Venedig macht ernst: Besucher der Altstadt müssen im kommenden Jahr an bestimmten Tagen Eintritt zahlen. Wann, wie viel und für wen die Regeln gelten – und warum eigentlich.
Mehr als fünf Millionen Menschen besuchen Venedig jährlich – viele davon per Kreuzfahrtschiff und nur für ein paar Stunden. Das hat mittlerweile gefährliche Auswirkungen auf das Weltkulturerbe. Bereits im September beschloss das Stadtparlament, künftig eine Art Eintritt für Tagestouristen zu verlangen. Jetzt wurden die konkreten Umsetzungspläne vorgestellt.
Gebühr für Venedig: Wann muss gezahlt werden?
So teilt die Website der Stadt mit, dass alle Tagestouristen zwischen dem 25. April und dem 5. Mai 2024 und an allen darauffolgenden Wochenenden bis zum 14. Juli fünf Euro Eintritt pro Tag für die Lagunenstadt bezahlen müssen. Der Beitrag wird für jeden fällig, der die Stadt an diesen Tagen zwischen 8:30 Uhr und 16:00 Uhr betreten will. Einzige Ausnahme in dieser Saison bildet das Wochenende 1./2. Juni, da der 2. Juni ein Nationalfeiertag in Italien ist.
Wie wird die Gebühr für Venedig gezahlt?
Gezahlt wird die Gebühr über die mehrsprachige Internetplattform cda.ve.it. Dort wird nach der Registrierung und Zahlung ein QR-Code erstellt, der bei Kontrollen vorzulegen ist. Die Plattform wird ab dem 16. Januar verfügbar sein. Dort müssen auch Kinder unter 14 Jahren registriert werden. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe zwischen 50 und 300 Euro rechnen.
Was ist, wenn ich länger in Venedig bleibe?
Übernachtungsgäste, die in Hotels oder anderen Beherbergungsbetrieben in Venedig schlafen, sind von der Gebühr befreit. Allerdings müssen auch sie sich auf dem Portal cda.ve.it registrieren. Es gibt außerdem zahlreiche Ausnahmen für Menschen, die aus verschiedensten Gründen "kostenlos" in die Stadt dürfen, darunter Einwohner der Region, Arbeitnehmer, Studenten, diensthabende Polizisten, Pflegebedürftige, Teilnehmer von Sportwettkämpfen, Ehepartner, Partner oder Verwandte. Auch die Ausnahmen sind auf der Plattform einzusehen.
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Wo kann ich in Venedig noch ohne Eintritt hin?
Der Beitrag gilt nur für die Altstadt, nicht für die kleineren Inseln, wie Lido von Venedig, Pellestrina, Murano, Burano, Torcello, Sant'Erasmo, Mazzorbo, Mazzorbetto, Vignole, Sant'Andrea, La Certosa, San Servolo, San Clemente und Poveglia. Wer über bestimmte Plätze wie den Piazzale Roma, den Tronchetto oder den Bahnhof Maritim geht, ohne in die Altstadt zu wollen, muss den Betrag nicht zahlen.
Warum überhaupt eine Gebühr für Venedig?
Das Geld ist dafür da, die Touristenmassen auszugleichen, die seit Jahrzehnten die Altstadt fluten und Infrastruktur nutzen, oft auch ohne nennenswerte Beträge in der Stadt zu lassen. Im Juli hatte die Unesco empfohlen, Venedig als bedrohtes Weltkulturerbe einzustufen, das "irreversible" Schäden erleiden würde, falls Italien nicht mehr zu ihrem Schutz täte. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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