Sie wollen am Wochenende vom 12. bis 14. Juli auf die Autobahn? Logisch, sind ja Ferien und es soll in den Urlaub gehen. Fein, aber damit sind Sie nicht allein. In vielen Bundesländern sind schon Sommerferien und nun starten auch noch Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland in die schulfreie Zeit. Daher sieht nicht nur der ADAC eine "große Staugefahr" auf den Fernstraßen des Landes.

Mehr zum Thema Reise

Auch der Auto Club Europa (ACE) erwartet Reisewellen aus der Mitte und dem Westen der Republik – die Menschen zieht es mit dem Auto dann nicht nur zu den Küsten von Nord- und Ostsee und ans Mittelmeer. Sondern auch Ziele in Deutschland wie etwa das Bayerische Voralpenland, der Schwarzwald, das Erzgebirge und der Harz werden angesteuert.

Stau

Staus kosten Pendler 3,2 Milliarden Euro

40 Stunden stehen deutsche Pendler pro Jahr durchschnittlich im Stau. Das kostet sie etwa 3,2 Milliarden Euro, ergab eine neue Studie. (Photocredit: picture alliance / dpa | Matthias Balk)

Die Tage in der Übersicht:

  • Freitag: Der ACE erwartet ab Mittag auf den Autobahnen und rund um die Ballungsgebiete ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Staus - zum Teil auch längere - sind bis in den Abend speziell auf den Urlaubsrouten möglich. In Regionen, die bereits in die Schulferien gestartet sind, dürfte dagegen "spürbar" weniger los sein zum Feierabend.
  • Samstag: Die Prognosen sehen im Samstag den Hauptreisetag. Ab dem frühen Vormittag steigt die Staugefahr laut ACE rapide an. Das gilt ganz besonders auf den Strecken in südliche Richtung, an die Nord- und Ostseeküste und zu den Ferienorten in den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Besonders viel los ist demnach auf den Nord-Süd-Verbindungen (A 1, A 5, A 7, A 9, A 61 und A 81) und den Ost-West-Routen (A 2, A 3, A 4, A 6 und A 8). Stark befahren werden darüber hinaus auch die Stadtautobahnen und Umfahrungen sein – etwa die von Hamburg (A 1 und A 7) sowie München (A 99).
  • Sonntag: Am Vormittag dürfte die Lage auf den Fernstraßen noch moderat sein. So sieht der ACE hier - speziell im Vergleich zum Samstag - den besseren Reisetag. Wobei sich die Straßen schon am Mittag schnell füllen werden. Auf den Heimreiserouten wird es voraussichtlich am Nachmittag brenzliger. Mit Verzögerungen ist besonders bei schönem Wetter zu rechnen.

Zusammengefasst: Die meisten Staus erwarten die Verkehrsclubs am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag. Wer also kann, wählt ruhigere Alternativrouten oder gar einen anderen Starttermin - etwa von Dienstag bis Donnerstag. Wer dennoch am Wochenende loswill oder -muss, startet besser sehr früh am Morgen oder fährt nachts.

Die Verkehrsclubs rechnen am Wochenende mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen und Staus in den Großräumen Berlin, Hamburg, Leipzig, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Rhein-Neckar, Stuttgart und München sowie auf den Fernstraßen von und zur Nord- und Ostsee und auf folgenden Routen (oft in beiden Richtungen):

A 1Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg - Lübeck
A 1 / A 3 / A 4Kölner Ring
A 2Dortmund – Hannover – Berlin
A 3Oberhausen - Frankfurt/Main - Würzburg - Nürnberg - Passau
A 4Dresden – Erfurt – Kirchheimer Dreieck
A 5Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
A 6Kaiserslautern – Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
A 7Flensburg– Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
A 8Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Salzburg
A 9Berlin – Nürnberg – München
A 10Berliner Ring
A 11Berliner Ring – Dreieck Uckermark
A 20Lübeck – Rostock
A 23Hamburg – Heide
A 24Hamburg – Berlin
A 40Essen – Duisburg – Venlo
A 45Hagen – Gießen – Aschaffenburg
A 61Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
A 81Heilbronn – Stuttgart – Singen
A 93Rosenheim - Kiefersfelden
A95/ B2München – Garmisch-Partenkirchen
A 99Umfahrung München

In Österreich warten auch volle Straßen. Denn dort sind bereits alle Bundesländer in den Ferien. Vor allem die Transitrouten füllen sich stark.

Einige Tunnelsanierungen pausieren im Sommer

Der Arlbergtunnel im Westen Österreichs ist noch bis voraussichtlich 22. November gesperrt, teilt der ACE mit. Über die Ausweichstrecke Arlbergpass kann es zu einer mindestens halbstündigen Verlängerung der Reisezeit kommen.

Auch sind in Tirol an den Wochenenden und Feiertagen bis Oktober Stau-Ausweichrouten entlang wichtiger Durchgangsstrecken, etwa an der Inntalautobahn, gesperrt. Die Zeiten sind in den betreffenden Bezirken leicht unterschiedlich. Ausgenommen sind der Anrainerverkehr und Autofahrer mit dem Urlaubsziel in diesen Regionen. Eine Internetseite des Landes Tirols informiert über gesperrte Strecken und Zeiten.

Lesen Sie auch

Aber es gibt auch "eine Erleichterung", so der ADAC, nämlich auf der Tauernautobahn: Bis einschließlich 9. September pausiert die Tunnelgroßbaustelle, wodurch überall wieder beide Tunnelröhren zur Verfügung stehen.

Längere Wartezeiten wiederum sind an den Grenzen sehr wahrscheinlich, vor allem bei der Rückreise von Österreich nach Deutschland. Diese können für die österreichischen Autobahn-Grenzübergänge Walserberg, Kiefersfelden und Suben vorab online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag eingesehen werden.

Besonders stark belastete Autobahnen in Österreich:

  • A 4: Ost-Autobahn (Wien – Budapest)
  • A 10: Tauernautobahn (Salzburg – Villach)
  • A 11: Karawankenautobahn (Villach - Slowenien)
  • A 12: Inntalautobahn (Kufstein – Innsbruck)
  • A 13: Brenner Autobahn (Innsbruck – Brenner)
  • A 14: Rheintal-Autobahn (Staatsgrenze Deutschland – Feldkirch)
  • B 177: Seefelder Straße (Mittenwald – Innsbruck)
  • B 179: Fernpass (Füssen – Reutte – Nassereith)

In der Schweiz füllt sich vor allem die Gotthard-Route

In der Schweiz kommen auf Reisende entlang der Hauptverkehrsverbindungen erhebliche Wartezeiten zu - speziell auf der Gotthard-Route (A 2), besonders vor dem Gotthardtunnel. Es muss ab Freitagnachmittag mit langen Wartezeiten gerechnet werden. Ein Ausweichen über die alternative A 13 (Chur – Bellinzona) ist aktuell durch die wetterbedingte Baustelle erschwert. Diese ist laut ACE ab Lostallo nur einspurig je Fahrtrichtung befahrbar.

Besonders stark belastet in der Schweiz sind:

  • A 1: Bern – Zürich – St. Gallen
  • A 2: Gotthard-Route
  • A 3: Basel – Zürich – Chur

(dpa/tar)

ADAC-Experte gibt Tipps, wie sich die vollen Straßen besser ertragen lassen

Mit NRW geht ein weiteres Bundesland in die Sommerferien. Am Wochenende wird es auf den Reiserouten daher noch voller. Neben Urlaubern dürften viele EM-Fans unterwegs sein - zumindest rund um die Spielstätten. Hinzu kommen Baustellen und Sperrungen.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.