Wie ist Ihre Meinung zu Assistenzsystemen im Wohnmobil? Welche Erfahrungen haben Sie damit und auf welche möchten Sie nicht verzichten? Ihre Antworten.
Sie helfen beim Anfahren am Berg, indem sie das Zurückrollen verhindern. Sie warnen bei drohenden Kollisionen und leiten notfalls die Bremsung ein. Sie überwachen den Reifendruck, aber auch das Fahrverhalten und die Lenkbewegungen. Wenn nötig warnen sie bei Druckverlust der Pneus und schlagen Kaffeepausen vor. Moderne Assistenzsysteme sorgen für mehr Sicherheit und Komfort beim Reisen mit dem Wohnmobil. Welche Assistenzsysteme haben Sie bereits an Bord oder welche wünschen Sie sich?
Wie wichtig sind Ihnen Assistenzsysteme im Wohnmobil?
Sensoren, Kameras und Steuergeräte mit entsprechender Software überwachen und steuern viele Funktionen in modernen Basisfahrzeugen von Wohnmobilen. Sie tragen so zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr bei und erhöhen den Fahrkomfort bei Campingreisen. Doch die zusätzliche Technik hat ihren Preis. Auch birgt die komplexe Fahrzeugelektronik die Gefahr für kostspielige Reparaturen. Noch sind viele Systeme nicht verpflichtend, werden aber häufig bereits optional beim Kauf eines Wohnmobils mit angeboten. Würden Sie aus Kostengründen auf solche Assistenzsysteme verzichten? Oder plädieren Sie für größtmögliche Sicherheit und Komfort und würden stattdessen lieber auf andere Zusatzausstattungen im Wohnmobil verzichten?
Welche Assistenzsysteme wünschen Sie sich im Wohnmobil?
Neu zugelassene Pkw müssen ab Juli dieses Jahres bestimmte Systeme wie Notbrems-, Rückfahr- und Müdigkeitsassistent an Bord haben. Für Wohnmobile tritt die entsprechende Verordnung erst ab Juli 2026 in Kraft. Doch bereits jetzt haben viele Wohnmobile Assistenzsysteme an Bord. Wir haben die Teilnehmer der letzten promobil-Leserwahl gefragt, welche davon sie sich für das nächste Wohnmobil wünschen. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Rückfahrwarner, Abstandsregeltempomat, Notbrems- und Totwinkelassistent sowie Bergfahrassistent. Als weniger wünschenswert wurden dagegen beispielsweise Müdigkeitswarner, Seitenwind- und Fernlichtassistent angegeben. Sehen Sie das genauso? Oder haben Sie andere Präferenzen bei der Auswahl der Assistenten fürs Wohnmobil?
Das sagen unsere promobil-Lesenden
Neben der Rückfahrkamera ist für mich ein akustischer Abstandswarner wünschenswert und wichtig, besonders bei Parkmanövern. Weiterhin ist das Fahren mit Tempomat nebst einstellbarer Abstandskontrolle angenehm. Für mich keine Frage: Immer ein Automatik-Wohnmobil. Bei unserer 6.500 Kilometer langen Frühjahrsfahrt in Südwesteuropa war das sehr entlastend.
Reiner Stehmeier, Bremen
Um auf Gefahren hinzuweisen, beziehungsweise im äußersten Fall einzugreifen, sind Assistenzsysteme auf jeden Fall hilfreich. Meine Assistenzsysteme waren in meinem Fahrzeug, das ich im Mai 2020 mit 3.000 Kilometern Laufleistung gekauft habe, zufällig mit dabei. Es war kein Kaufkriterium für mich. Im Nachhinein bin ich aber diesen Helferlein, ob Bremsassistent, Berganfahrhilfe, Rückfahrkamera oder Spurhalteassistent, sehr dankbar, dass sie zur Sicherheit an Bord sind. Damit sie im äußersten Notfall dann eingreifen können.
Edwin Gebhart, per E-Mail
Das komplette Assistenzpaket in meinem Weinsberg auf Mercedes-Benz benutze ich jetzt schon seit zwei Jahren. Ich muss sagen, es funktioniert wunderbar und es ist ein sehr entspannendes Fahren. Es sollte doch jedes Fahrzeug so etwas haben, dann würde es auf den Straßen entspannter zugehen. Allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass mit diesen Systemen ein Unfall passieren kann, wenn das System älter wird, sich Fehler einschleichen oder wenn man sich zu sehr darauf verlässt. Das Ganze ist natürlich auch eine Kostenfrage, aber die Sicherheit sollte es einem Wert sein, gerade wenn man nur ein- oder zweimal im Jahr mit diesen Fahrzeugen fährt und beispielsweise Seitenwind einen aus der Bahn wirft.
Uwe R., per E-Mail
Diverse Assistenzsysteme haben wir beim Kauf unseres Wohnmobils auf Fiat Ducato 2020 mitbestellt, da ich beruflich mit Verkehrssicherheit zu tun hatte. Bei unserem Fiat Ducato fällt immer wieder das Brake-Control-System aus, wenn die Scheibe über Nacht mit Kondenswasser benetzt war. Außerdem gibt es öfter Fehlermeldungen vom Reifenfülldruck. In der Fiat-Fachwerkstatt bekommt man gesagt, dass man nichts machen könne. Im Internet liest man, dass diese Probleme seit mehreren Jahren breit diskutiert werden. Da das Problem sicherlich auch Fiat bekannt ist, ist es für uns unverständlich, dass weiterhin für sehr viel Geld diese mangelhaften Systeme durch Fiat an den Kunden verkauft werden. Wir finden es sehr enttäuschend.
Frank Tielmann, per E-Mail
Es gab noch nicht so viele Assistenzsysteme zum dazukaufen, als ich mein Wohnmobil 2019 gekauft habe. Jetzt bin ich froh darüber, denn es führt meines Erachtens zu der Unkonzentriertheit, die für viele Unfälle verantwortlich ist. Ohne Assistenzsysteme fahre ich konzentrierter, weil ich aktiv am Lenkrad sitze. Außerdem: Wo viel drinsteckt, kann auch viel kaputtgehen.
Roland Tripp, Hagen
Wir nutzen gern diese "geniale" Technik auf den circa 10.000 Kilometern, die wir jährlich auf den Autobahnen in Europa unterwegs sind. Was viele nicht wissen: Wenn mich ein Fahrzeug links überholt und direkt vor mir einschert oder von rechts direkt auf die Überholspur vor mein Reisemobil fährt, bremst der Assistent abrupt mein Fahrzeug ab. Das könnte für die hinter mir fahrenden Fahrzeuge problematisch werden.
Antje und Harry Hollmann, Weyhe
© Promobil
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