der schönen Westküste der USA liegen: Auch der Highway 101 am Ufer des Bundesstaates Oregon (Oregon Coast) gilt, ebenso wie der berühmte Highway Number One in Kalifornien, als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt.
Anders aber als der Highway, der San Francisco und Los Angeles verbindet, liegt der Highway 101 in Oregon etwa 100 Kilometer von der nächsten Großstadt entfernt.
Diese Abgelegenheit verleiht der Küstenstraße einen besonderen Charme: Das Panorama ist bestimmt von unberührter Natur und der unendlichen Weite des Meeres, die nur durch pittoreske Einzelfelsen unterbrochen wird. Auf dem Land finden sich nur vereinzelt kleine, rustikale Fischerdörfchen und Künstlerkolonien.
Wie auch der Highway Number One führt der Highway 101 streckenweise über Felsen und Klippen. Besonders zwischen den Städten Depoe Bay und Newport ist der Höhenunterschied zwischen der Küstenstraße und dem Pazifischen Ozean sehr groß.
Moorbedeckte Hochtäler, ausgedehnte Weideflächen, grüne Berglandschaften - nirgends, so sagen Einheimische, sei Irland schöner als an der Südwestküste. An ihrem Ufer in der Grafschaft Kerry führt die 170 Kilometer lange Küstenstraße Ring of Kerry (N70) entlang.
Das Besondere an dieser Straße ist, dass sie streckenweise um die Halbinsel Iveragh führt und ein Rundum-Panorama ermöglicht. Von hier aus hat man nicht nur eine spektakuläre Aussicht auf den Atlantik und viele kleine, unbewohnte Inseln, sondern auch auf die idyllischen Schafweiden und Berghänge auf dem Festland.
Neben der atemberaubenden Küstenlandschaft der "Grünen Insel" bietet die Region um den Ring of Kerry Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise die restaurierten Steinmauern von Cahergall, Leacanabuaile und Staigue oder den "Ladie's View", einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Upper Lake des Killarney-Nationalpark.
Ein weiterer Höhepunkt des Ring of Kerrys sind die beiden unbewohnten und in ihrem Naturzustand belassenen Inseln "Skellig Islands". Die größere der beiden, "Skellig Michael", ist für Touristen geöffnet und kann vom zwölf Kilometer entfernten Festland aus mit dem Boot erreicht werden.
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