Strandurlaub in Kanada, Wandertouren durch Israel oder Küstenerfahrungen in Irland: Fremde Länder und Kulturen gehören für viele Menschen zum Urlaub dazu. Damit Sie wissen, welcher Monat sich am besten für welches Land eignet, haben wir die besten Ziele für 2019 herausgesucht.
Temperaturen jenseits der 30 Grad, glühend heiße Tage, hinterlistig warme Tropennächte: Der Sommer 2018 hat nicht mit Hitze, Sonne und jackenfreien Tagen, die sich wie Urlaub anfühlen, gespart. Dennoch sind auch in dieser Zeit fast drei Viertel der Deutschen in andere Länder gefahren, wie eine „forsa“-Umfrage herausgefunden hat.
Zu den beliebtesten Urlaubszielen zählen nach wie vor die Klassiker Italien, Spanien und Griechenland. Doch es gibt auch jede Menge Destinationen, die nicht auf allen Reiselisten ganz oben stehen. Für all diejenigen, die einmal etwas anderes ausprobieren möchten und nicht ausschließlich während der Sommermonate verreisen können oder wollen: Das sind die Reisetrends für 2018 und 2019.
Im März nach Japan: Zwischen Kirschblüte und Skipiste
An Vielseitigkeit ist Japan im Frühjahr kaum zu überbieten, wie allein ein Blick auf die größte der fast 7.000 Inseln, Honshu, zeigt. In Städten wie Tokio, Kyoto und Osaka erreicht das Thermometer Temperaturen um die 15 Grad - perfekt für einen Städtetrip, um die jahrtausendealte Kultur des Landes zu entdecken.
Gleichzeitig sorgt die Kirschblüte von März bis April für unvergessliche Eindrücke und Bilder. Mitte des Monats erreicht sie erfahrungsgemäß die Hauptstadt Tokio und verlagert sich dann weiter in Richtung Norden.
Zeitgleich sind auf Honshu aber auch die Bedingungen für Skifahrer optimal, wie in der Präfektur Niigata an der Westküste. Ein echtes Kontrastprogramm aus Kultur und Abenteuer ist also problemlos möglich.
Im April nach Hawaii: Keine Lust auf Regenwetter
Dem April haftet in Mitteleuropa immer noch der Ruf eines wettertechnisch äußerst unbeständigen Monats an. Wer darauf keine Lust hat, ist auf den acht Hauptinseln Hawaiis im Pazifik bestens aufgehoben. Und das nicht nur wegen Durchschnittstemperaturen von um die 24 Grad.
Auch die Wassertemperatur sinkt das ganze Jahr über nie unter 24 Grad. Kein Wunder also, dass laut "TripAdvisor" überdurchschnittlich viele Menschen dorthin reisen wollen und es 2019 zum Trendziel werden könnte.
Wer dem zu erwartenden Touristenansturm in den Sommermonaten aus dem Weg gehen und auch etwas Geld sparen möchte, ist mit O’ahu, Maui und Kaua’i im Frühjahr deswegen gut beraten.
Im Mai nach Malta: Kultur und Strand
Fühlt sich an wie die Hauptsaison, nur ohne Touristen: So lässt sich der Mai auf der kleinen Mittelmeerinsel beschreiben. Die Temperaturen bewegen sich Richtung 30 Grad, die Sonne scheint fast jeden Tag und das Mittelmeer ist bereits warm genug für erste Badegänge.
Optimal, um durch Städte wie Valletta zu spazieren, segeln zu gehen oder einfach nur das Leben am Strand zu genießen. "Lonely Planet" nahm die Insel bereits 2018 in die Liste der Top-Länder auf. Es ist also wahrscheinlich, dass auch 2019 viele Touristen dorthin reisen möchten.
Im Juni nach Tansania: Kurz vor der Hochsaison
Das ostafrikanische Land ist vor allem dank der dazugehörigen Inselgruppe Sansibar längst kein Geheimtipp mehr. Mit Beginn des Winters auf der Südhalbkugel dürften sich auch im kommenden Jahr wieder zahlreiche Urlauber nach Tansania aufmachen.
Ab Juli, wenn das Gras in der Serengeti vertrocknet ist und die wilden Tiere bestimmte Wasserstellen anlaufen müssen, erreicht der Safari-Tourismus seinen Höhepunkt – und damit auch die Preise für Flüge und Übernachtungen.
Aber auch in den Wochen davor ist das Land eine Reise wert. Die Regenzeit endet im Mai, im Anschluss erstrahlt das Land in sattem Grün. Bei Luft- und Wassertemperaturen von über 20 Grad ist auf Sansibar ein Badeurlaub möglich.
Im Juli nach Kanada: Sommer am Meer – nur anders
Viele, die im Hochsommer verreisen, wollen in den Süden. Doch auch der Norden hat zu dieser Zeit einiges zu bieten, wie etwa Vancouver an der Westküste Kanadas beweist. Für "TripAdvisor" ist die Metropole einer der Tipps für das kommende Jahr.
Im Juli dürfen sich die Menschen dort bereits über Temperaturen um 23 Grad freuen. Das Wasser wird allerdings nur etwa 14 Grad warm, was zum Schwimmen vielleicht noch ein wenig kühl ist. Um sich an einem der Strände zu sonnen, reichen die klimatischen Bedingungen aber allemal aus.
Für Vancouver sprechen in erster Linie aber andere Dinge: Zum Beispiel die Kunst und Kultur der First Nations, der Ureinwohner, deren Vorfahren die Vancouver Island lange vor der Entdeckung durch europäische Seefahrer bewohnten. Besuchern bleiben wohl vor allem die bunten Masken und Totempfähle in Erinnerung.
Doch auch traditionellen Zeremonien mit den Stammesältesten können Touristen beiwohnen. Und den Restaurants, die authentische First-Nations-Gerichte mit frischen Zutaten aus der Region anbieten, sollte man auf alle Fälle einen Besuch abstatten.
Im August nach Costa Rica: Durch den Monsun
Raus aus dem sonnigen Deutschland, rein ins verregnete Costa Rica. Was zunächst klingt wie ein überaus schlechter Deal, ist vor allem für Naturliebhaber ein echter Geheimtipp. Von Mitte Juli bis Mitte August sprechen die Einwohner Costa Ricas von „Veranillo de San Juan“, einer kurzen Trockenperiode in der Regenzeit, die von Mai bis November anhält.
Vor allem die Pazifikseite des mittelamerikanischen Landes gleicht in diesen Wochen einem kleinen Paradies. Die meist nur kurzen, dafür kräftigen Regenschauer während der Mittagsstunden werden oft von viel Sonnenschein abgelöst. Bei durchschnittlichen Temperaturen von 25 Grad Celsius ist dann sogar Strandurlaub möglich.
Hauptargument für einen Besuch während der Regenzeit ist aber die üppige Vegetation. Weite Landstriche erstrahlen von Juni bis November in sattem Grün – und auch die Tierwelt bietet zahllose Highlights. Am Strand im Nationalpark Tortuguero lassen sich in den Abendstunden beispielsweise tausende Schildkröten bei der Eiablage beobachten.
Im September nach Nordirland: Entlang der Küste
Belfast und die Causeway Coast wurden von "Lonely Planet" unlängst zur globalen Top-Region 2018 gekürt. Vor allem die Küstenlinie hat es den Redakteuren des renommierten Reiseverlages angetan: "Jenseits von Belfast liegt die Causeway Coast, deren zeitlose Schönheit und hochgradige Unterhaltung beliebter denn je ist."
Der bekannteste Abschnitt ist sicherlich der Giant’s Causeway, ungefähr 80 Kilometer von Belfast entfernt, den zehntausende Basalt-Säulen prägen. Doch auch der restliche Teil der Route hat zahlreiche Highlights zu bieten: Burgruinen, Leuchttürme, steile Klippen, versteckte Strände und sattgrüne Wiesen.
Die Hauptstadt selbst weiß ebenfalls zu überzeugen. Belfast hat den Wandel vom "Kriegsgebiet zur hippen Stadt" geschafft, schreibt "Lonely Planet". 20 Jahre nach dem Ende des Nordirlandkonflikts stehen die Zeichen auf Wandel und Fortschritt – und das ohne die blutige Vergangenheit zu vergessen. Ein spannendes Umfeld, auch für Touristen. Bei Temperaturen um die 16 Grad lassen sich die Straßen und Museen der Stadt bestens erkunden.
Im Oktober nach Marokko: Von Küsten und Gipfeln
Nebensaison schlägt Hauptsaison: Während es in den Sommermonaten vor allem in den großen Städten wie Marrakesch, Fès, Rabat, Agadir und Casablanca oft unerträglich heiß werden kann, kühlt es im meteorologischen Herbst in weiten Teilen des Landes auf 26 Grad im Durchschnitt ab.
Selbst Badeurlaub oder zumindest Aufenthalte am Strand sind bei diesen Temperaturen gut möglich. Außerdem schwächt sich der heiße Scirocco-Wind aus der Sahara ab – dadurch gestalten sich Ausflüge in die Wüstengegenden Marokkos deutlich angenehmer.
Vor allem Marrakesch gilt als eine der Trenddestinationen 2018, wie das Reiseportal "TripAdvisor" auf Nachfrage bestätigt. Die alte Königsstadt ist im weltweiten Vergleich unter den Top 10 gelandet. Reisende haben dafür von ihren Erfahrungen in Marrakesch berichtet.
Im November nach Israel: Der Sonne entgegen
Wer vor der ersten Herbst- oder Winterdepression fliehen will, den verschlägt es oftmals auf die Kanarischen Inseln oder gleich einmal um die halbe Welt nach Asien. Dass es sich aber auch am Mittelmeer noch gut aushalten lässt, beweist Israel. Bei gut 23 Grad Luft- und 20 Grad Wassertemperatur sind sogar im November noch Ausflüge an den Strand möglich.
Unter deutschen Urlaubern hat sich die Nation im Nahen Osten bis heute allerdings nicht wirklich als Reiseziele durchgesetzt. Obwohl Städte wie Tel Aviv jede Menge zu bieten haben: Sowohl die Kunst- und Kulturszene also auch das knisternde Nachtleben sind längst über die Grenzen des Landes hinaus bekannt.
Touristen sind, vor allem in den Wintermonaten, dennoch eher selten anzutreffen. Beste Bedingungen also, um die Stadt in aller Ruhe zu erkunden. Nur für gelegentliche Regenschauer sollte man einen Schirm dabei haben.
Im Dezember nach Argentinien: Wandern nahe der Anden
Auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Outdoor-Abenteuer zum Jahresabschluss? Dann ist Ostpatagonien eine Top-Adresse. Auf der Südhalbkugel ist im Dezember Frühsommer, die Temperaturen liegen durchschnittlich bei gut 26 Grad und die Tage sind sehr lang. Optimal für Wanderungen durch die schier endlosen Ebenen Südamerikas – und das mit bestem Blick auf die Gipfel der Anden.
Vor allem für Naturliebhaber lohnt sich ein Abstecher in die Region Feuerland. Die Inselgruppe an der Südspitze Argentiniens ist ein faszinierender und fast schon unwirklicher Ort. Im Dezember klettert das Thermometer immerhin auf 13 Grad – wärmer wird es hier nur selten.
Im Januar nach Vietnam: Sommer statt Schnee
Von allen Ländern Südostasiens ist Vietnam vielen Touristen noch unbekannt. Das könnte sich schon bald ändern – zumindest, wenn die "TripAdvisor"-Prognose recht behält. Die Hauptstadt Hanoi wird immer mehr zu einer Trenddestination.
Das Interesse an der Hauptstadt sei im Jahresvergleich erheblich gestiegen, erklärt eine Sprecherin des Online-Portals. Eine Reise in die im Norden des Landes gelegene Stadt bietet sich im kalendarischen Winter an: Die Werte pendeln zu Jahresbeginn zwischen 14 und 20 Grad und Regenfälle sind nur selten zu erwarten.
In der gut 1.000 Jahre alten Metropole gibt es neben Museen und Tempeln auch die Narben, die der Vietnamkrieg Mitte des 20. Jahrhunderts hinterlassen hat. Mittlerweile stehen die Zeichen in Hanoi vielerorts auf Modernisierung und Gentrifizierung. Wer die ursprüngliche Stadt und ihren Charme entdecken will, sollte sich daher besser beeilen.
Die Ha Long Bucht in der Nähe Hanois ist ein absolutes Muss für jeden Vietnam-Reisenden – beim Besuch der jahrtausendealten Bucht kommt man aus dem Staunen kaum heraus.
Im Februar nach Portugal: Städtetouren in der Sonne
Während die Menschen hierzulande nicht ohne Jacke, Mütze und Handschuhe das Haus verlassen können, stellt sich die iberische Halbinsel langsam auf die wärmere Jahreszeit ein. Städte wie Porto, Coimbra und Lissabon freuen sich zu Jahresbeginn bereits über Temperaturen um die 15 Grad.
Nach Jahren der wirtschaftlichen Krise kämpft sich Portugal wieder nach oben – zumindest was die Touristenzahlen angeht. Vor allem die Hauptstadt Lissabon gilt weiterhin als absolutes Trendziel für das kommende Jahr 2019, vermutet "TripAdvisor". Wer dem Urlauberansturm in der Hauptsaison lieber aus dem Weg gehen will, sollte seinen Besuch deswegen für das Frühjahr planen.
Mutige können in Cascais, westlich von Lissabon, sogar schon einen ersten Abstecher in den Atlantik machen. Oder zumindest die robusten Einwohner dabei beobachten, die sich vereinzelt in die kalten Wellen stürzen – die sind nur etwa 14 Grad warm.
(leo)
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